Dienstag, 17. April 2012

Israel

Vom 15. Jänner, bis zum frühen Morgen des 11. Aprils, habe ich meine Zeit in diesem Land verbracht. Ich will der Welt nicht vorenthalten, was dort so los war, nur so ganz vorneweg, würde ich erzählen, mir hätte alles dort supergut gefallen, so müßte ich lügen. Ich habe während meiner Zeit dort nix aufgeschrieben, und werde jetzt mal schaun, an wie viele Dinge ich mich jetzt erinnern kann die dort passiert sind.
Vorneweg, der Grund dorthin zu fahrn war weniger eine Pilgerreise, mehr ging es um das Gleiche, weshalb ich auch nach Kalifornien gezogen bin: Ein Ort, an dem es so einigermaßen warm ist, und an dem man auch nebenbei ein paar Pfandflaschen aufsammeln kann. Woher ich das weiß, mit den Pfandflaschen? Das verrät mir  http://bottlebill.org

Die Geschichte, beginnt noch in Kalifornien, nachdem ich meinen letzten Blogeintrag von dort fertiggestellt hatte.
Ich lief mal wieder die Mainstreet in Sta. Monica entlang, vorbei an einer Pizzeria, bei der ich mich schon mal, für Strom und Wifi in den Außenbereich gesetzt hatte, diesmal nicht, aber hier werde ich vom Inhaber angesprochen: "Hey Bro, are you freezy, do you need a jacket"
Es war abends und recht kühl wie immer, aber nicht schlimm für mich: "No that's not really cold for me, I'm from Germany, there is it colder."
Nachdem ich ihn davon überzeugt hatte, daß ich keine warme Jacke benötige, hat der Typ gemeint, daß er mich doch so auch wieder nicht laufen lassen kann, also erhalte ich ein Stück Pizza. Sowas kann in Amerika immer wieder vorkommen, und ich überlege, ob die Leute im heiligen Land auch so drauf sein werden. Wahrscheinlich weniger, um gute Taten von anderen Menschen zu erwarten, ist man dort im fälschesten Teil des Orients. Diese Einschätzung, hatte ich damals, wobei zu sagen ist, ich kann Dinge sehr gut im Voraus einschätzen. Ich habe ein sehr gutes Imagine von einer Sache, einem Ort, einem Land. Meistens sind die Dinge, zu denen ich hinfahren gedenke, meist recht genau so, wie ich sie mir vorgestellt hatte, weil ich mich im Voraus eingehend damit beschäftigt hatte. Kalifornien war nicht viel anderser, als ich es gedacht hatte, ich hatte meine Vorstellung, ich wußte daß Amerika aus hilfsbereiten Christen besteht, der Anteil dieser im relativ säkularen LA jedoch niedriger ist. So deutlich war letzteres jedoch nicht zu spüren, somit waren die Leute sogar hilfsbereiter als ich erwartet hatte. Ich hatte während meiner Zeit hier rund 90$ von hilfsbereiten Menschen bekommen. Über einen Zeitraum von 3 Monaten hinweg mag das recht niedrig sein, ich habe allerdings nie nach dem Geld gefragt, und ich habe ja den Vergleich zu Deutschland: 70€, hin  und wieder geben mir auch Leute in Deutschland Geld, aber für die umgerechnet gleiche Summe braucht es 2 Jahre, bis mir Leute aus Mitleid soviel Geld zustecken, weil ich in den Mistkübeln nach Pfandflaschen Ausschau halte. Somit ist ungefragte Hilfsbereitschaft in Amerika ca 8x höher, und das obwohl (oder gerade) es hier viele Menschen gibt, die wirklich Hilfe benötigen.
Donnerstag, 12 Januar: An diesem Tag drehte ich das letzte mal meine Runde in Venice Beach, und sammelte einen Sack voller Pfandflaschen ein. Ich beendete etwas früher und so war beim Recycling Center grad Mittagspause, und ich mußte ein halbes Stündchen warten, bis wieder aufgemacht wird. Nach ner Weile kam eine Frau zu mir, und fragte mich ob ich ihre Flaschen für sie abgeben will, weil sie hat keine Zeit, um zu warten. Also hatte ich noch etwas mehr abzugeben. Sowas kommt übrigens hin und wieder mal vor. Manche Menschen wollen ihren Pfand nicht ignorant in die Tonne werfen, lassen den dann zu Hause ansammeln, um diese Flaschen dann irgend einem Sammler am Recycling Center zu überreichen.
Nachdem ich mein Zeug ein letztes mal abgegeben hatte, ging ich nach VB, und verabschiedete mich von ein paar Leuten.
Dann ging ich zu einem Copygeschäft, mit Wifi und Steckdose vorm Markt. Lud meine Akkus, vom Handy, und vom Laptop, und ging ins Internet, und irgendwann ging es dann Richtung LAX. Es war abends, erst schaute ich noch ein letztes Mal in meinen Venezianischen Stammcontainer. Es waren Bananen im Angebot. Ich steckte mir 2 Bündel ein. Dann ging es den Lincoln runter Richtung Süden, Venice ging in Marina über, dann kam Westchester, und dahinter das Flughafengelände, von dort mußte ich ne Weile am Zaun entlanglaufen, bis irgendwo ein Weg zu den Terminals hinging. Wo war das bloß nochmal? Weggekommen bin ich doch auch hier auf nem Fußgängerweg. Naja die Terminals waren im Kreis angeordnet, und ich bin ins falsche Ende reingekommen, und mußte so ne ganze Runde bis zum Ende laufen. Wäre ich in die andere Kreisrichtung gegangen wäre ich zuerst zum richtigen Terminal gekommen, naja Laufen ist gesund, und Zeitverschwendung. Nach Mitternacht war ich dann am richtigen Terminal angelangt. Ein paar Stunden waren es noch bis Sonnenaufgang. Ich schlief nicht viel dort, aber ein bißchen. Andere Leute hatten da mehr Übung, beim schlafen im Flughafen.
Am Freitag, den 13., einem Glückstag für mich ;) , um 4, oder vielleicht auch um 5 in der Früh, dachte ich mir es wäre mal Zeit zum Einchecken, Gepäck besteht bei mir aus einem Rucksack mit dem Nötigsten, und wer sich das nicht vorstellen kann, hat Pech gehabt, es fragen mich viele Leute wie man mit so wenig klarkommt, und ich frage mich, warum andere Leute so viel brauchen? Und da mein gewöhnlicher Rucksack als Handgepäck durchgeht, brauche ich kein Gepäck einzuchecken, und benutze den Check-IN Automaten. Tja, wie funktioniert der nochmal, Paß unterm Scanner halten? Ne der Paß muß durch nen Schlitz gezogen werden, für den ich 10min brauche um diesen zu finden. Aber dann springen die Bordkarten raus. Dann gehe ich zur Sicherheitskontrolle. Ein Security will überprüfen, ob der Name auf meinem Ticket, mit einem Ausweisdokument von mir übereinstimmt. Wozu das nötig ist, weiß ich nicht. Erstmal steht doch erst ein Inlandsflug zum Drehkreuz in Philadelphia an. Aber eine Personalüberprüfung scheint auch bei Inlandsflügen in Amerika üblich zu sein. Wenn auch der Name, gar nicht gecheckt wird. Statt einem Nacktscanner steht hier nur ein Metaldetektor, aber natürlich bin ich sauber.
Bei Sonnenaufgang geht es dann in die Lüfte. Der Herr neben mir, will daß ich mich anschnalle. Der soll mich mal, solange keine Flugbegleiterin was bemerkt, soll das mal mein Problem sein. Der Flug ist überfüllt, und ich habe keinen Fensterplatz, kann somit auch keine Fotos von LA bei Sonnenaufgang machen, wären aber sicherlich gute Fotos gewesen, erst gings aufs Meer, und dann zurück auf den Kontinent. 6h dauert der Flug bis Phili, + 3h Zeitverschiebung macht 9h. Auf dem Hinweg waren es 6h -3h, also nur 3h, ganz schöner Zeitunterschied in der Flugdauer.
 In Philadelphia mußte ich nirgends mehr einchecken, da man innerhalb des Sicherheitsbereiches zum anderen Abflugsgate rübergehn konnte, ohne weitere Sicherheitskontrolle. Beim Warten probierte ich das Wifi aus, klappte aber nicht. Dann ging es in das Flugzeug nach Frankfurt. Ich saß da tatsächlich drinne, ohne eine Ausreisekontrolle gehabt zu haben. Eigenartig, hoffentlich ist denen da kein Fehler im System unterlaufen, und ich kriege dann den Ärger.
Das Flugzeug war recht leer, eine Vielzahl deutschsprachiger Menschen war an Bord, recht ungewohnt nach der langen Zeit. Habe gleich mal mit einem Typen gequatscht, der war 5 Tage in Vegas. Naja die Sprache hatte ich noch nicht verlernt, das heißt es gab da so ein paar Worte, da fiel mir zuerst das englische Wort ein, und das deutsche war mir entfallen, aber paßt schon.
Bei Sonnenuntergang rollte das Flugzeug auf die Rollbahn, und setzte zum Start an, aber der wurde abgebrochen, im zweiten Versuch paßte es dann, und oben war es dann auch ganz schnell dunkel, der Flug ging schließlich in die Dunkelheit hinein. Ich glaube von weiten habe ich NYC gesehn, ein riesiger Lichterberg, gehe zumindest davon aus, daß es so gewesen sein muß.
Damit den Passagieren während des Transatlantikfluges nicht langweilig wird gibt es für jeden Sitzplatz einen Bordcomputer, in der Lehne des Vordersitzes. Auch ein Satellitentelefon war integriert. Interessenhalber fragte ich einen Flugbegleiter, was es so kostet damit zu telefonieren, der sagte mir nur "Teuer! Viel zu teuer, ich würde damit nicht telefonieren!"
Na dann kann man sich auch Sparen ein Satellitentelefon überhaupt einzubauen. Relevant für mich waren die Filme im Bordcomputer, die Auswahl war nicht so groß, wie in der Videothek, auch nicht wie im illegalen Streamingportal, aber besser wie nix. Einige Filme gefielen mir nicht, andere hatte ich bereits gesehn. Aber schaun was paßt, und dann gucken. Wer keine Kopfhörer für 4€/5$ erwerben will, der sollte welche dabei haben. Glücklicherweise bei mir der Fall. Also zog ich mir, da ich mich für gesellschaftliche Probleme interessiere, einen Film über einen illegalen Mexikaner in EastLA rein, der auf den Arbeiterstrich ging, und irgendwann erwischt und abgeschoben wurde. Der Film war auf Englisch, und in deutsch nicht verfügbar, aber naja das meiste verstehst schon.
 Meine Meinung zu Mexikanern und andern illegalen Einwanderern habe ich schon gesagt, meiner Meinung sollte ein Land, das aus Einwanderern besteht, auch unbegrenzte Einwanderung zulassen.
Nächster Film, "Voll auf die Nüsse" Niveaulos, aber lustig.
Dann letzter Film Captain Amerika, es geht um zweiter Weltkrieg und Nazis abschlachten, ein sinnloser Actionfilm, mehrmals überlegte ich auszuschalten und stattdessen zu schlafen, hatte schließlich die Nacht davor nicht viel geschlafen, allerdings war ja auch in LA gerade erst noch Abend.
Ich finde Hollywood sollte aufhören solche Filme zu drehn. Niveaulose Amerikaner könnten denken, Deutsche wären heute tatsächlich noch grundsätzlich Rassisten. Auch wenn die meisten Amerikaner die Deutschen gut mögen, so habe ich den Eindruck, brennt es dem einen oder anderem Amerikaner trotzdem auf der Zunge zu fragen, ob alle deutschen Nazis sind. Das liegt nicht am Geschichtsunterricht, der wohl mehr objektiv vermittelt wird, sondern daran, daß heute noch solche unrealistischen Filme gedreht werden. Ich habe tatsächlich mal mich mit einem Schwarzen über den Rassismus der Deutschen unterhalten. Er hat gemeint, die Deutschen, in Deutschland, haben Juden abgeschlachtet, und auch Schwarze mögen sie nicht, er würde es sich deswegen nicht trauen nach Deutschland zu fahrn. Solche Menschen brauchen einfach mehr Aufklärung über das Deutschland von heute, und das beinhaltet, nicht nur ein paar vereinzelte Faschosten.
Nachdem ich mir diese Volksverblödung auch noch reingezogen hatte, waren mittlerweile wieder Lichter zu sehn, wir waren entweder über England, oder bereits überm Festland.
Bei der Landung sagte der Pilot Ausversehn die Uhrzeit von Pennsylvanien, dort war es grad erst nach Mitternacht, in Frankfurt, schon nach 6.
Dann ging es zur deutsch-europäischen Paßkontrolle, ein Witz, ein kurzer Blick in meinen Paß, und des war's.
Ich mußte zu meinem Ausgangspunkt Minga zurück, deshalb gab es für mich noch nen Flug von der Lufthansa  von Frankfurt. Nach einem Wiedereinchecken war ich dabei, aufs Einsteigen zu warten, aber das verzögerte sich etwas. Es war aus dem Fenster raus ein riesiges Flugzeug mit 2. Etage zu sehn. Da habe nicht nur ich blöd gestaunt, aber da ging es nicht rein, sondern in einen kleinen Flieger, der war dafür voll! Ich frage mich ob die Models, die hier als Flugbegleiterin arbeiten mit 35 berentet werden? Aus dem Fenster waren deutsche  Lande zu sehn. In Bayern lag teilweise eine dünne Schneeschicht.
Angekommen in Minga, von hier aus beginnt am Nachmittag meine Reise nach Israel, und die geht kurioserweise über Kölle. Ich ging über den Hof zum andern Terminal. Leichte Minusgrade waren es draußen, und vereinzelte Schneeflocken kamen aus den Wolken. Das ich sowas noch erlebe!
Ich ging zum Check-In Automaten von Air Berlin, und holte mir die Bordkarten, hatte aber noch paar Stunden Zeit. Ich war jetzt müde, in LA war Nacht. Also schmiß ich mich auf so ein Wartesofa, und schlief auch ca anderthalb Stunden. Eine halbe Stunde vor Abflug checkte ich ein, zum Glück war ich nochmal rechtzeitig aufgewacht. Aber der Flug hatte auch Verspätung, aufpassen, daß ich hier jetzt nicht einschlafe.
Im Gate war nen Gratiszeitungsstand, für Süddeutsche, Merkur, und lokale Boulevardzeitung. Ich nahm jeweils ein Exemplar mit. Im Flugzeug nahm ich Cola zu mir, gegen die Müdigkeit.  Die Sonne ließ oben ihre letzten Strahlen leuchten,
Im Handumdrehn, waren die Leute in Kölle. Unten war es dunkel, mit dem Bus ging es hier zum Airport, Außengate, wie in Frankfurt übrigens auch gewesen. Ich erkundete den Flughafen, und seine Geschäfte. Rewe hat hier 24h, 365Tage im Jahr geöffnet, krank! Ich suchte ne Steckdose und verbrachte Zeit mit Videogesprächen. Später mit Filme gucken, per illegalem Stream. Ich sollte zwar damit einverstanden sein, das AirportWLAN dazu nicht zu mißbrauchen, aber dieses war einfach perfekt, schnell, und Seiten waren nicht gesperrt!
Morgens dann einchecken nach Tel Aviv. Eine Sicherheitskontrolle, dann Ausreisepaßkontrolle, und da es nach Israel ging, nochmal ne 2te Durchleuchtung. Aber das war's erst einmal, sonst keine dummen Fragen.
Ich schaute viel aus dem Fenster, es waren viele Berge zu sehn, dann irgendwann Meer. Etwas schlief ich auch. Nach 4Stunden um die Mittagszeit war der Flug zu Ende.
Im Ankunftsgate, liefen die Leute an 2 Wichtigtuern vorbei, diese musterten die Leute, und ich durfte nicht Vorbeilaufen, denn ich fiel durchs Raster, und wurde gleich mal mit dummen Fragen gelöchert. "Was willst du in Israel, Wie lange willst du hier bleiben, Warum kommst du ausgerechnet nach Israel, Wo kommst du unter"
Was soll der Shit, warum muß ich diesen Menschen Fragen beantworten. Ich hatte mal über diese Menschen von Sicherheitskräften im Ben Gurion Flughafen einen Bericht gelesen. Tel Aviv ist der sicherste Flughafen der Welt! Zwar wird auf extra Technik verzichtet, jedoch stehn den Leuten Sicherheitskräfte im Weg, die die Reisenden professionell psychologisch beurteilen. Von der Psychologie ist hier nicht so viel bemerken, schließlich bin ich der Typ mit den langen Haaren, und den kurzen Hosen im Jänner. Ich glaub da geht man eher nach dem Äußerem, und zwar sehr stark. Aber die Psychologisch Professionellen lassen mich erstmal laufen, zur Einreisekontrolle. Der Typ dort im Schalter fragt mich die selben Fragen, alles in Englisch, deutsch können die mal wieder nicht, obwohl ein Großteil der Menschen in diesem Land aus Deutschland kommt.
In Amerika wußte ich, daß man bei der Einreise eine Adresse für die erste Nacht angeben mußte, hier hat mir keiner gesagt, daß das nötig sein wird. Da es viel regnen soll im Winter, dachte ich es ist besser nix draußen am Strand zu suchen, und es über Couchsurfing.org zu probiern, da hatte ich aber noch nix passendes gefunden, also sagte ich, ich werde sehen, wo ich verbleibe wenn ich in Tel Aviv ankomme, das wurde so nicht akzeptiert, also wurde eine sehr wichtige Sicherheitskräftin gerufen, diese geleitete mich in ein extra Grenzbüro. Der junge Mann, der mich hier befragen sollte, war mir am sympathischsten, von allen Menschen, die etwas von mir im Flughafen wollten!
Es waren, zwar so auch nur die Dinge, die mich die Wichtigtuer gefragt hatten, allerdings spürte ich, daß dieser Mensch mehr Verständnis meiner Person entgegenbringt.
Als Grund warum ich nach Israel komme gab ich an, daß ich im Winter wegfahre, und da Israel deutlich wärmer ist wie Deutschland, und jeder Christ mal in seinem Leben hierherkimmt, komme ich eben einfach mal hierher, bloß net nur für 1 oder 2 Wochen, sondern gleich für 3 Monaten. Das stimmt zwar net ganz, aber klingt gut.
Ich wurde gefragt was ich arbeite,  da ich mir nicht sicher war, wieviel Verständnis es für meine Tätigkeit gibt, und ob der Typ kapiert, daß man damit genügend Geld zum Urlaub machen erwirtschaften kann, habe ich einfach behauptet ich habe Geld gespart zum Reisen mit verschiedenen Tätigkeiten, was das für Tätigkeiten waren, wollten die Wichtigtuer wissen, dieser Beamte hingegen wollte nicht weiter bohren, geht ihm doch nix an.
Dann wurde ich gefragt, von wo aus ich meine Reise gestartet hatte, gestartet ist mein Flug aus Deutschland in Kölle, allerdings wenn ich es genau sagen soll, war ich zuvor 3 Monate in Kalifornien.
Kalifornien, das klingt für den Grenzbeamten interessant, da benötigt man doch auch viel Geld, um dort 3 Monate zu leben, in Israel zwar auch nicht wenig, aber nicht soviel, also wird das schon hinhaun.
Ehrlich, ich habe gehofft, daß der Zöllner an den ich gerate so denken wird, und der sagt das dann auch noch laut so, wie ich es gehofft habe, wie der denken muß. Wie ich in Kalifornien gelebt habe, somit draußen am Strand übernachten, containern und pfandsammeln, das muß der ja nicht wissen!
Dann will der noch wissen ob ich einen Rückflug habe, ja, aber wieder mal nicht auf dem Papier, also zeige ich ihm den auf meinem Computer abgespeicherten Flugzeitenplan für mich, den ich auch hätte selber schreiben können, aber damit gibt der sich zufrieden.
Muß man jetzt für Israel auch zwingend einen Rückflug haben, wie in den Vereinigten Staaten? Davon hat mir keiner was gesagt, naja ich habe es ja trotzdem.
Nach einer Art Hotelreservierung fragt er mich auch wieder, und ich mag das Wort nicht, sage daß ich nix gebucht habe, und schaun werde wo ich verbleibe, wenn ich in Tel Aviv bin.
Das wird so akzeptiert, warum nicht?
Dann will der Berufsschnüffler noch wissen wieviel Geld ich zur Verfügung habe für meinen Aufenthalt.
Naja so das Geld welches mir auf meiner Kreditkarte zur Verfügung steht über 3000€.
300€ in bar, die mir angefangen haben zu schimmeln, weil ich die falsch gelagert hatte.
Außerdem noch 850$.
Der Beamte meint das Geld sehn zu müssen, also packe ich aus, erst Stück Plastik, von welchem man sich nicht sicher sein kann, ob es wirklich was wert ist, dann paar verschimmelte Fuffies, und dann so nen Batzen Dollarscheine, weil meine 850$ aus 150 1$ Scheinen bestehen, außerdem 70 5$Scheine, der Rest teilt sich auf in 10er und 20er Scheine.
"Äh, das sind jetzt wirklich nur 850$"
"Ja, sind so 1$ Scheine"
"850$ nur in 1$ Scheinen?
"Nein, so auch wieder nicht, aber so nen Großteil"
Ich darf meine Zahl, oder besser Sparmittel wieder einpacken, der Beamte ist zufrieden mit mir. Ich bin kein Touri, äh Terrorist, aber wohl eher auch kein Haschmuggler. Er nimmt meinen Paß, blättert alles durch, sucht nach einem Stempel des Iran, aber paßt, und ich bekomme eine 3monatige Besuchserlaubnis.
Den Paß bekomme ich noch nicht gleich zurück, ich soll mit rüber zu einem anderem, größerem Büro kommen, dort mich davor auf eine Wartebank setzen, nach 2 Minuten kommt er dann raus, und gibt mir meinen Paß, mit einem weißen Passierschein. Damit muß ich an den normalen Grenzschaltern vorbei, und den Passierschein dann dahinter an einer Sperre, abgeben.
Ich habe es tatsächlich geschafft, denkste? Nöööö?
Ich gehe an den Grenzschaltern vorbei, zur Sperre, gebe dem Typ an der Sperre meinen Passierschein, und werde nicht durchgelassen. Wollen die mich verarschen? Was denn nun, ich habe meinen Visumsstempel, war der Passierschein  nicht echt. Muß man hier jeden einzelnen überzeugen???
Ich soll nochmal mit einer Wichtigtuerin zurück (Sl'cha, daß die meist alle weiblich sind) zum größerem Büro, mir werden nochmal die üblichen dummen Fragen gestellt, dann soll ich wieder davor Platz nehmen für 5 bis 10 Minuten.
Dann Fehlalarm, ich habe meinen ersten Passierschein weder durch Erpressung, noch durch Bestechung erhalten. Wichtigtuerin gibt mir Paß zurük, und 2ten Passierschein - Versuch Nr 2:
Ich gehe wieder mit meinem weißen Passierschein an den Grenzschaltern vorbei, zur Sperre, gebe meinen Passierschein bei dem Kollegen ab, bei dem ich erst nicht war. Diesmal komme ich zumindest hinter die Sperre, dort wird mir von einer Wichtigtuerin, die mir erzählt daß sie für die Airportsecurity arbeitet, wieder einmal der Paß abgenommen. Dann werde ich gebeten auf einer Wartebank hinter der Sperre Platz zu nehmen. Ich beobachte die Tätigkeit der Sperrenwärter. Einer nach dem Anderen passiert diese Sperre, und kriegt einen schönen Tag gewünscht. Bunt sind die Menschen, für die diese Sperre kein Hindernis darstellt eher weniger. Sie fallen nicht auf, deswegen sehen sie auch nicht wie ein Terrorist aus. Weil ein Terrorist ja auch auffallen muß, bevor er die Bombe zündet. Warum wollen die mich hier verarschen, habe ich gar keine Passierscheine erhalten, wie die Anderen Einreisenden? Ich weiß net wirklich was die von mir wollen!
Nach einer Weile nimmt mich Wichtigtuerin mit, quer durch den Flughafen zu einem Kontrollraum. Dort erwartet mich ein bekippter Mann. Wenn ich so aussähe wie der, hätte man mich wohl kaum hierhergeführt. Der Kippah Man führt mich zu einem Metalldetektor, da soll ich hindurchschreiten. Dann nochmal, langsamer.
Ich bin sauber, eine Metallbombe habe ich wohl nicht verschluckt, aber vielleicht scannen diese Metalldetektoren auch Haschkondome. Leider hätte ich in diesem Fall leider den Leuten keine Arbeit bereiten können. Dann kommt mein Gepäck noch durch so nen Privatröntgen, wie das Gepäck in der Masse, sonst beim Check-In geröntgt wird, nur ist es hier beim Check-Out, welches es eigentlich gar nicht gibt.
"Sind da viele Münzen im Rucksack?" werde ich gefragt, und ich muß 16$ Kleingeld bestehend aus Quarters, Dimes, Nickles, und Pennies entnehmen. Danach ist auch der Rucksack ohne verdächtige Gegenstände. Wichtigtuerin kommt wieder, und zeigt mir wo der Weg nach draußen ist. Dann werde ich alleine gelassen. Auf dem Weg steht mal wieder so ein diesmal männlicher Wichtigtuer mit psychologischen Blick. Ich werde von ihm auf meinem Weg nach draußen gestopt, und dazu aufgefordert meinen Paß vorzuzeigen, Stempel ist drin, also habe ich mich nicht an der Grenzkontrolle vorbeigeschlichen. Ich mußte schon an so vielen Wichtigtuern vorbei, an die kann ich nicht unbemerkt vorbeigekommen sein. Ich darf passieren, zum letzten mal, daß einer etwas auf dem Flughafengelände von mir wollte!
Was ich von der Behandlung, und vor allem von der psychologischen Begutachtung der Airportsecurity halte? Nix, und nicht sehr effektiv, eben wie gesagt, wichtigtuerisch. Ich sehe nicht aus wie der Pauschaltourist, eher wie ein alternativ durch die Weltreisender. Aber ist das ein Grund mich extra zu befragen, und extra zuchecken? Ich habe kein verdächtiges Gepäck. Von Psychologie, mit der die Airportsecurity versucht die Terroristen zu entlarven hat das Ganze hier nix zu tun, hier wird nur nach dem Äußerem gegangen!!! In Amerika mußte ich auch zu einer Extrabefragung, aber da war ich nicht der einzige, dort ist die Terrorbekämpfung auch sehr wichtig, aber für einen Terroristen oder Haschmuggler wurde ich da nie gehalten, denen ging es nur darum, daß ich auch wirklich genügend finanzielle Mittel habe, für meinen Aufenthalt, sonst nix. Aber hier, das Verhalten ist nicht nachvollziehbar, und ich brauche das auch nicht verstehn zu versuchen, selbst wenn es wirklich Gründe dafür geben würde, mich für kriminell zu halten, frage ich mich, ob die Sicherheitschecks in Deutschland wirklich so unfähig sind, daß ich hier einen Check-Out benötige, weil es mir meine kriminelle Energie möglich macht, trotzdem verbotene Dinge ins Land zu schmuggeln. Schluß damit...
Ich ging nach draußen, doch da fiel mir ein daß ich Google Maps zu wenig studiert hatte, um den besten Weg aus diesem Flughafengewirr zu finden. Also ging ich nochmal zurück in die Ankunftshalle und suchte nach Wifi, fand aber nix funktionierendes, und ich will mich hier nicht verdächtig machen, indem ich auffällig durch das ganze Gebäude latsche, auf der Suche nach Free-Wifi.
Also wieder nach draußen. Ein Schild zeigte zur S-Bahnstation, aber ich hatte kein passendes Geld, und wollte auch keines nutzen! Es war bereits nachmittag, die Sonne schien, habe ich ein Glück, denn es ist Winter, da regnet es viel! Vorm Terminal war ein Taxistand, auf der anderen Seite der Straße Parkhäuser in Tempelsteinbauweise, dahinter eine Autobahn, die kann ich nicht entlanglaufen. Neben den Tempelparkhäusern waren normale Parkplätze, ich ging auf den in östlicher Richtung. Hinter dem Parkplatz schien es eine Ein- und Ausfahrt mit Schranke zu geben, und an der Seite ein Fußweg. Habe ich ein Glück! Einigermaßen unauffällig kann ich einen Fußweg begehen. Unauffällig ist hier absolut wichtig! Kein Bock auf Extracheks, und Extrafragen! Aber was heißt unauffällig, wenn hier sonst keiner langläuft? Immerhin, in gelegentlichen Abständen gibt es Bänke, mit Mülleimern. Ich laufe zwar in die falsche Richtung, aber ich traue mich nicht zu schaun ob es in westlicher Richtung auch einen  Fußweg gibt. Laut meiner Erinnerung vom Kartenmaterial, muß ich dann wenn der Weg zu Ende ist, erst am Flughafengelände entlang nach Norden laufen, und danach nach Westen Richtung TLV-City. Am Rande gibt es nicht nur unbenützte Sitzbänke, sondern auch Orangenstauden. Ich pflücke ein paar Orangen, und sie schmecken nicht mal sauer, und sind gut gegen den Durst, den ich bekommen habe. Ich packe ein paar Orangen ein, als Wegzerrung. Am Ende des Flughafenweges komme ich nochmal an eine bewachte Sperre vorbei, an der niemand kontrolliert wird, zum Glück auch ich nicht! Ich laufe am Flughafengelände entlang, aber nicht mehr in dem ganzen Gewirr, das hier ist hier eine ganz normale Verbindungsstraße. Allerdings ist der Fußweg zu Ende, ich versuche am Straßenrand zu laufen, aber voll verschlammt. Hier muß es zu dieser Jahreszeit viel regnen, da weißte Bescheid, auch wenn der Himmel grad blau ist. Schlechte Idee, lieber auf dem Standstreifen, auch wenn es auffälliger ist. Am Straßenrand liegen Flaschen, ausschließlich große, ich hebe eine auf, um rauszufinden, ob es darauf einen Pfandhinweis gibt, kann da aber nix entdecken, ich bin ja auch Analphabet. Dann finde ich eine Dose, und lese eine Nummer 30 und links dahinter diesesWort: אגורות
Da mir bottlebill.org verraten hat, daß der Pfand hier 30 Agorot beträgt, die Unterteilungseinheit von Schekel, fasse ich auf, daß es sich dabei um den Hinweis handelt, daß diese Dose mit 30 Agorot bepfandet ist. Das Wort endet mit ת, daß ist das t, kenne ich aus Tel, und beginnt mit א das ist entweder ein ä, kurzes e oder a, und ein Vokal, der oft am Anfang eines Wortes geschrieben wird, kenne ich aus Aviv. Offensichtlich werden auch die o-Vokale hier mitgeschrieben. Ich habe mein erstes Wort entziffert, und mit jedem Wort daß ich entziffere, lerne ich neue Buchstaben. So erlerne ich das ק, womit die hebräische Version von Cargo City beginnt, eine Stadt für Frachtverkehr. Damit kenne ich das k, oder das als k gesprochene c. Auf die Weise, in dem ich Straßenschilder vergleiche, die in Lateinischer, arabischer und natürlich hebräischer Schrift ausgeschildert sind, lerne ich das Lesen hebräischer Lettern, nicht der arabischen, das ist ein unverständliches Geschnörkel, das geht nicht. Ich traue mich aber meist nur an die Buchstaben vor dem ersten Vokal, weil ich dann nicht weiß ob der dann auch mitgeschrieben wurde, oder wenigstens durch ein Apostroph angezeigt wurde, und dann kommt die Reihenfolge durcheinander. Mein Ziel ist, nach 3 Monaten hier kein Analphabet mehr zu sein, also ich denke mal die Zeit reicht.
Nochmal zurück zu den Flaschen, die ließ ich erstmal alle liegen, auch die, die ich mir angeschaut hatte, ich lief immer noch am Flughafengelände entlang, und so lange das der Fall ist, will ich nicht durch einen Sack voller Flaschen auffallen. Gute Entscheidung, an einer Straßenkreuzung steht ein Soldat, auf der anderen Seite auch. Kreuzung kann man eigentlich nicht sagen, es ging da nur zu Flughafenbereichen rein, für Befugte, und für Unbefugte nur Gradeaus. Erst dachte ich, das lange Ding, was der um die Schulter gehängt hatte war die Antenne von einem Funkgerät, dann fiel mir ein, so ein Riesenfunkgerät braucht doch heute niemand mehr, das ist tatsäcklich so ein schönes großes Gewehr. Ob Maschinengewehr weiß ich nicht, auf alle Fälle auch noch von Weitem gefährlich. Der Typ will meinen Passeport sehn. Ich reiche diesen hin. Der schaut kurz rein, und reicht den Paß mir zurück: "Where do you von?"
Äh, was will der, klingt wie, "wo tust du von", aber der hat doch meinen Paß gesehn, kann der net lesen? Steht doch Bundesrepublik Deutschland mit einem schönen Bundesadler vorne drauf, versteht der das wirklich nicht?
"Where do you from?"
Ok, das klang jetzt wie from=woher, trotzdem kenne ich diese Form der Fragestellung nicht, entweder "Where are you from" (Wo bist du her?) Oder "Where do you come from?" (Wo tust du herkommen?) Aber wo tust du her? Ne, ich glaub das geht, nicht, aber egal, ich habe dich trotzdem verstanden, also ich komme aus Tchörmäni, das ist das in beschißnem Englisch ausgesprochene Wort für Deutschland, was du ja net verstehst, wenn du es liest. Oder vielleicht kannst du mit lateinischen Lettern auch nix anfangen.
 Nee das habe ich nicht alles gesagt, aber das ging mir so durch den Kopf.
"Where do you want to go?"
"I want go to Tel Aviv, by walk!"
"Ok, it's this way", und der Typ zeigte in die Richtung in die ich eh zu gehn hatte..........
Auf der linken Seite ist immer noch Flughafengelände, und auch auf der anderen Seite scheint etwas militärisches zu sein, viel verfallen, allerdings schlecht anzuschaun, von Stacheldrahtzäunen abgetrennt, und über sowas sollte man nicht klettern.
Irgendwann kommt eine Straße, nach Westen, und ausgeschildert nach Tel Aviv. Vom Flughafengelände bin ich jetzt nördlich, aber nicht mehr so direkt dran. Neben einer Tankstelle ist ein Cafe Cafe, eine Cafekette in Israel, ich nutze das Wifi mit dem Handy, und lade die Umgebungskarte herunter.
Einen Kilometer weiter komme ich zu einem Supermarkt, und da steht doch tatsächlich ein Pfandautomat davor. Sowas gibt es hier also auch. Das ist wichtig! Daß dies der vorerst letzte Automat war, den ich für die nächsten Wochen zu Gesicht bekommen werden sollte, wußte ich damals noch nicht. Securities stehn beim Eingang des Marktes, die scheinen die Leute zu durchsuchen, nee da hab ich dann auch keinen Bock reinzugehn. Einkaufswagen sind hier wieder angekettet, und gegen Münze, oder Marke zu lösen, ungewohnt nachdem man in Amerika gewesen ist.
Noch Ein paar Kilometer setze ich meinen Weg fort, ich verlasse Yehud, und nähere mich Or Yehuda. Die Sonne geht unter, es wird dunkel, Zeit schlafen zu gehn! Und tatsächlich erblicke ich am Wegesrand eine Hütte, es ist hier nicht allzu schlammig, Unter einem Baum liegt eine Matratze. Die Hintertür der Hütte ist offen. Die Matratze von draußen benötige ich nicht, denn in der Hütte befindet sich ein Bett. Falls es regnet, habe ich ein Dach, und gegen den Schlamm am Boden habe ich ein bequemes Bett, zwar keine Decken, aber dafür habe ich einen eigenen Schlafsack dabei. Diese Situation ist perfekt.
In der Früh als es hell wurde wachte ich wieder auf. Ich habe geschlafen, als es in Kalifornien Tag gewesen ist. Das habe ich auch nur gepackt weil einiges an Schlaf nachzuholen war. Aber damit sollte ich den richtigen Tagesrythmus drinne haben. Ich machte mich gleich auf den Weg, es war so ca um 7 Uhr. Ich hatte noch 10km Fußweg zurückzulegen. Die Straße an der ich entlang ging war autobahnähnlich gebaut, so mit getrennten Fahrbahnen, 2spurig, und Standstreifen, ich war aber noch nicht in der Stadt. Was bloß zur Autobahn nicht paßte waren Ampeln, die es gelegentlich gab, und Bushaltestellen. Dort sah ich gelegentlich die eine oder andere Soldatin auf den Bus warten. Ja richtig gelesen, weibliche Soldaten, bloß ohne Waffen. Nach einiger Zeit erreichte ich den Stadtrand, das heißt eigentlich gehört nur die Innenstadt von Tel Aviv zur Stadt, das war noch die SubCity, ist aber geschlossen gebaut. Wer mal auf die Einwohnerzahl von Tel Aviv schaut, findet 2 Zahlen: 1,2Mio und 300 000. Beide sind nicht ganz falsch, und auch nicht ganz richtig. Die 300 000 Menschen die offiziell nur zu zu TLV gehören sind ziemlich begrenzt, und bestehen fast nur aus Innenstadtbezirken, die Außenbezirke sind eigene Städte und haben teilweise selbst über 100 000 Einwohner. Tel Aviv, ist keine Stadt nach dem Modell London, wo das Stadtgebiet bis über den geschlossen bebauten Stadtrand hinaus geht, sondern nach dem Modell Paris, wo nur der Bereich in der City zum Stadtgebiet gehört.
Am Straßenrand sah ich Metallboxen, mit großen Plastikflaschen drinne, die werden da drinne für das Recycling gesammelt. Jetzt bin ich irritiert, haben die nun Pfand oder nicht?  Und warum finde ich nie kleine Plastikflaschen, wird sowas nicht verkauft? Ich ging weiter, und hielt nach leerstehenden Gebäuden Ausschau, habe auf meinen Weg schon viel gesehn, und in der einen Hütte übernachtet, aber ich brauche etwas in der Stadt!
An einem Park sehe ich an der Straße Sudanesen warten. Was die dort machen weiß ich nicht, meist warten die zu zweit. Manchmal sitzen die nur nebeneinander, manchmal unterhalten sie sich sogar. Warten die auf Arbeit? Ich weiß es nicht. Ich komme nach Jaffa, dahinter liegt das Meer. Wow, ich bin tatsächlich schon durchgelaufen. Ich bin zwar nicht durch die City gekommen, aber ich habe Tel Aviv durchquert. Zu bedenken ist, ich komme aus LA, und der Maßstab ist für mich LA. Und LA ist riesig, da magst du net von der äußersten Subcity bis zum Strand laufen, aber das hier ist dagegen einfach nur lächerlich!
Ich laufe durch eine Parkanlage am Meer, am Ende dieser steht ein altes Gebäude, so ganz einsam am Meer, zwischem gepflegtem Park, und gepflegtem Strand. Wie ich später erfuhr, ist das das alte Delphinarium. Das Ding war verbrettert, und vernagelt. Nicht ganz, es gibt einen Eingang! Man muß erst über eine 1m hohe Mauer, und dahinter ist ein Türrahmen, ohne Tür. Aber im Augenblick traue ich mir das nicht, zu viele Leute laufen da im park entlang, vielleicht gibt es da Ärger, wenn jemand sieht, wie ich da reingehe. Ich will wieder abhauen, doch da kommt mir jemand entgegen, und quascht mich an:
"Sry, no hebrew, english?"
"Do you was visit me"
"No, I want to go into, but I'm to scared, that someone can see me, when I go into."
"That's no problem, nobody will have problems, when you go into the building"
"Really, and do you have problems, with the police?"
"Most time not, but sometimes we have"
Was das jetzt heißt weiß ich nicht! Der Typ heißt Simon. (Seimon nicht Simon, sagt er mir extra) Drinne stehen Sofas, da ist bestimmt eines für mich dabei. Ein anderer Typ ist auch noch hier drinne, und schläft.
"I love it here, I will stay here, and come back later"
Kein Problem, aber erstmal muß ich etwas die Stadt erkunden.
Stadt ist gut, ich gehe am Strand entlang. Ich suche nach Cafes, die um die Vormittagszeit noch geschlossen haben, und WIfi ausstrahlen. Ich finde eines, aber keinen Strom. Beim nächsten kein nutzbares Wifi. Dann stoße ich auf das McD auf der anderen Straßenseite der Strandpromenade. Das hat noch geschlossen. Aber das Wifi strahlt auch wenn es zu ist, wenn auch nur mit 2 Balken. Ich erhalte eine stockende Verbindung zum Weltweitem Gewebe.
EIn bißchen GMaps studiern, dann geht es weiter am Strand entlang. Es ist teils bewölkt, teils kommt die Sonne heraus. Besonders warm ist es nicht, aber warm genug um nicht zu frieren, aber ich habe ne Vorstellung wie kalt es erst wird, wenn es regnet.
Der wohl künstlich aufgeschüttete lange Strandbereich endet und ich komme an einen Hotelbordwalk. Schrecklich, dahinten ein Jachthafen für die Reichen. Dann wieder etwas Strand. Dann sehe ich den ersten Sammler. Er fährt mit dem Radl von Mülleimer zu Mülleimer, holt dann aus dem einen eine kleine 0,5l Plasteflasche raus, und läßt die große 1,5l Flasche drinne liegen. Häää was soll denn das. Ich halte Ausschau, und dann finde dann auch ich eine kleine Flasche. Und eine große nehme ich auch noch hinzu. Ich schaue nach. auf der kleinen Flasche finde ich den Hinweis mit der 30 und den hebräischen Lettern. Aber sonst auf der großen Flasche ist nx zu finden. Erst dachte ich, es liegen überall am Straßenrand nur große Flaschen, weil kleine Flaschen hier nicht verkauft werden. Aber so unpraktisch sind die hier nicht. Offensichtlich sind nur kleine Flaschen bepfandet, und deshalb bleiben die großen liegen, oder werden von eventuell ordentlichen Bürgern entgeldlos in den  Gitterboxen gesammelt. Ich komme am New Port raus. Hier soll irgendwo laut Trashwiki eine Kneipe sein, bei der man Dinge containern kann. Aber ich finde den beschrieben Platz nicht wirklich, oder vielleicht habe ich den Platz gefunden, bloß bin ich der Meinung der Container der es sein könnte enthält nix Brauchbares.
Ich laufe noch weiter im Norden rum, aber dort ist ein häßliches Gheddo, das bringt nix, also kehre ich wieder um. Jetzt mußte ich überlegen wo ich entlang auf dem Rückweg gegangen bin. Ich ging den Park an der Sderot Rokah entlang. Dann runter die Namir Street über den Kanal. Die Sonne ist am Untergehn, es wird dunkler, und zwar ganz schnell. Ich überlege wie hier Ausländer Bus fahrn. Ich kann weder den Fahrplan lesen, der sowieso meist nur an großen Bushaltestellen vorhanden ist, noch das Ziel auf dem Bus.
Ich komme auf die Derekh Menachim Begin. Vor dem Azrieli Shopping Center steigen viele Leute ein und aus. Auf der anderen Seite ist eine Station für GraugelbUniformierte Soldaten. Meist sind die grün, aber die meisten die hier besonders häufig  so rumlaufen, auf Grund der Kaserne, haben diese Farbe. Hat wohl was mit dem Aufgabenbereich zu tun. Ein Soldat fragt mich was.
 "Nix verstehen"
"Do you have a lighter" Der Typ will rauchen, und fragt ausgerechnet mich nach nem Feuerzeug, dabei habe ich alle meine Feuerzeuge vor meiner Abreise in Venice verschenkt, ich muß erstmal neue Feuerzeuge finden.
"Sorry, no lighter"
"Where are you from" fragt er mich interessenhalber
"Germany"
"Ahh, Sprechen Sie deutsch!" erwidert der Typ, stolz drauf nen Satz deutsch zu können. Gut ich finde es dämlich, von daher sollte ich aufhören Russen zu fragen: " tui goawoarisch poa-rußki?" Das habe ich von meiner Mutter, und ich mache es auch gelegentlich.
Aber sprechen Sie deutsch. Der Satz ist dämlich. Wurde ich in Amerika oft gefragt, meist von irgendwelchen Freaken. Das auch niemand beigebracht bekommt zu sagen: "Sprichst du deutsch?" 
Wir lernen in  russisch ja auch das dutzen, aber naja, egal ich gehe weiter. Immer schön außen entlang auf die Hamasger. Ich komme an der Central Bus Station vorbei, nicht direkt, aber das is ne große Anlage. Hätte ich das gewußt, dort ist das Afro- und das Szeneviertel. Aber ich bin dort nicht lang gegangen, sondern südlich davon zurück ans Meer zum Delphinarium. Dort ging ich schlafen. Ich suchte mir ein Sofa aus und legte mich hin.
Spät in der Nacht kommen Simon und andere Leute. Ich hatte mir zammgefaltete  Decken als Kissen genommen. 
"Wer liegt hier?" fragt einer
"Simon weiß das auch noch nicht, schaut also nach: "ah, das ist Gregor" 
Ok, der kennt mich noch.
Die Decken die ich als Kissen benütze werden gebraucht, dafür erhalte ich ein richtiges Kissen. Dann kann ich weiter schlafen.


Dienstag, 17. Jänner
Ich dachte ich hätte 10h Zeitunterschied überwunden, aber denkste ich schaue frühs raus, aber Mistwetter. Es ist Winter in Israel, und da regnet es eben viel. Da lege ich mich besser wieder hin, und dafür bin ich auch müde genug.
Abends, bei Sonnenuntergang mache ich mich dann raus. Ich erkunde die Innenstadt. erst Dizengoff Street. Immer wieder sehe ich einen AM:PM CItymarket. In ein paar davon schaue ich hinein, ob dort drinne vielleicht ein Flaschenautomat steht, aber sowas sehe ich nirgends, vielleicht geht man dafür besser zu richtigen Supermärkten, aber die scheint es in der Innenstadt nicht so oft zu geben. aber doch, bei einem CItymarket sehe ich zumindest eine Ecke, in der Leergut gestabelt wird. Irgendwann werde ich mal bei diesem Markt vorbeikommen, und fragen, ob ich dort etwas abgeben kann.
Ich gehe irgendeine Straße rüber zur Ibn Gabirol, und laufe diesen Boulevard entlang an Kneipen. Dann frage ich mein Handy, wo es zur Rothschild Allee geht. Ich finde sie auch. Ganz schön schlammig. Wie soll man da Protestcampen. Ja, im Herbst wurden hier Lager errichtet,  Es ging gegen die hohen Mieten und Lebenserhaltungskosten in Israel. Gebracht hat es nix. Woher ich das weiß, zufällig, eigentlich wollte ich was über den Verlauf der Arabellion auf Wikipedia lesen. Dabei bin ich aber eben auch auf das gestoßen. Ein Grund den Staat zu mögen ist das nicht gerade. Eigentlich komisch, in den Nachrichten der Welt habe ich nie was darüber gehört, und als ich da die Rothschild-Allee entlang ging, konnte ich kaum glauben, daß das Ding noch gut 4 Monate zuvor voller Zelte war. Das wäre lustig, wenn das jetzt noch so wäre, aber ist nicht.
Also Rothschild-Allee, eigentlich voll langweilig, für Gassigeher gedacht, zumindest zu dieser Jahreszeit, nachdem es den ganzen Tag geregnet hat, und alles verschlammt, ist, und an den Blättern keine Bäume hängen. Am Ende der Rothschild gehe ich unter dem Shalom Tower entlang in eine kleine Seitenstraße, am Ende dieser ist ein Park. Hinter dem Park ist das Meer, und das Delphinarium, aber daß ich nur paar hundert Meter davon entfernt bin wußte ich damals noch nicht. Hier endet auch der Bazar. Ich ging dort hinein. Alles war schon weggeräumt, und war geschlosen. An manchen Stellen roch es nach Fisch. Bei einem wohl Gemüsehändler stehen Kisten. Ich schau rein, sind ja nicht mal leer. Stellen die das wirklich so über Nacht raus. Ich nehme ein paar Tomaten, weil ich habe Hunger. Ein Security kommt, und schaut was ich da mache, schaut in meine Tüte wo ein paar Dosen und kleine Plasteflaschen drinne sind, aber läßt mich laufen. Ich komme in ein Kneipenviertel, und finde etwas mit Steckdose außen und WIfi. Ich gehe ins Internet. Danach wird es aber Zeit schlafen zu gehn, es ist schon spät. Ich mache mich auf den Weg zurück zum Delphinarium. Und gehe schlafen.


Mittwoch, 18. Jänner
An diesem Tag mache ich mich auf gen Süden. Nur ein paar Kilometer, aber für ein paar Tage wird das Ziel meiner Wanderung der südlichste Punkt sein, an dem ich je gewesen bin.
Zuerst geht es nach Jaffa. Immer die Hauptstraße entlang. Am Ende von Jaffa entdecke ich einen Markt, an dem man containern kann, zwar nur Obst und Gemüse, aber immerhin. Ich nehme paar Gurken mit. Kleine Ausgaben von Nichteinmachgurken. Außerdem stehn in einer Ecke Flaschen mit Orangenlimonade. MHD Sommer 2011, Etikett hat angefangen abzublättern und auszubleichen. Aber ungeöffnet, der Inhalt scheint Ok zu sein. Ich nehme eine Flasche mit.
Von Jaffa aus komme ich nach BatYam, eine Russenvorstadt. DIe Geschäfte haben kyrillische Leuchtreklamen, hebräisch nur ganz klein in der Ecke. Ich entdecke eine Wechselstube, statt dem allseits gegenwärtigen Englisch setzt man hier besser auf russisch. Die Währungstafeln sind bei den meisten Wechselstuben veraltet. Holländischer Gulden, Französischer France stehn oft noch auf der Liste, zeigen aber nix an. Die deutsche Mark ist aber bei manchen Untauschstellen überklebt. Das gefällt mir, so wird deutlich gemacht, der €uro besteht hauptsächlich aus der deutschen Mark.
Ich finde einen Supermarkt schaue hinein, schade eine sichtbare Pfandannahmestelle ist nicht zu sehn.
Immer tiefer komme ich ins Russengheddo. Die Häuser sehn alle gleich aus, Google Maps geleitet mich sicher hindurch, und auch ohne wäre die Sonne da, denn die scheint heute, wie es in Kalifornien selbstverständlich ist. Ich gelange an den Strand. Von hier aus geht es wieder Richtung Norden, ins Zentrum von TLV. Ich besichtige einen Spielplatz nach McDonalds Bauart, die gibt es hier oft. Der Strand ist ziemlich schön, aber verwaist, nur paar vereinzelte Russen spaziern entlang, Einer sogar oben ohne, aber den meisten Menschen im Lande ist es zu kalt. Ich entdecke den abgesperrten Eingang eines RIesenkanalrohres. Aber durch eine Öffnung gelange ich trotzdem hinein, taugt aber nix, also kehre ich nach 50m im Kanal wieder um.
Wenn ich mich am Strand entlang Jaffa nähere wird der Sand steiniger, bis es dann ein Steinstrand ist. Und dann kommen altertümliche Bauten, und männliche Schulklassen mit Kippah sind zu sehn. Ich gehe in Jaffa am Deich entlang. Dann komme ich in den Park am Strand, und dahinter liegt das Delphinarium, erstmal dort paar Flaschen abliefern rausfinden wie die abzugeben sind werde ich hoffentlich noch.
Am Abend mache ich noch einen Rundgang durch die Innenstadt. Ich gehe ins McD an der Rothschild-Allee. Hat gar nicht die sonst übliche chaotische Atmosphäre. Auch die Musik besteht nicht aus Charts. Aber trotzdem kein Problem wenn ich Wifi und Strom nutze, ohne etwas zu konsumieren.


Donnerstag 19. Jänner
Ich mache mich auf den Weg Richtung Osten.
Erst runter, dorthin wo Jaffa beginnt, dann die Eilat Road entlang, die wird dann zur Derekh Jaffa.  Ich bin am Rand des Szeneviertels entlang gegangen, leider nicht mittendurch, denn ich wußte nicht daß das dort ist.
Dann auf der Levinski weiter, am Afropark vorbei. Der heißt bei mir so, denn hier chillen lauter Sudanesen ab, aber ich habe mir das Ganze nicht weiter angeschaut. Ich laufe weiter, komme an der Central Bus Station vorbei, in die eine Menge EInkaufsmöglichkeiten integriert sind, ich gehe aber nicht hinein, weil ich es immer noch nicht gepackt habe mich durchsuchen zu lassen.
Unter der Autobahn durch bin ich auf der Derekh Hagana. Das wird so langsam, aber ganz schnell alles wieder Vorstadt. Ich komme an einem Supermarkt vorbei, dessen Namen ich damals noch nicht lesen konnte. Und zu den Zeiten zu denen ich lesen konnte, kam ich kaum an Supermarktketten vorbei, ich weiß aber der Name einiger Ketten beginnt mit Shop, ich glaube auch dieser. Ich gehe hinein, und packe es mir vom Schnüffler in den Rucksack schaun zu lassen. Na bitte, so schlimm ist das doch gar nicht. Und da ist eine Leergutecke neben der Info. Nachdem ich da erstmal vorbeigelatscht bin und mir Preise angeschaut habe (alles teuer) bin ich zurück zur Info, und 2 Flaschen, und eine Dose habe ich einstecken. Nicht zu viel, aber ich habe noch nicht wirklich gesammelt, das war nur testweise.
Ich zeige meine 3 Pfandbehältnisse der Infotante, und die sagt soviel, an der Gestik zu erkennen, "Jaja, räume das Zeug dort in die Ecke ein" Und die schaut gar net hin, wie ich das mache.
Dann hat die mich vergessen, und ich stehe hilflos herum, bis ich sie darauf aufmerksam mache, daß ich nicht zum Spaß, 3 Pfandobjekte dort hingestellt habe, und was dafür haben will.
SIe fragt mich wieviel, ich halte 3 Finger hoch, und sage tri, das versteht man in vielen Sprachen.
"Schalosch?" fragt sie zurück
"Nee tri" Schalosch klingt irgendwie gar nicht wie eine Zahl, oder 3,
"Schalosch, oder nicht?"
"Na dann eben schalosch" Ich nicke zustimmend
Ich erhalte 90 Agorot, mein erstes selbstverdientes Geld in Israel. Gerade mal 18ct wert. War ganz schön schwer das abzugeben. Aber es ist nicht unmöglich!
Ich setze meinen Weg fort, es geht weiter nördlich hin, nach Ramat Gan, ich glaube das ist die größte Vorstadt Tel Avivs, hat selber über 100 000 Einwohner, aber meist nur Gheddo.
Dann komme ich nach BneiBrak rein, und ausgerechnet dort suche ich mit dem Handy nach Wifi. Ausgerechnet heißt, erst war es teils sonnig, teils wolkig, aber jetzt fing es an zu regnen, und wurde immer stärker. Bnei Brak, ist eine Vorstadt der Ultras. Lauter Rabbis laufen hier rum. Ihre Hüte schützen sie bei dem Regen mit Plastikfolie, das schaut aus, wozu nen Hut auf, wenn der nix taugt? Alles eintönig, schwarz und grau. Die Mädels waren noch nie in einem Modegeschäft gewesen, und schaun aus wie im 19. Jahrhundert. Verschleierte Frauen sind interessanter, denn eine Verschkeierung ist nicht gleich immer eine häßliche  einheitliche Uniform.  Gegen einheitliche Uniformen habe ich nix, Mädels in Soldatenuniform finde ich sehr attraktiv, vorallem wenn eine Waffe dabei ist. Aber die triste Traueruniform der Ultraorthodoxen macht alle Menschen hier langweilig, vor allem das weibliche Geschlecht. Das ist wahrscheinlich auch so gewollt. Ich glaube das Hobby ultraorthodoxer Mädels könnte sein heimlich in die Stadt zu gehn, und sich dort modern einzukleiden.
Vielleicht ist es ungewohnt daß ich darüber schreibe, wie ich finde wie die Mädels auf der Straße aussehen- normalerweise schreibe ich über Pfand, Containern und alternatives Leben, aber diese Dinge gingen mir dabei diesmal so durch den Kopf. Vielleicht denke ich auch über die Mädels nach, die ich in der Area von Einkaufsvierteln sehe, dort ist das aber nicht relevant und unwichtig was ich denke, weil Alltag.
Wifi hat in BneiBrak kaum einer, und ich habe mit dem Handy keines gefunden, welches funktioniert. Es regnete, und ich dachte mein Handy wäre wasserdicht, aber am Ende von BneiBrak fängt das Display an zu flackern, und ist dann ganz aus. Na toll, theoretisch funktioniert das Handy noch, bloß die Beleuchtung des Display ist ausgefallen, und ohne die sieht man nix. Nur wenn ich meine LED-Lampe draufhalte ist was zu sehn, aber das ist doch keine Lösung. Na toll ich brauche ein neues Telephon.
Ich mache mich an der Hauptstraße entlang zurück ins Zentrum. Es ist Rush Hour, alles steht im Stau, ich beobachte eine Auffahr-Unfall.
Ich entere die City, komme durch eine Orangenallee und am Ende dieser ist die Ibn Gabirol.
Von dort aus ist mir der Weg zum Delphinarium bestens bekannt.
Ich gehe schlafen, mein Handy kloppe ich gegen die Wand, vielleicht geht die DIsplaybeleuchtung dann wieder, aber denkste? Stattdessen kriegt das Display einen Sprung. Mit Gewalt geht eben alles nur kaputt.


Freitag, 20 Jänner.
Ich habe immer ein paar Flaschen aufgesammelt gehabt, auf meinen Erkundungszügen durch die Stadt. anschließend  dann im Delphinarium gelagert, heute wird es einmal Zeit etwas wegzubringen. Ich packe einen Sack voll Dosen und kleiner Plasteflaschen ein, und gehe zum AM:PM Citymarket beim Beginn von Jaffa.
Der Securitymann sagt mir ich soll warten. Wieso eigentlich. Das hat ganz schön lange gedauert wie ich da gewartet habe, vielleicht eine Viertelstunde. Stände da nicht schon ein anderer Sammler, wäre ich vielleicht abgehaun. Doch dann erklärt sich ein Mitarbeiter bereit den Pfand anzunehmen. Zuerst der Sammler vor mir, dann komme ich dran, ich muß mit dem Mitarbeiter in eine Besen- oder besser Leergutkammer und dort meinen Pfand in Säcke einsortieren, während der Mitarbeiter mitzählt. Nach 50 Stück ist Schluß, mehr darf ich nicht abgeben. Dafür erhalte ich 15 Schekel, also 3€, das sind 6ct pro Pfandbehältnis, ganz schön wenig, aber mehr wie in Amerika, bloß da war es nicht so mühsam Pfand abzugeben. Dort gab es extra Pfandannahmestellen, dort mußte man zwar hinter anderen Sammlern warten, dafür gab es dort kein Limit von 50 Stück, und es hat auch niemand gesagt, nö ich mache erstmal 20Minuten nix, bevor ich was annehme.
Mit dem Rest gehe ich zu nem andern AM:PM, den unterm Shalom Tower, und bekomme dort auch nochmal 50 Stück los. Dort wurde das Zeug nicht mal gezählt, ich mußte die Flaschen in Tüten einsortieren, und das paßte denen dann schon.
Danach gehe ich die Rothschild-Allee entlang. Eine Gruppe 20 uniformierter mit Gewehren läuft direkt vor mir entlang.
Ich mache mich auf Richtung Dizengoff-Einkaufszentrum. Dran vorbeigelaufen bin ich dort schon einmal, aber nicht reingegangen, weil ich es da noch nicht gepackt hatte mich durchsuchen zu lassen. Bevor ich meinen Rucksack vom Security durchsuchen lasse, entferne ich alle Flaschen, und deponiere sie im Gebüsch eines Hintergartens. Was soll denn der Secmann sagen, wenn ich mit nem Rucksack leerer Flaschen dort hinein will, daß ich vor habe dort drinne die Mülleimer zu checken, nein der soll kein Vorurteil haben. Als ich drinne bin entdecke ich den Sitzbereich des McD. Hat sogar Steckdosen, und WLan einmal vom McD, und zum andern vom Center. Der Sitzbereich liegt übrigens über der Straße: Denn das Einkaufszentrum liegt auf beiden Seiten der Dizengoff Street, und überbrückt diese an 2 Stellen.


Shabbat, 21. Jänner
Mein erster Shabbat im Lande, und ich habe keinen Bock auf Shabbat, denn die Läden haben geschlossen, außer AM:PM, die haben immer offen, aber ob die Bock haben am Shabbat Flaschen anzunehmen, das weiß ich nicht, und ich habe es auch nicht probiert. Ich gehe durch den verwaisten Bazar. Alles leer hier, gestern war das Ding voll, aber heute eben nicht. Die Sonne scheint sogar. Am Ende des Bazars überquere ich die Allenby Street, und komme auf die Hamelekh George. Am Dizengoff-Center gehe ich in die Dizengoff-Street hinein, Richtung New Port. Irgendwo dort setze ich mich auf eine Bank, und logge mich in ein ungeschütztes Wifi ein.
Später dann am New Port, gehe ich Richtung Strand Richtung Süden. Am Hotelvorplatz wird Musik gemacht, und Volkstänze aufgeführt, jeder kann mitmachen. Ich schaue etwas zu und belustige mich über die Leute die hier tanzen, mit ihren ausdruckslosen Gesichtern.
Dann merke ich das mir so langsam schlecht wird. Dazu tut mir mein Schlucken die Kehle weh, ich habe wohl eine Mandelhautentzündung. Das wird alles immer schlimmer, zudem scheint das Wetter zu drehn, und Regen scheint aufzuziehn.
Pünktlich vor Regenbeginn bin ich beim Delphinarium und gehe dort schlafen. Der Tag ist zwar noch lange nicht zu Ende, aber mir geht es schlecht. Wahrscheinlich ist das alles, weil ich in Bnei Brak durch den Regen gelaufen bin. Ich war danach vollkommen durchnäßt, und es war auch nicht besonders warm.


Sonntag, 22. Jänner
Um die Mittagszeit stehe ich auf, ich will online gehn, obwohl alles nur schlimmer geworden ist. Draußen regnet es gerade nicht, kann aber jederzeit wieder anfangen, bis zum Bazar komme ich, dann fängt es wieder ordentlich an zu schütten, dumme Idee bis zum Dizengoff Center muß ich hinterm  teilweise  überdachten Bazar noch die Hamelekh George entlanglaufen, und dann wieder zurück. Besser ich lasse das bleiben, und stehe erst wieder auf, wenn es mir wieder besser geht.
Auch die andern verbringen den Tag im Bett. Durch ein Loch in der Wand, was eigentlich als Lichtquelle dient, peitscht der Regen. Das Loch wird provisorisch mit Pappe abgedeckt. Simon kocht Tee.  Ein Provisorischer Kocher brennt mit Wachs und Holzstückerln. Aber der Tee wird warm. Dann muß das Ganze noch durchziehn. Jeder bekommt ein Becherchen Tee, wir sind Simon, seine Freundin, 2 Sudanesen, und ich. Also zu fünft, aber wenn auch wenig und rationiert, der Tee ist genau das was ich gebraucht habe. Noch nie war ich für so ein bißchen Tee so dankbar gewesen!


Montag, 23. Jänner
Ich weiß nicht ob ich an diesem Tag liegen geblieben bin, oder ob das Wetter zu schlecht war um rauszugehn. Mir ging es bereits besser, aber noch nicht gut genug, um wirklich irgendetwas sinnvolles zu tun.


Dienstag 24. Jänner
Mir geht es wieder besser, als ich aufwache überlege ich aufzustehn, aber es passiert, daß was ich mir vorgestellt habe, irgendwie denkt man sowas schon vorher, und ich wußte genau was los ist, als es passiert. Ich liege hinter meinem Sofa, als 2 Typen mit Taschenlampen zum Eingang reinkommen. Uniformiert, die Polizei. Die anderen liegen ebenfalls hinter Sofalehnen. Alles ist ganz ruhig, vielleicht sind die zu faul, um hinter unsre Ecken zu schaun. Aber nix is, zuerst kommen sie auf mein Sofa zu, und schaun dahinter. Ich muß mich ausweisen, mit dem Paß beschäftigen die sich nicht so lange, die wollen sehn was in meinem Rucksack ist, schaun sich meinen Laptop an.

Meine Antworten sind undeutlich, weil meine Stimme immer noch angeschlagen ist. Der eine fragt mich ob ich russisch spreche, ja otchen plocho! Das wird nix bringen in dieser Sprache.  Dann wollen die wissen ob ich Geld habe. Was die mir nicht glauben, weil die fragen mich ob ich Tourist bin, oder Obdachlos in Israel.......Nein ich bin Tourist, der zu geizig ist Geld für eine Unterkunft auszugeben. 
Denn Wenn Obdachlos bedeutet kein Geld für eine Unterkunft zu haben, dann bin ich es nicht, wenn es bedeutet draußen am Strand zu übernachten, oder in einem verfallenen Delphinarium zu nächtigen, weil man zwar Geld hat, aber zu geizig ist welches herzugeben für ein Hotel, dann bin ich es, daß ist alles Definitionssache. Definitiv habe ich keinen festen Wohnsitz, denn der wechselt ständig.
Ich sehe mich eher als Hausbesetzer, einer nicht anerkannten Wohnform. Ich behaupte, wenn es ein Problem ist hier zu bleiben, dann gehe ich (mit dem Ziel wiederzukommen)  aber nein kein Problem, wir wissen daß hier Leute schlafen, hier kann jeder rein kommen, dein Paß ist in Ordnung, du kannst bleiben. 
Na daß die das so locker sehn, hätte ich nicht gedacht. Die dulden das! Die Aktion bedeutet wohl mehr schaun, ob es uns gut geht, statt uns Probleme zu machen. Klar die Typen sind etwas forschend, aber nicht zu dumm forschend, die wollen nicht wissen, was ich in diesem Land mache.
Ich gehe nach diesem Vorfall dann in die Stadt und sammle. Später dann gehe ich ins DizengoffEinkaufszentrum.
Abends unterhalte ich mich etwas mit dem Sudanesen der auf dem Nachbarsofa schläft etwas, über Deutschland, und Wohlstand, und warum ich hier schlafe.


Mittwoch, 25. Jänner
An diesem Tag sollte eigentlich superperfektes Wetter sein, ohne Regen und Wolken und dazu warm. Endlich mal, es war auch so, aber es ist was schlimmeres passiert: Ich stehe auf, und mein Rucksack liegt nicht mehr neben mir. Scheiße da war mein kaputtes Telefon drinne, und mein Laptop. Das ist jetzt weg. Vielleicht wegen der Polizeiaktion, denn da wußte jetzt jemand, was da drinne ist, und daß es sich eventuell lohnt, meinen Rucksack zu holen. Denn ich kann mir nicht vorstellen daß jemand in die Dunkelheit  eines verfallenen Delphinariums steigt, um jemand der dort schläft den Rucksack zu klauen, zumindest nicht so einfach. Da muß sich jemand ausgekannt haben, und gewußt haben was da drinne ist. Glücklicherweise habe ich mein Geld, und Paß, und Plastikzahlmittel im Schlafsack untergebracht, sonst wäre das auch weg.
 Ich frage den Sudanesen next to me, ob er meinen Rucksack findet er leuchtet, denn meine Lampe ist auch weg........ich melde es Simon, aber der scheint andere Sorgen zu haben, hat sich wohl von seiner sudanesischen Freundin getrennt, des öfteren kamen die beiden spät Nachts nach Hause, und mußten sich erstmal streiten. Worüber, das weiß ich nicht, aber da waren starke Spannungen. Seine Freundin war jedenfalls jetzt nicht da, daher gehe ich von aus, sie hat sich von ihm getrennt, und sie schläft nicht mehr im Delphinarium.
Ich jedenfalls muß ins Internet. Tel Aviv ist groß und modern, und in solchen Städten sollte es einen Apple Store geben. Ich mache mich auf die Suche im Dizengoff Einkaufszentrum. Habe aber mehr nach Pfand Ausschau gehalten, und so den Apple Store nicht gefunden.
Dann gehe ich erstmal zur Polizei. Auf einer alten Bordkarte steht mein Name, vielleicht liegt mein Rucksack am Ende nur irgendwo sinnlos rum, und jemand findet den. Also hinterlasse ich dort meine Mailadresse, falls mein Rucksack irgendwie gefunden wird, aber wahrscheinlich nicht.
Nachmittags finde ich einen Ersatz für einen Rucksack, eine GItarrentasche in einem Mülleimer auf der Hamelkh George, die auch ganz gut als Rucksack zu benutzen ist. Die Spitze hängt dann bloß sinnlos hinunter
Am Abend steht ein Dreirad vor dem Delphinarium, also keines für Kinder, sondern ein Erwachsenes, zum Transportieren von Dingen, jemand sucht im Delphinarium nach verwartbarem, hauptsächlich Schrott.


Donnerstag, 26. Jänner
Ich mache mich auf ins Dizengoff-Einkaufszentrum und schaue nochmal genauer,, und tatsächlich es gibt einen Apple Store, der Apple ist bloß nicht ganz so groß, und da steht IDigital dran, aber es ist ein Apple Store, und man kommt ins Internet, bloß Facebook ist leider gesperrt. Aber das Internet besteht auch aus anderen Dingen.
Am Abend steht ein Auto mit Anhänger vor dem Eingang des Delphinariums. Paar Typen laden Schutt aus dem Anhänger hinaus, und werfen sie in den Eingang. Ich will da rein, aber die untersagen mir das. Das Ganze soll eine billige Entsorgungsaktion sein, das ganze erfolgreich zuzuschütten, werdet ihr auf diese Weise nicht packen. 
"Nix sleep, wir callen Polizei" Kriege ich gesagt. 
Wenn sich gestern dort jemand Schrottstücke rausholt, ihr hier billig Schutt entsorgt, dann könnt ihr mir auch nicht verbieten dort drinne zu schlafen. außerdem weiß die Polizei daß ich dort drinne schlafe. Das denke ich aber nur bei mir, ich bin nicht zur Diskussion aufgelegt, drehe noch ne Runde am Strand entlang, und als ich zurückkomme sind die Typen weg.


Freitag 27. Jänner
Ich habe das Sauwetter satt, nach 2 schönen Tagen, regnet es schon wieder. In 14 Tagen hatte ich 10 Regentage, dabei sind 12 Tage im ganzen Monat Durchschnitt. Ich muß hier weg, ich bringe alle Flaschen weg die ich habe, dabei auch paar Mehrwegbierflaschen. Das gibt es nicht, für eine Glasbiermehrwegflasche bekomme ich 1,2NIS also 24ct, oder 32usCt.
In Amerika traumhaft, bei dem niedrigen Wegwerfpfand. Und auch in Deutschland wünscht man sich für schwere Bierflachen besser entlohnt zu werden, wie für Einwegflaschen.
Ein letztes mal gehe ich in den Apple Store. Da muß ich heute pünktlich sein, denn wegen Shabbatbeginn schließen die Läden schon am frühen Nachmittag.


Shabbat, 28. Jänner
Ich packe den Krempel der mir geblieben ist, also Klamotten aus der Altkleiderspende, und meinen Schlafsack in meinen Rucksack von Gitarrentasche. Ich fülle mir an einem Wasserhahn eine 1,5l Flasche auf. Dann mache ich mich auf den Weg gen Süden. Erstmal muß ich die Vororte verlassen. Am Ende von Jaffa, containere ich eine Orangenlimo, mit einem halben Jahr alten MHD, bei dem Laden wo ich schon mal war. Ich komme in den ersten Vorort, BatYam, das Russengheddo. Und hinter BatYam sind weitere Vororte. An einem Supermarkt auf den ich stoße steht Brot. Ich nehme 2 Packungen Pita mit, also 20Stück. Das sollte als Proviant reichen. Pita ohne nix. Eine dritte Packung reiße ich an, und verzehre 3 Stück.
Am frühen Nachmittag komme ich in Rehovot an. Dort ist die große Bundesstraße40. Autobahnähnlich gebaut, mit Standstreifen, und mehrspurig und getrennten Fahrbahnen, aber auch mit Bushaltestellen und Ampeln, in der Nähe von SIedlungen. Ich stelle mich an die Bushaltestelle und trampe. Ein Glück daß heute keine Busse kommen, die denken ich will gegen Bezahlung fahren, denn es ist Shabbat, da ist der ÖPNV nicht in Betrieb.
Nach Anderthalb Stunden nimmt mich endlich jemand mit, aber leider nur bis zu einer Raststätte 24km vor Beersheva.
Da könnte ich Leute anquatschen, aber die wollen in beide Richtungen fahren. Da versuche ich es lieber bei der Einfahrt zurück auf die Straße. Die Sonne geht langsam unter. Der Tag ist glücklicherweise nur mit paar Tropfen ausgekommen. Aber es war meist bedeckt und jetzt ist es kühl. Es dämmert, ganz schnell wird es dunkel. 50m Hinter der Raststätte hält ein Transporter. Nicht wegen mir, der Typ war zu faul den Weg zur Raststätte reinzufahrn, und geht auf das Feld. Na auf sowas habe ich gehofft. Ich warte bis der Typ fertig ist und frage "Beersheva?"
Der Typ sieht daß ich durchfroren bin, und lädt mich ein. Sein Name ist Carlos. Er dreht extra für mich die Heizung auf. Englisch ist nicht. Nur paar Bruchworte.
In Beersheva angekommen will ich aussteigen, aber er macht mir kenntlich, drinne zu bleiben. Er fragt mich: "Beersheva! Sleep?" 
Ja ich will in Beersheva schlafen, ist doch jetzt eh zu spät um weiterzukommen. Ich schlafe auch draußen, lasse mich einfach raus. Aber mehr, als daß ich in Beersheva schlafen will kann ich nicht klar machen, und Carlos will mich auch nicht einfach rauswerfen. Er quatscht paar Mädels an. Was will der jetzt von denen?
Die Mädels an der Straße wollen nicht helfen, dann ruft er einer Fahrradfahrerin was zu, sie will helfen, er hält an der Seite. Ich denke ich darf endlich aussteigen. Aber nein, die Fahrradfahrerin kommt, und hilft: Mit übersetzen. Ach das wollte der von den ganzen Mädels. Ich dachte das wäre eine dumme Anmache.
Sie sagt mir, daß er wissen will wo ich genau hin will, zu welcher Unterkunft. 
Ach das hat der mit Beersheva! Sleep? gemeint. Er wollte nicht wissen ob ich in Beersheva schlafen will, sondern wo in  Beersheva! 
Das ist vollkommen egal Hauptsache, der bringt mich in die Stadt, ich werde dann schon schaun was ich mache. Von mir aus kann ich auch hier gleich aussteigen.
Die Übersetzung wollte Carlos nicht verstehn, ich bekam dann zur Antwort, er wird mich zu irgend einem Hotel schaffen. Soll er doch, ich werde nicht reingehn.
Wir fahren an einem Spielplatz, nach McD-Bauaert vorbei, so mit Wurmrutsche und Plastikgehäuse. Schützt super vor Wärme und Nässe. Ich packte es nicht ihm klarzumachen, daß ich sehr gerne dort raus wollte. 
Wir fahren schließlich in ein Gheddo. Kein Russengheddo, nur die Bauart schaut so aus. Mit langweiligen Blockhäusern. Carlos deutet mir an mit auszusteigen, und ihm zu folgen. Vor einer Filiale der Leumi Bank telefoniert er. Schließlich treffen wir  (ich weiß nicht  ob zufällig) auf einen Bekannten von Carlos. Dieser kann English. Carlos schildert ihm sein, oder besser mein Problem. Der Bekannte, dessen Namen ich nie erfuhr, meinte es wäre besser erstmal zu ihm hochzukommen. Er bietet mir eine Zigarette an, aber ich hänge nicht am Glimmstengel. Seine Wohnung ist gleich um die Ecke. Wir fahren hoch in den 6. Stock.
Der Typ, dem die Wohnung gehört macht warmen Tee für mich, und bietet mir Kekse an. Wir unterhalten uns.
Er sagt mir "Wenn du bei mir schlafen willst, mußt du wissen daß ich schwul bin, und mit meinem Freund hier zammlebe."
Hab ich überhaupt mit ihm ausgemacht, in seiner Wohnung zu schlafen, nein, aber damit scheint er einverstanden zu sein. Daß er jedoch zu den Nachkommen der Siedlungen in der Niederung des Toten Meeres, 30km Luflinie von hier, gehört - das gefällt mir weniger, eigentlich überhaupt nicht. Ich habe schon Erfahrungen gemacht mit solchen Leuten. Schwule Menschen sind immer auf der Suche nach einem, den sie ausnutzen könnnen. Also schaun sie nach Leuten die auf Hilfe angewiesen sind, und fragen Leute wie mich, die den Mülleimer inspektieren, ob sie ihnen gegen Bezahlung dreckige Dienste erweisen. Wahrscheinlich scheint diese Methode recht erfolgreich sein, bei mir nicht!
Will der Typ mir also jetzt helfen, mit seinem dreckigen Hintergedanken? Dann gehe ich, und suche den McDonalds Spielplatz auf! Andererseits hat der Typ doch seinen gleichgeschlechtlichen Partner, da braucht der doch sonst niemand, den er ausnutzen muß, vielleicht ist sein Hilfsangebot echte Freundschaft. Ich weiß nicht ob ich gehn soll, behalte mir jedoch diese Option vor.
Nach ner Weile verschwindet Carlos. Ich schaue mit meinem Gastgeber Fernsehen, deutsche Sender sind auch dabei, denn sein heute nicht anwesender Lebensgefährte ist Deutsch-Israeli.
Irgendwann will ich schlafen.
"Du kannst auch zu mir ins Bett kommen........"
Aha, eindeutig Hintergedanken bei der ganzen Sache! Nein ich bleibe lieber auf dem Sofa, das ist auch ganz gemütlich, und wenn du mich nicht in Ruhe läßt, dann kann ich auch wieder rausgehn!!!
Aber nein, daß will er dann auch wieder nicht, ich darf auf dem Sofa schlafen.
Sonntag, 29 Januar
Früh morgens ist Aufstehn angesagt. Mein Gastgeber ist Krankenschwester, und muß nach TelAviv arbeiten. Na daß der eine Schwester ist, paßt ja zu seiner Lebenseinstelloung. Ich darf an den Computer, gehe ins Internet. Das ganze Betriebssystem ist spiegelverkehrt. So lange man keine deutsche Seite geladen hat, ist alles auf der anderen Seite, und auch danach ist immer noch Startmenü, und Schließkreuz auf der falschen Seite. Ungewohnt. Aber die deutschen Seiten sind dann vernünftig angezeigt. Auch die linke Maustaste benützt man zum normalen Klicken.
Dann wird schnell gefrühstückt. Der Krankenschwester bietet mir einen Schokoweihnachtsmann, von Weihnachten übrig geblieben, nehme ich gerne.
"Habt ihr überhaupt Weihnachten?"
"Klar haben die Russen hergebracht, die hier so zahlreich im Lande sind"
Na klar, sich als Jude ausweisen, Jesus abschwören, aber dann im Land in die russisch-orthodoxe Kirche gehn, und Weihnachten feiern. So sind die Russen.....
Dann mache ich mich auf den Weg, die Sonne scheint, die Nacht war sternenklar,
"Komm ruhig wieder, auf dem Rückweg" sagt er mir zum Abschied, na ich weiß nicht, beim nächsten mal darf ich dann noch entscheiden ob ich auf dem Sofa schlafe? Mir war das Ganze nicht recht, und mir ist es auch nicht wirklich recht wiederzukommen!
Ich suche die Ausschilderung RIchtung Eilat, und mache mich an den Ortsrand. An einer Tankstelle fülle ich meine leergetrunkene Limo mit Wasser auf. MIt 3l bin ich jetzt unterwegs, das sollte reichen Für Wüste im WInter. Sonne ist für diesen Tag angesagt, und 16-17°. Nicht heiß, aber es gibt auch keinen Schatten. Noch ist es kühl. Ich habe keine Uhr. Ich lerne Eilat zu lesen, in hebräischen Lettern, das sollte man drauf haben, vielleicht steht iwo alles nur noch in dieser Schrift.
Hinter der Tankstelle stelle ich mich auf, die Leute fahrn vorbei. Und vorbei, und vorbei. Schließlich hält ein geländeartiger Wagen. Der Fahrer will direkt zur ägyptischen Grenze, ist man dann näher am Roten Meer? Ja, also besser ich komme 1m näher als keinen.
Warnschilder sind zu sehn, man solle auf Kamele aufpassen. Die Wüste besteht aus Geröll. Es ist eigentlich kaum zu glauben. Gestern ging es vorbei an verschlammten Feldern. Jetzt sieht man kurz hinter Beersheva erst noch ein bißchen Wasser im Straßengraben, falls vorhanden, dann gar nix mehr, alles ist trocken. Beersheva liegt voll auf der Grenze zwischen Wüsten-, und Winterregengebiet. Meist ist  alles aus Geröll. Anfangs zweigen noch öfters Siedlungen irgendwo ab, diese werden immer seltener. Zwischendurch wird es sandiger, und kleinere Sandwehen sind auf der Straße. Dort wo es gradeaus in den Sinai geht, und links zum Roten Meer muß ich raus, und auf einen neuen Menschen hoffen, der mich mitnimmt. Mittlerweile ist die Straße nicht mehr so breit, und kurvenreicher. Da fahrn die Leute nicht so schnell, ich entschließe mich an der Straße entlangzulaufen. Ich stoße auf eine Baustelle. Statt Ampeln sind da Wärter, die den Autos Einhalt gebieten, falls zwei auf einmal von entgegengesetzten Richtungen kommen.  Sie fragen mich wieso ich die Wüste entlanglaufe. 
Ich komme an einer Kaserne vorbei. Soldaten laufen hin und weg von der Kaserne, zur Bushaltestelle an der Straße.
Als ich in der Wüste entlanglaufe überlege ich, ob mein Geld noch vollzählig ist. Es war unbewacht bei dem Typen. Er hatte die ganze Nacht die beste Möglichkeit ranzugehn. Ich bin ja auch neugierig und schaue mir an was die Leute so dabei haben, und lerne Personaldaten auswendig, vielleicht hatte der schwule Typ das gemacht, dabei mein Geld entdeckt, und sich welches genommen. Ich schaue nach. Auf Anhieb merke ich 3 ZwanzigDollar Scheine fehlen, nur noch einer ist mir geblieben. außerdem habe ich nur noch 7 10 Dollarscheine, da fehlt auch etwas, ich hatte vorher 20 Exemplare. Mir fehlen mindestens 190$ Der Typ hat sich tatsächlich dran vergriffen. Sozusagen als Bezahlung für die Nächtigung, dafür hätte ich mich auch die Nacht im 5Sterne Hotel einmieten können. Wird man in diesem Land  bei jeder Gelegenheit ganz unverschämt bestohlen? Offensichtlich! Niemand hat es nötig, dir umsonst, und ohne Hintergedanken zu helfen. Hätte der doch gleich sagen können daß der Geld haben will, für 20$ hätte ich auch ein ebenso gutes Zimmer in nem Hostel bekommen. Aber ich bin in der Wüste, kann nix machen und es ist wichtiger weiterzukommen, als über  ein weiteres Mißgeschehen nachzudenken.
Irgendwann nimmt mich einer mit. Ein Farmer muß zu seiner Farm, bis zu seiner Abzweigung, wo eine Raststelle mit Tankstelle ist geht die Fahrt. Normale Leute scheinen keinen Bock haben mich mitzunehmen. 
Ich setze mich erstmal zur Raststätte hin, trinke was, esse paar Pita-Brote. Eine Wilde Katze schnorrt mich an nach etwas Pita. Nein, mein Essen ist rationiert! Gehe selber was containern!
Reisebusse kommen, mit Soldaten gefüllt. Mindest einer im Bus ist bewaffnet, manchmal auch alle Insassen. Die Soldaten gehn zum McD rein. Nach ner halben Stunde entschließe ich mich an die Straße zu stellen. Die Sonne hat schon längst ihren Höhepunkt erreicht, die Schatten scheinen wieder länger zu werden, und wenn man das sieht, dann dauert der Tag in diesen Breiten nicht mehr lang....
Nach vielen Ignoranten hält ein Kombi. Ein Bewohner der Wüstenstadt Mizpe Ramon nimmt mich mit. Das man dort wohnen kann. 
In der Dämmerung ist Mizpe Ramon erreicht. Die Tage sind eben nur 10h lang, und im Ignorantenvolk dauert es bis man mitgenommen wird, da schafft man es nicht unbedingt an einem Tag durch die ganze Wüste, wenn die Leute nur Stückerl der Wüste durchqueren, zumindest die die dich mitnehmen. 
Ich steige in Mizpe Ramon aus. Ich brauche ne Hütte als Unterkunft. Ich gehe zum Friedhof, dort könnte ich mich auf eine Bank vor den Geräteschuppen legen, aber das ist mir zu unheimlich. Ich sehe eine etwas verfallene Hütte, gehe hin, öffne die Tür, Licht und Wärme strahlt mir entgegen, scheiße da wohnt jemand, schnell wieder weg von dort. Die Bundesstraße führt nicht durch das Stadtzentrum, und so bin ich ganz schnell wieder aus Mizpe Ramon raus. Verlassene Hütten habe ich nicht gefunden. Ich hatte auch keinen Bock die Ganze Wüstenstadt im Dunkeln nach leeren Hütten abzusuchen, ich will schlafen. Hinter der Stadt geht es bergab. 
Ich lege mich 10m abseits in Einen Winkel unter einer Felswand. Auf der anderen Straßenseite geht es tief nach unten. Es wird vor Steinschlägen gewarnt. Felsbrocken liegen, rund um mich herum. Aber ich rechne mir die Wahrscheinlichkeit aus, daß ein Stein auf mich fällt. Daran zu sehn, daß Wüstengewächs auch ohne vom Stein erschlagen zu werden seit Jahrzehnten wächst lege ich mich dahinein. Fällt dreimal im Jahr ein Steinbrocken in meinem meternahen Umkreis herunter, und liegt die Wahrscheinlichkeit bei 10% dann auch wirklich getroffen zu werden, dann liegt die Wahrscheinlichkeit bei der Zeitdauer von einer Nacht immer noch bei einem zweitausendstel. Wolken ziehn auf, gut so, dann kühlt die Wüste nicht aus, und ich mußte tatsächlich nicht frieren. Einige Regentropfen kommen herunter. Zu wenig um naß zu werden. 
Montag, 30.1
In der Morgendämmerung frühstücke ich Pita, und trinke Wasser. Luxus ist was anderes.Die  Wolken sind immernoch da, es droht zu regnen. Ich breche auf. Die Straße schlängelt sich in Kurven den Hang hinunter. Unterwegs sind Geländewagen, Militärwagen, Militärpolizei, Reisebusse (gefüllt mit (bewaffneten) Soldaten) und auch normale Autos. Nachdem ich unten bin ist die Straße schnurrgrade in einer Wüstenebene.


 Ein Panzertransport kommt mir entgegen. Die Militärautos will ich nicht versuchen anzuhalten. Die normalen Autos ignorieren mich. 
Israel - die Menschen lassen dich in der Wüste stehn!
Es fängt an zu tröpfeln, wird stärker, hört wieder auf, es trocknet wieder. Zu wenig damit der Boden ordentlich durchnäßt wird. Zwischendurch kommt die Sonne fast raus. Nachts waren die Wolken von Vorteil, wirkten sie doch wie eine zweite Decke, aber jetzt am Tag sind sie dem Wärmelieferanten im Weg. Es bleibt kühl. Es fängt nochmal an zu tröpfeln, regnet leicht, und hört nach einer Weile wieder auf. Das wiederholt sich ein drittes mal, dann hört es nicht mehr auf.
Die Ebene ist zu Ende, kurvenreich geht es bergauf. Wasser fließt den Hang hinunter.
Ich laufe durch die Wüste. Es regnet. Niemand nimmt mich mit.
Israel - die Leute lassen dich in der Wüste und im Regen stehn.
Warum muß es ausgerechnet in der Wüste regnen, wenn ich sie durchqueren will? Das kann doch auch an anderen Tagen passieren! Es regnet zwar nicht stark, aber beständig, und mittlerweile bin ich durchnäßt, und durchfroren.
Ein etwas geländegängiges WüstenarbeiterAuto kommt vorbei. Solche Autos sind schon viel an mir vorbeigekommen.
Die Arbeiter drinne werden langsamer, gucken komisch, und fahren vorbei. Dann bleibt das Fahrzeug doch stehn. Als ich herankomme, meint der Fahrer, "man, was ist denn mit Ihnen los, Sie sind doch vollkommen durchnäßt. Es ist ein Scheißwetter draußen. Können wir Ihnen helfen. Wo wollen Sie hin?"
Na endlich ich will nach Eilat. Ich darf einsteigen. "Sie armer Kerl, müssen vollkommen durchfroren sein, es sind doch sicher grad mal 5, oder höchstens 10° draußen.
Ich hätte 12° geschätzt, aber naß und ohne Sonne, da geht die gefühlte Temperatur ganz schnell nach unten.
"Na Sie haben auch Pech, es tut niemals hier Regen, es ist immer sonnig, Regen höchstens einmal im Jahr"
"Und zwar ausgerechnet dann, wenn ich die Wüste durchquere"
Die Typen sind keine typischen Israelis. Der Bart, und die Augen des einen sehen arabisch aus. Der andere schaut französisch aus. 
Denn typische Israelis lassen dich in der Wüste und im Regen zugleich stehn.
Übrigens habe ich mich mit den Arbeitern in Englisch unterhalten. Sie haben mich mit "Sir" angesprochen, deswegen diese Übersetzung in der verdammten Distanzform.
In der Wüste sind einige Stationen,für Strom, oder Wasser, da sind mal Tanks, mal Trafostationen drinne. Diese sind alle von Zäunen umschlossen.
Bei einer wird das Fahrzeug langsamer. "Wir müssen, hier einen Stop von 10 Minuten machen, ich hoffe das ist für Sie ok, Sir." Ich glaube mir wird nichts anderes übrig bleiben.
Der Beifahrer steigt aus, sperrt das Tor auf, wir fahren auf die Station. Ein Kontrollgebäude wird aufgeschlossen. Auch der Fahrer steigt jetzt aus. Ich sitze alleine im Wagen. Nach einigen Minuten kommen sie zurück, scheint alles in Ordnung zu sein.
Wir fahren weiter. Eilat kommt immer näher. Erst waren es noch 70km, jetzt sind es nur noch 45km. Die 40 endet, es geht auf der mehrspurigen 90 weiter.
10km vor Eilat ist ein Checkpoint. Soldaten stehn dort, die Autos werden aber nicht gestopt. Es wird nur geschaut wer vorbeifährt.
An einer Tankstelle am Stadtrand werde ich rausgelassen. Ich bedanke mich. "Seien Sie willkommen, Sir"
Das war's. Ich bin in Eilat. Es regnet immer noch. Durch den Regen laufe ich zu den ersten Geschäften, einem Fahrradladen, und einer Pharmacy. Ich setze mich unter das Vordach auf eine dort stehende Bank. Der Regen wird nochmal stärker. Ich halte Mittag.  Es gibt Pita, mit abgefülltem Leitungswasser.
Nach ich denke einer Stunde, kommt der Inhaber des Fahrradladens auf mich zu.
"Shalom" sagt er in einer Weise, in der dieses Wort mißbraucht wird. In einer Weise, bei der ich weiß, es gibt ein Problem daß ich hier sitze, vor seinem Geschäft.
Der Inhaber will den Laden schließen, und die Bank ins Geschäft stellen. Wieso hat der ne Bank draußen stehen? Naja es ist sowieso Zeit zu gehn, das Pflaster ist zwar noch naß, aber der Wüstenregen hat aufgehört. Ich mache mich auf den Weg weiter, ich will das Meer sehn. An einem Gemüseladen entdecke ich im Container Gemüse zum Containern. Brot wäre mir lieber, aber immerhin es gibt in dieser Stadt wenigstens eine Möglichkeit Gemüse zu containern.
Ich komme am Flughafen vorbei. Dahinter sind Hotels, und dahinter der Strand. Ein ShoppingCenter steht auch dort, und wirbt mit "Taxfree". Gegenüber vom Le Meridien liegt das Dortel Sol. Interessantes Hotel denke ich mir. Vielleicht sollte ich mich dort einmieten? Aber erstmal zum Strand. Da komme ich nicht sofort hin, an der Straße zum Strand ist auf beiden Seiten die Kaserne des Marinemilitärs. Eine Soldatenbrücke verbindet die Seiten. Nach 200m gibt es einen Zugang zum Meer. Der Sand ist von Steinen durchsetzt. Das Baden ist an dieser Stelle verboten. Mal schaun wie kalt das Wasser ist. Ich mache eine Fühlprobe, nicht kalt, oder kühl, sondern sehr warm, sicherlich 80°.
Ich gehe zurück am Militärgelände vorbei zum Dortel Sol. Ich betrete den Innenhof. Mein Entschluß steht fest: Für mindenstens den gesamten Februar werde ich mich hier einmieten!






Ja das Dortel Sol war für einen Monat lang mein zu Hause, auch wenn ich es als mein Hotel  bezeichnet habe. Und ja ich denke noch (un)normal, denn das Hotel ist nicht in normalem Betrieb. Besser gesagt es ist außer Betrieb. Außer für mich, und ein paar andere alternative Menschen, die 120$ pro Nacht für ein weiches Bett nicht hinblättern wollen. Das Dortel Sol ist in Betrieb für Haus- oder besser Hotelbesetzer.



An dieser Stelle danke, an den Typen dem ich die Bilder geklaut habe ;)
Den ersten Eindruck hatte ich bereits als ich dran vorbeigekommen bin, aber ich wollte es mir für jetzt aufheben. Überall liegt Schutt, Scherben Nägel, Möbelreste. Wie man soviel kaputtmachen kann ist mir unverständlich. Ich gehe in den ersten Stock. Alles ist kaputt, meist die Tür rausgerissen, um Schrott vom Türrahmen zu erhalten, und die Fenster waren sowieso schon draußen. Der Nord- und der Ostflügel des Hotels waren teilweise ausgebrannt, oder angekokelt. Aber die Wände der meisten Zimmer waren intakt und weiß, auch wenn die Zimmer selbst kaum intakt waren. Ich überlege erst ganz oben nach passenden Zimmern zu schaun, da kommen die Vandalen erst zuletzt hin. Also mache ich mich auf den Weg in den 6. Stock. Im 4. Stock geht es nicht mehr weiter. Das Treppenhaus ist ab da durch Möbel verbarrikadiert. Es schaut fast unmöglich aus, diese Möbel aus dem Weg zu räumen, offensichtlich will jemand nicht, daß Hotelerkunder bis ganz nach oben kommen. Also schaue ich mich erstmal im 4. Stock um. In den meisten Zimmern ist die Einrichtung verschwunden. Wozu weiß ich jetzt. Aber siehe da, ein Treppenhaus ist bis ganz nach obenhin zugänglich. Offensichtlich hat da oben jemand was besetzt, und will bei einer Räumungsaktion die obersten Stockwerke möglichst gut verteidigen können, also verbarrikadiert man 3 Treppenhäuser, aber durch eines muß man ja selbst durchkommen, also bleibt das 4. zugänglich. Ich steige erstmal aufs Hoteldach. Aha schöne Aussicht. Oben steht eine leere Coladose.  Ich lasse sie erstmal stehn. Muß sowieso erstmal rausfinden wie das hier mit dem Abgeben funktioniert, bevor ich was sammle. Passende Annahmemärkte habe ich noch nicht gesehn. 
Ich gehe wieder runter und inspiziere den 6. Stock. Der Nordflügel ist auch hier oben ausgebrannt, der Ostflügel hingegen verbarrikadiert, war aber im 4. Stock schon nicht mehr ausgebrannt. Ich inspiziere die Zimmer. Beim verbarrikadierten Innenhoftreppenhaus treffe ich auf ein Zimmer. Alles sauber, und super eingerichtet, nur Strom und fließend Wasser ist nicht vorhanden. Aber das geht natürlich nicht, hier hausen andere Besetzer, die zwar gerade nicht anwesend sind, aber ich muß mir ein eignes Zimmer suchen.
 Im 6. Stock finde ich nichts passendes, ich gehe runter in den 5. Stock. Ganz oben wird eben auch am meisten vandaliert, weil Vandalen an mittendrin vorbei gehn, und erstmal ganz oben schaun wollen, was man kaputt machen kann, wie ich auch zuerst ganz oben schaue, was man besetzen kann.
Am Ende des Ostflügel, der hier weder verbarrikadiert, noch ausgebrannt ist, treffe ich auf ein Zimmer. Die Tür ist geschlossen. Ich stoße sie auf, zuerst strahlt mir Kerzenlicht entgegen. Dann kommt eine Frau in den 50ern.
"Sorry, ich will nicht stören, ich wußte nicht daß dieses Zimmer bewohnt ist. Ich werde gleich wieder gehn, ich habe mich nur umgeschaut."
"Du suchst ein Zimmer, wo du schlafen kannst? Gehe immer gradeaus, am Innenhof vorbei zum Ende des Westflügels, dort ist eventuell was Passendes."
Na das klingt ja jetzt so, als ob ich soweit wie möglich weg sein soll. Aber so war das nicht gemeint, ich wollte mir eigentlich jedes Zimmer der Reihe nach anschauen, aber wenn mir das so gesagt wird......
Ok, hier scheint jemand gehaust zu haben, zu Zeiten als aus dem Hotelbetrieb schon ein Besetzerbetrieb geworden war. Aber Mensch muß ganz schöne Sau gewesen sein. Es gibt ein großes Zimmer mit Balkon nach Süden raus (Es gibt keinen Südflügel, nur eine Balkonreihe zum Süden zeigend), und ein kleines Nebenzimmer mit funktionaler Tür, von innen abschließbar, und nem Fenster nach Westen in den Sinagev.
Die Fenster sind alle raus, das heißt der Rahmen, und das Glas, das ist im gesamten Hotel so, da machen die bewohnten keinen Unterschied. 
Im großen Zimmer liegt mir zuviel Müll rum. Ich beziehe das Nebenzimmer, mit der funktionalen Tür. Ich habe nen Schreibtisch, den ich für die kommenden Wochen als Ablagetisch für Containerwaren benützen werde. Vorhandenen Müll werfe ich zum Fenster raus, da unten liegt schon genug, da fällt das bißchen mehr auch nicht mehr auf. 2 Betten sind im großen Hauptzimmer im Balkon. Ich zerre ein Bett ins Nebenzimmer, stelle es in die Ecke, und meine Bude ist fertig eingerichtet. Der Tag ist noch nicht um, aber ich gehe erstmal schlafen.....


Dienstag, 31. Jänner
Die Wolken sind verschwunden. Ich stehe auf, steige aufs Dach, und blicke rüber nach Jordanien. Dort verläßt die Sonne gerade ihr Versteck hinter den Bergen. Die Berge Jordaniens stehn im Schatten, auf der anderen Seite sind die rot angeleuchteten Berge des Sinais zu sehn. Ich steige hinunter, in den untersten Stock. Die Zimmer sind hier alle verdunkelt, denn vermauert, sonst könnte man ja zum Fenster hineinklettern. Ja es scheint mal Maßnahmen von den Behörden, oder irgend einer Sicherheitsfirma gegeben zu haben, das Hotel unzugänglich zu machen. Das ganze Ding ist umgeben von Einem Zaun aus Metallplatten. Doch an 2 Stellen wurden Öffnungen hineingemacht. In einer dunklen Ecke steht ein Fahrrad. Welchem Mitbesetzer mag das wohl gehören. Egal, ich leihe gerne aus, ohne zu fragen, besser als daß es ungenutzt bleibt. 
Ich radle am Hotelstrand entlang. Vorm Marinekanal sind lauter Klatschläden. Die haben noch geschlossen, so früh bin ich unterwegs.
Dann geht es über eine Zugbrücke über den Marinekanal.

 Zwischen Marinekanal und Lagunekanal ist Hotelstrandzone, alles so beschissen gepflegt, und hinterm Lagunekanal, ist fast gar nix.

Ein Strand mit nem Kiosk, dann nen Strand mit Sichtschutz von außen, für Strengreligiöse, dann fließt ein Bach ins Meer, über ne Brücke geht es rüber.

 Wenn man auf der Brücke über den Bach steht, sieht man in der einen Richtung den Bach ins Meer fließen, in der anderen Richtung ist der Bach abgezäunt, und zusätzlich mit Minenwarnschildern versehn. Sonst noch, wo es nen Marinekanal gibt, gibt es nen Marinehafen und wo es nen Lagunenkanal gibt, gibt es ne Lagune.

 Aber neben den Dingen die ich aufgezählt habe, schaut es hinterm Lagunenkanal eigentlich ziemlich wüst aus. Große Parkflächen sind dort, die sind aber leer und sandig, das heißt heute sind die Flächen sogar schlammig, weil am vergangenen Tag hat es ja geregnet. Irgendjemand nutzt heute mit seinem Auto die Sandschlammfläche als ich weiß nicht, er fährt mit seinem Auto dumm rum im Kreis, und macht laufend Vollbremsungen, und bremst dabei, störn tut das grad niemand.
Hinter dem Bach  steht dann ein Schild

sind dann  aber nochmal 50m die man laufen kann. Wenn man am Strand ist, ist dann nen Stacheldrahtzaun, und dahinter ist noch immer nicht die Grenze, sondern Militärgebiet, mit Wachtürmen, welches die Grenze bewacht. Wenn ich mich auf den Strand direkt am Stacheldraht lege, habe ich Angst daß mir jemand Kugeln in den Bauch schießt, deswegen lasse ich es bleiben. Ich probiere das Wasser. Nachdem ich nach meiner Tour durch den Regen so durchfroren gewesen bin, fand ich das Wasser sehr warm, 28° hätte ich geschätzt. Aber jetzt finde ich das Wasser auch nicht gerade kalt, aber so warm auch wieder nicht 20° kommen schon hin, mehr aber nicht.
Ich radle mit Abstand von 50m parallel zur jordanischen Grenze entlang. Dort verläuft ein Weg, der ist heute teilweise verschlammt. Ich komme beim Grenzübergang raus, 

und fahre zur Hauptstraße, wieder zurück zum Hotel. Den Rest des Tages verschwende ich mit ich weiß nicht mehr so genau, Ausschau nach Flaschen am Strand halten, oder so.
Abends verschwindet die Sonne hinterm Sinai. In Rot erstrahlen die Berge Jordaniens, während der Sinai im Schatten liegt.


Mittwoch, 1. Feber
Diesmal erkunde ich den Weg Richtung Grenzübergang in den Sinai. Offiziell der Grenzübergang nach Ägypten, aber Ägypten liegt auf dem afrikanischen Kontinent, und dort ist erstmal nur der SInai, und von der Halbinsel Sinai weiß man nicht, ob es eine Halbinsel Asiens, oder Afrikas ist, oder man weiß es ist eine Halbinsel zwischen 2 Kontinenten, man weiß aber nicht welchem Kontinent diese Halbinsel zuzuordnen ist. Die Halbinsel Sinai beginnt in Eilat. Genau da wo das Meer nen Knick macht, am Platz vor dem ShoppingCenter, unweit vor meinem Hotel.
Das ist natürlich nur rein geographisch. Politisch beginnt der Sinai dort, wo die Grenze ist. Aber geographisch gehört die Straße vom Shopping Center, bis zur Grenze auch schon zur Halbinsel Sinai. Also auch mein Hotel!
Ich radle die Straße hinunter, komme am Handelshafen vorbei. Hier werden ne Menge Autos ins Land gebracht, wahrscheinlich aus Wolfsburg. Öfters sieht man mal nen mit LKWs bepacktes Auto, äh umgedreht aus dem Hafen rausfahrn ins Land hinein.
Hinterm Hafen kommt Wüstenpampa. Eine Kamelfarm wird ausgeschildert. Von der Straße aus ist eine nachgebaute Wildweststadt zu sehn. Umzäunt, und mit Privatgundstückschildern versehn. Das hindert mich nicht dran mir das ganze  näher anzuschaun. An der Seite führt ein Weg zum Tor, dieses ist natürlich verschlossen, aber rüberklettern, oder rumgehn, denn der Zaun endet dahinter, weil das Grundstück am Sandhang endet, und da ist nicht mehr unbedingt ein Zaun von Nöten, oder schlecht dort zu setzen. Damit dort aber niemand rumgeht wurden Minenwarnschilder geklaut, und dort hinversetzt, ich durchschaue zwar den Fake, klettere aber trotzdem hinüber.
Ich schaue mir alles an, finde zwei XL-Energy Dosen voll, die liegen in einer Bude rum. Ich nehme sie mit.





Beim Verlassen des Wildwestverteidigungswalls nehme ich den Weg über den Hang. 2 Hunde tun dies ebenfalls, und ich kann einen Tierpfad erkennen. Und wenn bislang noch keine wilden Hunde in die Luft gesprengt wurden, dann können da keine Minen sein. WIe gesagt nur ein Fake. Vor dem Tor steht das Fahrrad welches ich mir geliehn habe, ohne zu fragen. Ein Kombi kommt zum Tor gefahrn. Scheiße jetzt werde ich doch erwischt. Ich haue schnell ab. Hinter der Wildwesttown ist eine richtige Siedlung. Gehört zu Eilat. Dann kommt nochmal Pampa, dann ne Siedlung um Das Unterwasserobservatorium herum. Dahinter sind nochmal ein paar 100m Strand, direkt an der Straße, und gleich dahinter ist immer Felswand. Und nach paar 100m hinterm Observatorium am Meer entlang, sieht man ne kleine Militärstation, und den Grenzübergang. Vom Land drüben sieht man an der Straße leider nicht viel. Nicht mal nen Grenzstreifen, zumindest nicht von der Straße aus. Man sieht nur Die Grenzkontrollanlagen.

Donnerstag 2. Feber
Ich sah an diesem Tag auf dem Parkplatz vor dem ShoppingCenter 2 übelst verdreckte Jeeps. Ich schaute aufs Kennzeichen: FR, das steht für Freiburg im Breisgau, es sei denn es sind Schweizer Kennzeichen wie jetzt auch, dann steht es ebenfalls für Freiburg, für den Kanton Freiburg.
Mal schaun, vielleicht treffe ich noch auf die Fahrzeuginsassen. Ja, als ich beim Shoppingcenter um die Ecke biege kommen mir 2 Männer, und eine Frau in Safarikleidung entgegen. Das heißt ich wäre fast mit ihnen zammgestoßen. Ich spreche sie aber noch nicht an, wette erstmal mit mir selber, daß diese Leute sicherlich zu den Geländewagen gehören. Ich folge ihnen mit sicherem Abstand über den Parkplatz, und tatsächlich niemand anders können die Jeeps gehören.
Ich spreche sie an: "Servus, hab ich mir doch gleich gedacht, daß ihr zu diesen Autos hier gehört."
Die Leute haben Afrika durchquert gehabt. In Südafrika war Start, jetzt sind sie hier. Geil das will ich auch mal machen. Seit Mittwoch sind sie hier. 9h wurden sie durchgecheckt am Grenzübergang vom Sinai in den Negev.  Wenn man sich 9h Zeit nimmt um die Leute durchzuchecken, dann nenne ich das eher Steuerverschwendung, denn selbst wenn die Reisenden Gebühren zahlen müssen, der Aufwand ist viel höher. Mich wundert es daß man überhaupt rüberkommt.
Ich erhalte noch 2 stumpfe Riesenmesser. Ich sage die werde ich eh nicht behalten können, wenn ich aus dem Land raus muß, aber die sollen eh nur entsorgt werden. Also nehme ich sie an mich. Das eine Messer war zwar stumpf aber sicher 25cm lang. Das andere so 12cm. Ich frage mich warum die das Zeug nicht vor der Grenze entsorgt haben. Mit Messern in Israel rumzulaufen ist strafbar. Ich habe jemanden getroffen, der hat dafür 3 Jahre Bewährung bekommen, für so nen Scheiß. 
Das habe ich aber damals noch nicht gewußt, und bin damit übern Strand gelaufen, nicht herumfuchtelnd, schön verpackt, aber trotzdem, hätte mich jemand kontrolliert..........
Aber das passierte nicht, und ich schaffte das Zeug ins Hotel.


Naja irgendwann ist Schluß: Ich weiß nicht mehr was an dem Freitag passiert ist, der auf dem Donnerstag folgte, an dem ich die Schweizer getroffen hatte. Ich habe nicht für jeden Tag etwas zu erzählen. Alles was ich jetzt niederschreibe, ist an keinem konkreten Datum passiert. Naja meist zumindest.
Erstmal allgemein, an meinem ersten Wochenende in Eilat bemerke ich daß viel mehr Menschen am Strand und so unterwegs sind. Das wundert mich, schließlich fährt man hierher in Urlaub. Gibt es wirklich Leute die hierherkommen um nur am WOchenende da zu sein, und dann gleich wieder abhaun? Offensichtlich schon. Ich finde Eilat eigentlich ziemlich langweilig. Am Shabbat werden, wie in Tel Aviv auch, Volkstänze aufgeführt. Die israelischen Tänze sind nicht ganz so dämlich wie Wiener Walzer, aber auch ziemlich, und es ist recht lustig den Leuten beim Tanzen zuzusehn, vor allem wenn sie alles falsch machen, und auf Vorder- oder Hintermann/frau schaun, was da grade gemacht werden muß. Ich stehe dann eher so auf Dinge wie Trommeltanz mit Sprung übers Feuer, oder Pogo-Tanz vor der Bühne, da gibt es keine Regeln, wann man welchen Schritt vor- oder zurück zu machen hat, und muß sich nicht über sich selbst oder andere ärgern, weil man die Schrittfolge nicht kann, oder nicht im Takt bringt. Aber immer lustig paar Minuten zu zuschaun.
Pfandsammeln tue ich jeden Tag am Strand entlang. Nicht zuviel denn ich muß das Zeug wieder loskriegen. Es gibt ein paar CityMaps in Eilat, da is überall wo ne Lebensmitteleinkaufsmöglichkeit ist nen Einkaufswagen abgebildet. Also habe ich jeden Einkaufswagen aufgesucht, der abgebildet war. Naja manche Einkaufswägen waren nur Tante Emma-Läden und die weigern sich Pfand anzunehmen, höchstens wenn ich was kaufe, aber ein paar Supermärkte gibt es auch. Und da gibt es auch wieder ein Problem. Als erstes probierte ich es beim Supermarkt an der Ecke Yotam/Argaman. Mit 3 Dosen kam ich mal wieder an. Neben der Info war ne Leergutecke. Also habe ich der Infotante gemeldet, daß ich 3 Dosen dabei habe, und dafür 90Agorot erhalten, wie auch bei meinem ersten mal in Tel Aviv.
Dann wollte ich mal mehr wegbringen. Also ging ich zu nem anderen Supermarkt, der gleichen Ladenkette, an der Ecke Eilot/HaTmarim. Dort kam ich mit 60 Flaschen an, und ich glaube es waren auch noch, ja es waren noch 5 Bierflaschen dabei. Auf den Bierflaschen steht drauf, die haben 1,2NIS Pfand. Ich erhalte also für die 60 Stück jeweils 30 Agorot, macht 18NIS, aber für die Bieflaschen erhalte ich pro Stück nur 1NIS. Nicht mehr. Ich erhalte für 5 Bierflaschen nur 5NIS, statt 6NIS. Das ist eine Frechheit! Hinzu kommt ich erhalte nix dafür, sondern ich erhalte nen Gutschein, gedruckt auf nem A5Blatt. Damit gehe ich zur Kassa, und bekomme ich Geld, bekomme ich wenigstens meine 23NIS. Ne denkste, du mußt was kaufen. Ja was kaufe ich mir denn dann? Ich hatte mittlerweile schon wieder neue Pita gefunden, also mit Broten habe ich ausgesorgt. Na ich nehme ne 8er Packung Wassereis für 18.34 Schekel. Geile Scheiße ich wurde gezwungen mein mir zustehendes Geld zuverschwenden, aber jetzt erhalte ich sogar Rückgeld von 4,70NIS! Was ich damals noch nicht wußte. Wenn mein Restgeld über 5NIS liegt, oder wenn ich mehr wie 5NIS abgebe erhalte ich nie Geld, sondern immer diesen Gutschein. Und wenn ich Restgeld von 5.45 Schekel habe, wird das auf nen neuen A5Blattgutschein draufgedruckt. Ich muß also so viel verschwenden daß weniger Restgeld wie 5NIS übrigbleibt, dann erhalte ich noch paar Restgroschen. Ich gehe also zum Supermarkt an der Ecke Argaman/Yotam, und siehe da gleiche Marktkette ich erhalte für 50 Flaschen (aber nicht mehr!) 15NIS in bar. Also entschließe ich mich hier täglich 2mal hinzukommen, denn ich darf hier nur einmal am Tag 50 Flaschen abgeben. Aber frühs ist jemand anders an der Info, wie abends! Andere Supermärkte kommen nicht in Frage, ich will schließlich Sparen, und meine Lebensmittel containern! Frühs komme ich also hin, 15 Schekel, und abends nochmal 15 Schekel. Das geht gut, bis ich dann mal freitags komme: Die Infotante sagt mir, du neee, freitags haben wir sooooo viel zu tun, da is nix mit Pfandabgeben, das kannst du an anderen Tagen machen! Heute nehme ich dir dein Zeug ab, aber beim nächsten mal Freitag nicht mehr."
Ja hackt es denn bei euch noch ganz? Freitag habt ihr soviel zu tun mit verkaufen von Lebensmitteln, und vollen Pfandbehältnissen, packt es aber nicht leere Pfandbehältnisse zurückzunehmen? Offensichtlich ja, die Pfandsammler kann man ja wie Dreck behalten, und mehr wie 15NIS am Tag kriegen die nicht, und wenn wir nicht wollen dann kriegen die gar nix.
Mich macht das Verhalten depressiv. Ich kann die Woche maximal 500 Flachen abgeben, denn Freitag nehmen die nix, und Shabbat is eh dicht. Und andere Märkte geben mir kein Geld, wenn ich gleich mit 50 Flaschen ankomme, und ich habe keinen Bock hier 4, da 5einhalb Flaschen abzugeben, damit der Betrag so niedrig bleibt, daß ich auch wirklich dort Geld, statt nen kaufszwänglichen Einkaufsgutschein bekomme. Und selbst bei dem Markt wo ich Geld bekomme,  sitzt manchmal dort ne Infotante drinne, die das so macht wie bei anderen Märkten, dann bekomme ich auch dort nur nen Einkaufsgutschein, und muß was kaufen wie Ein Brot, und Käse, oder Schokoladenaufstrich dazu, oder ne Packung Kekse, oder teure Coca-Cola. Mir macht das Konsumieren keinen Spaß! Ich containere lieber, und das ist hier auch fast nie möglich. Zum Einen gibt es da den Gemüseladen wo manchmal was vergammeltes im Container landet, und manchmal auch nicht vergammelt meist aber schon! Dann steht auch hin und wieder mal irgendwo Pita rum. Man weiß nicht warum und wieso, aber die steht irgendwo rum. Manchmal bei nem Markt, auf dem Container, und nicht drinne, manchmal in der Nähe vom Strand, manchmal auf einer SItzbank. Plötzlich findet man ganz unerwartet irgendwo 10Pitabrote, und manchmal auch 20! Also mit Pitabrot habe ich hier gut ausgesorgt. Pita ohne nix is langweilig, aber besser wie nix. Außerdem stehe ich sowieso gelegentlich unter Kaufzwang, aus erklärten Gründen. Naja genauso wie Pita irgendwo rumsteht, trifft man manchmal auf Altkleiderklamotten. In Deutschland kennt man Altkleidercontainer, da kann man nix rausholen, und Altkleidersammlungen, wo dazu aufgefordert wird, nen Sack Altkleider vor die Tür zur Abholung bereitzustellen.
Wenn ich irgendwo vorbeikomme in Deutschland wo grade Säcke von Altkleidersammlungsaktionen bereitgestellt werden, oder wenn ich grad an nem Altkleidercontainer vorbeikomme, der grade überquillt, dann schaue ich da ob was nützliches dabei ist. Aber die Deutschen die schmeißen entweder nur voll die Lumpen weg, oder die Sachen sind 50 Jahre alt.
Aber in Israel da steht genauso wie die Pita immer irgendwo steht, manchmal irgendwo nen Beutel oder Sack voll Klamotten rum. Manchmal auf der Bank an einer Bushaltestelle, oder neben einem Mülleimer, aber nicht darin, irgendwo einfach. Dann gibt es auch immer Leute die den Inhalt untersuchen. Die sind nicht unbedingt arm, oder alternativ, wollen nur wissen ob was passendes dabei ist. Ich untersuche natürlich auch den Inhalt. Manchmal sind da Frauenklamotten drinne, manchmal Kinderklamotten, manchmal sind da T-Shirts drinne die mir zwar passen, aber nen beklopptes Design oder Aufschrift drauf haben, manchmal gefallen mir Sachen, und ich nehme diese mit. Die sind so gut wie neu, und frisch gewaschen. Neue frischgewaschene Altkleiderklamotten machen mich weniger alternativ. Als ich mir mal neue Klamotten angezogen hatte, wollte mir so nen Typ, der immer an der Marinebrücke steht, sogar nen Flyer für nen Restaurant geben, sonst wäre der nie auf die Idee gekommen. Nee, da gehe ich nicht rein! Ich hole mein Essen aus dem Container, ja wo, außer die Pita hole ich das? Naja ich habe ja alle Einkaufswagen abgeklappert, und nicht nur geschaut ob man da bei den Märkten Pfand abgeben kann, sondern ob man da auch containern kann. Naja die Supermarktketten da ist containern in Israel nicht möglich. Man kann grundsätzlich sagen bei Filialen einer Supermarktkette steht nirgends was draußen.  Nicht in Israel!
Aber im Stadtteil Shahamon bin ich an der Hauptstraße auf nen inhabergeführten Markt getroffen. Links neben dem Markt steht der Container. Und der Markt haut auch immer wieder was weg. Das ist Hamma! Nicht so hamma wie mein venezianischer Stammcontainer. Aber der Stadtteil Shahamon liegt auf der Halbinsel Sinai. Wenige Kilometer weiter beginnt auch der politische Sinai. Der Sinai gehört zu Ägypten, und Ägypten gehört zu Afrika. Und in Afrika haben die Leute Hunger. Und dort wird einfach das Futter in den Container gehaun. Es ist natürlich unsinnig Lebensmittel aus Europa nach Afrika zu schicken, weil man hier keinen Bock mehr drauf hat. Aber dort, ist das wirklich denkbar! Paar Kilometer über die Grenze und im Sinai gibt es auch Leute die Hunger haben, und kein Geld. Naja ich habe auch Hunger, aber zur Not auch Geld, also ich habe noch gar nicht erzählt was ich gefunden habe, als ich reingeschaut habe. Also beim ersten mal war ganz schön Dinge wie massenhaft Jogurts nahm ich mit. Und sonst noch, meist waren es Jogurts, Bananen nahm ich auch mit. Beim ersten mal war dort ne Frau in den 50ern. Die hat sich grad ihr Zeug sortiert, welches sie containert hat, also ich containere nicht alleine. Sie hat mir gesagt da sind auch noch Kartoffeln drinne, und tatsächlich 2 Säcke waren da auch noch drinne, aber ich habe verdammt nix zum Kochen, ich hätte auch in der Wüste mit nichtvorhandenem Holz ein unauffälliges Feuer machen können, aber dazu bin ich zu faul. Aber paar Kohlenkartoffeln wären trotzdem mal gut gewesen. Aber ich nehme eben leider nur Dinge zum Reinbeißen mit, nix was ich kochen muß, weil ich nie nen Topf durch die Welt schleppe.
Naja ich war auf alle Fälle ganz schön bepackt als ich von dort kam, mir fallen irgendwie nur Joghurt und Bananen ein, aber es war viel was ich da geholt habe. Ich bin  seit ich diesen Markt entdeckt hatte jeden Tag dort hingegangen, außer freitags, da ging ich dann erst Shabbats, und sonntags war ich auch nie dort, weil da wurde noch nix weggehaun, weil der Vortag war ja eh Shabbat. Meist waren es Milchprodukte die dort zu holen waren, und Gemüse, manchmal auch Pita, aber die fand ich auch überall woanders.
So über Ressourcen habe ich genug gequatscht. Jetzt noch paar Dinge die mir passiert sind, ist nicht viel, und auch nicht wichtig. Hinterm Lagunekanal ist es wie gesagt fast nur wüst. Zwischen dem Strand für Strengreligiöse mit Sichtschutz, und dem Lagunekanal ist ein Strand mit Kiosk. Naja nachdem der Kioskinhaber mal mitgekriegt hatte, daß ich immer "seine" Mülleimer am Strand checke, hat der mir erklärt daß das sein Revier ist. Da meiner Meinung nach Sein Revier das Verkaufen von Getränken und Snacks und anderen Dingen ist, und er gefälligst vom Kioskbetrieb zu leben hat, habe ich mich nicht dran gehalten. Naja beim nächsten mal hat er Steine nach mir geworfen, und ist mir gefolgt. Arschloch, ich bin trotzdem wiedergekommen. Das passierte noch ein 2. mal, aber meist hat der mich nicht gemerkt, weil der zu beschäftigt war mit nix machen, denn der hat nix zu tun, weil zumindest zu seiner Jahreszeit sich niemand dort rumtreibt.
Ein anderes mal lief ich am gepflegten Strand entlang, dort gab es nie Probleme, so nachdem Motto, daß ich diese Pauschaltouristen belästige, weil die scheiße ist verdammt gepflegt. Aber weil ich so alternativ ausschaue hat mich die Marinepolizei kontrolliert. Die wollten meinen  Paß sehn, haben mein Foto da drinne abfotografiert. Dann fragte der eine: "Raschich?"
"Äh was is mit Rasch is?"
Na hast du CHaschisch dabei?"
"Ach Haschisch meinst du, nöö!"
"Sure?????"
An dieser Stelle hätte ich dem Typen am liebsten mal so ordentlich die Fresse poliert. Nicht nur daß der mich grundlos kontrolliert, während ich am Strand entlanglaufe, nein nach dem ich verneine daß ich CHaschisch dabei habe fragt der auch noch so blöd "Bist du dir da auch ganz sicher?" Aber ich bin friedlich geblieben und habe geantwortet
"So ziemlich alle Leute die nach Haschverkäufern fahnden, das mögen die Konsumenten sein, oder die Polizei, alle sind der Meinung ich hätte verdammt nochmal was zu verkaufen, aber ich habe nix und nie was dabei! Ist das klar?!"
Hat die erstmal überzeugt, dann wollten die noch wissen wo ich schlafe, und ob am Strand, denn wie ein Hoteleinmieter sah ich nicht aus. Na ich wollte besser auch nix vom besetzten Hotel erzählen, und bejahte, war so in Ordnung, forschend fragte die mich wo das ist wo ich schlafe, und wo mein Zeug (also Klamotten, Zelt und Decken und so)  ist, und ich zeigte in eine Richtung, nach Taba runter^^. Solln die doch sonstwas denken. Naja Israel, da wirste kontrolliert weil du am Strand entlangläufst, in Kalifornien wurde ich auch mal am Strand kontrolliert, weil ich dort geschlafen hatte, und es ein Gesetz gibt, daß das verbietet über Nacht. Aber hier bin ich doch nur tagsüber dort langgelaufen. Vergiß die Typen!
Anderes mal saß ich auf der Bank auf dem gepflasterten Bordwalk, wo die Klatschläden sind. 10m Vom Sand entfernt. Ich hatte kein T-SHirt an, nur Badeshorts, da kommt die Touristenpolizei, und meint, ich könnte da nicht sitzen, zu viele Leute. Ja man darf in Badeklamotten nur auf dem Sand sitzen, aber nicht auf dem Einkaufsklatschweg davor. Solche Spinner. Es gab zwar hin und wieder auch Leute die dort in Badeklamotten langliefen, aber in der Regel waren die alle angezogen, und sitzen tut dort schon gar keiner. Bloß die übergroßen Abbilder der Models, die dürfen am Shopping Center hängen, und das Mädel das im Ansatz dabei ist sich den Bikini auszuziehn darf Strengreligiöse belästigen. Aber ist ja nur ein Bildnis....welches in echt abfotografiert wurde.
Naja ich stand auf, und ging zum Hotel. Ich find den Strand mit den Pauschaltouristen sowieso scheiße, komme da nur zum Pfandsammeln vorbei. Ein anderes mal, ich komme frühs mit nem Sack voll Flaschen aus dem Hotelgelände raus. Am Tag&Nacht Kiosk neben dem Geländeeingang, war grad die Polizei einkaufen. Und als ich grade da vorbei bin, pfeifen die mich zurück, und wollen wissen was da drinne is, also lasse ich die schaun, da warnse aber enttäuscht. Ob die jetzt gesehn haben wie ich da rausgekommen bin, weiß ich nicht. Aber dagegen daß jemand Pfand sammelt, der kein Hebräisch kann, scheinen  die gar nix zu haben.
Einmal lag ich abends in meinem besetztem Zimmer, und hörte Funkgeräte. Draußen vor dem Hotel waren 2 Uniformierte, was die machen wußte ich nicht, ich hatte befürchtet die durchsuchen das ganze Ding, und kontrollieren alle die drinne wohnen. Aber entweder hatten die das nicht vor, oder denen war es zu groß alles zu durchsuchen. Mich hat auf jeden Fall nie jemand im Hotel gestört.
Ich habe das Hotel aber selbst durchsucht. Etwas angefangen hatte ich ja damit als ich dort eingezogen bin, um das passende Zimmer zu finden. Aber ich wollte alles mal von oben bis unten mir anschaun. Ich fand ungefähr ein halbes dutzend bewohnter Zimmer, aber niemand war zu Hause. Irgendwie trifft man sich nie. Ein paar Zimmer waren auch noch vor ner Weile vorrübergehend bewohnt gewesen, bleibt ja nicht jeder ewig hier.
Einmal traf ich am Strand auch nen Schweden, der gab mir ne Flasche. Konnte etwas deutsch. Der wollte von mir wissen, ob ich vielleicht weiß warum große Flaschen in Israel pfandlos sind, die Kleinen jedoch bepfandet. Aber das scheint keiner zu wissen. Ich erzählte dem was über mich, daß ich vom Pfand lebe, und auf Festivals fahre, und der fand es gut.
Ein anderes mal traf ich nen Holländer. Der erzählte mir daß im Sommer in Eilat noch viel mehr Leute am Strand sind, und noch viel mehr gesammelt wird. Wie will man das noch viel mehr denn dann wieder loskriegen? Die Leute müssen außerdem alle krank sein! Nachts 25° und Tags 45°. Im Hochsommer. Das ist doch kein Leben! Wieso kommt man hierher im Sommer? Ach vergiß es. Dann erzählte mir der Holländer noch von ner Ausgabestelle wo man Hotelessen holen kann, umsonst, weil es zu lange gelagert hatte, so ne Art Tafel. Naja ich habe die Stelle nie wirklich gefunden. Aber dieser offensichtlich Dauerurlauber geht da auch hin, obwohl der es nicht nötig hat, bekommt der auch was.
Am Shabbat, dem 12. Feber, dieses Datum weiß ich noch, schaue ich in den Mülleimer, und da drinne liegt ein Spiegel-Magazin von vergangener Woche. Natürlich etwas zum lesen. Also las ich die Zeitschrift, und vernachlässigte das Pfandsammeln. Aber wenn es dunkel wurde sah ich dann leider nix mehr im Hotelzimmer. Naja interessant, wenn man keine Möglichkeit mehr hat ins Internet zu gehn. Ich sah eine Auflistung der Schulden deutscher Länder. Sachsen hat die wenigsten Schulden in Deutschland. Und die Schwaben behaupten die haben eine bessere Wirtschaft, da sollen die mal ruhig sein. Auch über die Schuldenberge europäischer Länder las ich was. Da denke ich mir so, die müssen sich alle Mühe geben, ihre Scheißschuldenberge abzubaun, während ich nur 50 Flaschen am Tag abgeben darf, bei nur einem Supermarkt Geld bekomme, und am Wochenende mehr finde, und gar nix abgeben kann. Die Staaten haben ein Problem mit ihrem angehäuften Schuldenbergen. Und ich habe nen angehäuften Pfandberg, und diese blöden Supermärkte nehmen weniger an, als ich am Tag finde. Mir geht es eben auch nicht anderser wie Griechenland& Co. 
Über den Schrottabbau muß ich auch noch was erzählen: In der Sderot Hativat Golani stehn neben einem Supermarkt ne Gruppe von 30-40 Sudanesen. Die stehn da den ganzen Tag, und warten auf Arbeit. Ein paar von denen hat sich jemand gekauft, der gemeint hat, das Hotel steht unter Anarchie, da kann ich Schrott rausholen. Also hämmern ein Trupp von 4-5 Sudanesen tagsüber im Hotel rum, kloppen Lüftungsschächte und Türrahmen raus, sägen das Geländer zum Innenhof ab. Alles was Schrott bringt kommt raus. Mir gefällt das ehrlich gesagt nicht so sehr! Irgendwann bricht das Ding ein, und ist unbewohnbar, weil die allen Möglichen Schrott rausarbeiten. Anderthalb Wochen haben die dort rumgehämmert, dann haben die 2 Container bestellt, der Schrott wurde an den Ausgängen gelagert, und dann in die Container geladen. Dann wurde ne Woche weitergehämmert. Nochmal wurden paar Container bestellt, und wieder wurde Schrott abgeholt, dann waren die Schrotthaufen die sich angelagert hatten vor den Eingängen erstmal weg. Und das hämmern hörte dann erstmal auf. Die hatten dann wohl erst mal genug gemacht. Und die ganze Aktion konnte einfach so laufen, niemand hat etwas dagegen unternommen! Da kam nie Polizei. Das Hotel steht unter Anarchie!
Das sind alles so Sachen die ich ziemlich geil finde: Es gibt überall im Land leere Häuser, die man mit Duldung des Staates bewohnen, oder ausbeuten kann, man findet öfters gute Altkleiderklamotten, und Pitabrot. 
Aber Ansonsten, es ist schwer seinen Pfand abzugeben, sodaß Pfandsammeln kaum noch Spaß macht, und die Leute im Land sind alle so unfreundlich. In Kontakt mit normalen Israelis bin ich nie wirklich gekommen, wenn ich mit Menschen in Kontakt kam waren das höchstens mal paar selten anzutreffende israelische Hippies, oder Menschen aus Deutschland und Europa. Die normalen Israelis, die sind verschlossen, mit denen tut man sich nicht unterhalten, und so ist das Leben einfach nur langweilig, vor allem hier in Eilat!


Montag 20. Februar
Es ist noch hell. Ich komme gerade aus dem Hotel und laufe am Shopping Center vorbei. Da fährt ein Wohnmobil dort vorbei, das Kennzeichen beginnt mit "SL". Nicht Schleswig sondern Salzburger Land! 
Das gibt es nicht, da fährt hier in Eilat ein Wohnmobil aus Salzburg rum. Ich muß die Leute kennen lernen. Erst mal schaffe ich mein Zeug zum Supermarkt. Dann mache ich mich auf dem Weg die Leute aufzusuchen. Wo können die stehn? Natürlich irgendwo am Roten Meer. Wo sonst? Der erste Strand wo immer Leute mit Wohnmobilen stehn ist gleich hinterm Militärgelände, aber dort steht das Wohnmobil nicht. Aber da gibt es noch einem Strand, hinterm Observatorium, ein paar 100m vor der Grenze zum politischen Sinai hinein. Und tatsächlich, dort wo der Strand hinterm Observatorium beginnt stand das Wohnmobil mit dem österreichischem Kennzeichen, welches ich in der Stadt gesehn hatte.
Ich ging auf die Leute zu hinterm Wohnmobil. Von 2en kenne ich nicht den Namen. Die wollten auch nur wissen, wer hier mit nem Wohnmobil aus Österreich herkommt, und waren mit einem Mietwagen unterwegs. Und die Wohnmobilbewohner, das waren Lukas& Lissy aus Salzburg.
"Servus, ich habe doch gleich gewußt, daß ihr hier irgendwo am Strand stehn müßt, ich habe euer Fahrzeug erst in der Stadt gesehn" So sprach ich die Leute an.
"Klar stehn wir hier, wo sonst" antwortet mir Lukas.
Wir unterhalten uns etwas. Lukas & Lissy, sind am Sonntag von Ägypten zurück gekommen, das war auch das Endziel. Jetzt sind sie auf dem Rückweg. Auf dem Hinweg waren sie auch schon in Israel, konnten aber nicht da ins Land rein, sondern mußten die Fähre von Italien nehmen für 1600€ hin und zurück. Das kost was. Und zuzüglich noch 900€ Hafengebühr in Aschdod, also Geld für nix. Und das Beste ist natürlich, eigentlich wollten sie über Syrien fahrn, aber das Land ist geschlossen, und so mußten sie von der Türkei zurück nach Italien fahrn, weil es erst ab da ne passende Fährverbindung gibt. Aber letztlich sind sie doch rübergekommen, kost zwar ne Menge Geld, als wenn man übers Land fahrn könnte, aber so ist der Scheiß nun mal.
Nachdem wir uns ne Weile lang unterhalten kommt ein Paar von der Grenze hergelaufen. Sie kommen zu uns, und fragen uns, ob man hier am Strand campen kann. Ja kann man, ich frage, woher die beiden jetzt noch herkommen.
"Aus Deutschland"
Ja klar, die Antwort war sinnvoll, nur weil ich vor nem österreichischem Wohnmobil stehe, zudem ich  gar nicht gehöre will ich nicht wissen, ob die Leute ohne österreichischem Akzent auch aus dem großen  Deutschland kommen.
Also haken die anderen nach, woher nun in Deutschland, naja er kommt aus Bonn, und sie aus Berlin. Also er aus der Bundesstadt, und sie aus der Bundeshauptstadt. Ok. Die Neuankömmlinge sind mit dem Rucksack unterwegs, wollen noch was Einkaufen gehn. Die Mietwagenmieter bieten ihnen an sie in die Stadt zu fahrn. Die Travlerrucksäcke können  sie derweil im Wohnmobil lagern. Das find ich geil, nicht daß die gleich bei den Mietwagenmietern mitfahrn in die Stadt, sondern daß die ihr Ganzes Gepäck Leuten zur Aufbewwahrung geben, die sie eben erst getroffen haben, und denen sie nur vertrauen, weil die auch deutsch sprechen. Aber wieso nicht? Ich kann wegen meiner Erfahrung hier Menschen aus Israel nicht vertrauen. Zumindest nicht, wenn ich die eben erst getroffen habe. Aber den Leuten aus Salzburg, die werden mit dem Gepäck schon nicht gleich wegfahrn....
Naja wir haben uns eine Weile unterhalten, es war früher Abend, und ich bin dann auch wieder gegangen. Es war Zeit zum Schlafen.


Dienstag, 21 Februar
Vor Sonnenuntergang kam ich mal wieder runter zum Strand zwischen Observatorium und Grenze. Wenn schon mal Leute da sind, die man besuchen kann, dann besuche ich die. Die Rucksackreisenden vom Vortag, die zuletzt über die Grenze kamen waren schon wieder weg. Lukas&Lissy saßen vor einem neuaufgeschlagenem Zelt und unterhielten sich mit den Leuten. Ich komme hinzu. Ja der Dialekt kommt mir so irgendwie etwas bekannt vor. Ich habe ihn zwar schon lange nicht mehr gehört, aber ich frage woher die beiden kommen. Aus dem Dresdner Umland. Na toll und ich komme aus von noch östlicher wie Dresden - Bautzen. Ja da waren die Neuankömmlinge überrascht, über die ich jetzt natürlich auch noch etwas erzählen muß:
Kerstin&Olaf heißen die beiden, aus Sachsen, sind im August losgeradelt. Erst die Elbe entlang und nach Tschechien hinein. Aus Tschechien in Österreich wieder raus. Weiter, ich denke mal die Donau entlang nach Bulgarien, in die Türkei rein. Auch sie kamen nach Syrien nicht rein, sind deshalb mit der Fähre nach Zypern. Dort gibt es aber in der bereits Winterzeit keine Fähre nach Israel. Aber im Gegensatz zu Wohnmobilen kann man Räder ins Flugzeug packen. Statt nach Israel ging es dann nach Jordan. Weil es war Weihnachtszeit, und da ist Israel teuer, weil da dann eh grad alle hinwollen. Von Amman sind sie dann zum Toten Meer runterergeradelt, bis nach Aqaba weiter, dann kurz nach Israel- Eilat rein, aber gleich weiter nach Ägypten, dort ein paar Wochen rumgeradelt, und jetzt sind sie auf dem Rückweg, und bleiben länger in Eilat, und schaun sich auch die anderen Teile des Landes an.
Auf die Idee mit der Fahrradtour sind sie übrigens wegen ihre Tochter, und ihrem Schwiegersohn gekommen, die hatten ne Motorradtour nach Indien gemacht, und als diese beendet war, sind sie ins elterliche Haus gezogen, während sich Kerstin & Olaf deren Zelt genommen haben, und drauf eine Fahrradtour gestartet haben, Olaf sagt es deshalb scherzhaft immer wieder: "Die sind in unser Haus, und wir sind in deren Zelt.......^^"
Soweit die Kurzversion des Ganzen.
Wir unterhielten uns alle gemeinsam. Hauptsächlich über Reisegeschehen. Irgendwann gingen dann  Lukas & Lissy rüber zum Nachbarwohnmobil der Holländer. Denn sie waren eingeladen.  Über die Holländer erzähle ich später was.


Mittwoch 22. Februar
Heiß und sonnig war es an diesem Tag. Natürlich kam ich mal wieder runter an den Strand, unten, ich habe doch sonst nix besseres zu tun. Lukas saß vorm Wohnmobil. Ich setzte mich auf den leeren Stuhl daneben. 
Kerstin & Olaf brachen auf, nicht für immer, nur für ne Weile zum Einkaufen in die Stadt.
Ich unterhielt mich also mit Lukas paar Stunden. Während wir uns sonnten, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Das heißt Lukas bekam einen an den Beinen, weil er in Ägypten immer lange Hosen getragen hatte, weil kurz dort als unanständig gilt. Das mit dem Sonnenbrand erzähle ich nur, weil wir uns über die Pauschaltouris lustig gemacht haben, die sich nur für 1-2 Wochen der Sonne aussetzen, und die werden dann nicht gebräunt, sondern rotgebrannt.
Wir unterhielten uns über Dinge wie Reisegeschehen, und über Festivals. Natürlich erzählte ich auch was über Pfand, aber wir unterhielten uns auch über Festivals generell. Lukas fährt auch sehr gerne auf Festivals, hat schon Sommer mit Festival zu Festivaltour hinter sich. Irgendwann waren wir durstig. Und Lukas holte was zu trinken. Eingegossen wurde in Pfandbecher aus Wacken. "Wacken & Beer, that's why I'm here"
Nein, weder war hier Wacken, noch tranken wir Bier, sondern Granatapfelsaft. Aber wir tranken aus Wackenbechern, das gefiel mir.
Irgendwann kam dann Alexej angelaufen, mit seinem Rucksack. Lustiger Typ ich glaub aus Jekaterinburg, ich hab vergessen welche Stadt genau. Sprach soviel Deutsch und Englisch, wie ich Russisch.
Er kommt also zu uns ran, fragt uns: "Wü govoritje po-rußki?"
Lukas verneint, ich meine: "Ja govorju po-rußki otchen plocho!"
Das kann ich immerhin ausdrücken, heißt soviel wie ich spreche sehr schlecht russisch, meinen tue ich damit unzureichend wenig, aber das kann ich nicht ausdrücken.
Alex fragt irgendwas, macht Bewegungen mit den Händen.
Lukas bestätigt: "Ja klar, is in Ordnung, kannst du machen"
Ich frage Lukas" Wieso hast du den jetzt verstanden, ich weiß nicht wirklich was der will"
"Der wollte meiner Auffassung nach wissen, ob er hier sein Zelt aufschlagen kann, und das habe ich ihm bestätigt"
Scheint so als Lukas mehr Erfahrung mit wortloser Verständigung hat, da sollte ich noch ein paar Erfahrungspunkte sammeln.
Nachmittags brach dann Lukas mit Lissy auf, sie wollten das Unterwasserobservatorium besuchen.

Donnerstag 23. Feber
Als ich wiedermal gegen Mittag unten am Südstrand bin sitzen dort Kerstin& Olaf mit Julia bei den Holländern. Julia hatte ich noch nicht kennengelernt, sie zeltete paar Meter weiter hinten. Julia ist aus Leipzig, toll jetzt haben wir schon 4 Sachsen hier, wenn ich mich selbst dazu zähle.
Julia ist seit Ende Januar in Israel, laut ihrer Aussage fasziniert sie dieses Land. Genauso wie ich will sie 3 Monate hier bleiben, unter anderem Zeit im Kibbuz verbringen.
Wir unterhalten uns also, irgendwann gehe ich dann mit Kerstin & Olaf baden. Ich war noch kein einziges mal hier unten im Wasser, bislang nur an dem wohlgepflegten Hotelstrand. Ich zelte ja nicht hier unten. Aber voll geil das Wasser hier übelst geile Kulisse, man schwimmt über den Korallen im Meer kann auf der eine Seite den Sinai sehn, auf der anderen Seite Jordanien.
Am späten Nachmittag kommen Lissy & Lukas vom Observatorium zurück. Da wollten sie eigentlich schon gestern hin, war aber schon zu spät gewesen. Sie sind voll begeistert vom Observatorium.
Dann kommt ein deutsches Wohnmobil vorbeigefahrn, fährt zur Grenze, kommt nach paar Minuten zurück. Hält vorm Strandclub nebenan.
Ich, und die Salzburger wollen uns anschaun was das für Leute sind, und laufen zum Wohnmobil. Mit SU beginnt das Kennzeichen.
"Woaßt du woas des bedeit?" fragt mich Lukas
"Na, i kenn doch a net alle deitschen Kennzeichen, da gibt's viel zu viele.
Ich schau also nach, aha Rhein-Sieg Kreis in NRW, wieder mal schlauer geworden, auch wenn ich nicht weiß wofür dann SU steht.
Insassen des Wohnmobil sind Claudia und Horst. 
Die schaun nach meinem Eindruck wie Spießer aus, aber Horst Erzählungen beweisen das Gegenteil
Horst erzählt von der Reise letztes Jahr, in die Mongolei. Und seit 14 Tagen sind sie jetzt unterwegs, auf dem Weg nach Südafrika. Den Grenzübergang konnten sie grad nicht benützen, weil sie müssen in Jordanien, dort den Paß austauschen, damit der Israelbesuch im Sudan nicht auffliegt.
Geschichten von früheren Reisen nach Indien und nach Ägypten gibt es auch noch zu hören. Horst verrät, was man früher im SInai jemand zugeflüstert hat, wenn man auf der Suche nach Hasch war "Habli-Babli" hieß es dann, hieß soviel wie ich suche Hasch.
Ja, aber des war's dann auch schon mit der Begegnung, die beiden wollen an den Nordstrand eine Nacht parken, und dann gleich weiter.
Anschließend setzen wir uns wieder zu den Holländern. Und da die grad Essen zubereiteten, waren wir eingeladen.
Die Holländer das sind, die Frau vom Holländer, eben seine Frau deren Name ich nicht kenne, und der Holländer, mit einem urlangen Bart.
Ich fragte den Holländer wie alt sein Bart schon ist: "Na so alt wie ich!" meint er
"Weiß ich ja, wie ich in 40 Jahren mal ausschaue" meine ich
Hoffe klang nicht unhöflich, eigentlich nicht, der Holländer war ganz cool. Und da er mit seinem  weißen Vollbart zu alt war um Jesus zu sein (wie ich im Augenblick für mache Menschen ausschaue) war es für mich ab sofort "Moses van de  Hollanden" Passenderweise ist Moses auch grade im Sinai am Roten Meer. Da kann man an niemandem anders denken.
Es gab dort dann also irgendwann übern Feuer gekochten Gulasch, und es wurde ein entspannter Abend. 
Irgendwann kam Walodja, der kein Russisch spricht, und in Frankreich geboren wurde, machte mit nem Kumpel Trommelmusik.
Ich unterhielt mich mit Bensin, einem dauerhaften Strandbewohner. Er hat hier sein Zelt stehn, und seinen Bus. Er kennt die Holländer schon seit Jahren, im Zelt lebt er, und seinen Bus benützt er wozu? Richtig um Pfandflaschen da drinne zu lagern.
Bislang kam ich nicht mit Bensin ins Gespräch, aber ich habe ihn schon beim Pfandsammeln gesehn, und von den anderen hat er erfahren daß ich dasselbe in Deutschland mache.
Also meint er: "I have the same Job like you have in Germany."
Daraus wird ein kleines kollegiales Gespräch, wir tauschen Pfandsammelerfahrungen aus. Was sonst auch.
Bensin meint: " Ich war in Deutschland, Ende der Neunziger, aber da gab es kein Geld für Dosen"
Ich erkläre ihm, daß das Pfand erst 2003 eingeführt wurde.
Dann nehme ich meinen Trinkbecher. der aus Lukas Sammlung aus Wacken stammt, und erzähl ihm was darüber "Here, for this Cup you will get 1€"
Bensin bekommt große Augen: "Where"
"Just on the Wacken-Festival, it's every year in the begin of August, you can collect cans, and this Cups there"
Israel ist zu klein, für viele Festivals, aber in Deutschland hat man immer eine große Auswahl, an Möglichkeiten im Sommer Festivals zu besuchen. Mir wäre es ein Jahr in Eilat zu langweilig!

Bensin erzählt mir dann noch wie er seine Dosen los wird. Neben der Möglichkeit den Pfand auf 50 Stück reduziert beim Supermarkt loszuwerden, gibt es auch noch große Annahmestellen.
Ich habe ihn aber nicht gefragt wo, und auch nie welche gefunden, und sie aus dem Internet herauszurecherchieren gelingt mir nicht, auf Grund meines Analphabetismus der hebräischen Sprache.


Freitag, 24.Feber
Vor dem Unterwasserobservatorium treffe ich die Salzburger. Die beiden wollen da nochmal rein. Ich entscheide mich mitreinzukommen, irgendwas muß ich mit meinem Schekelkleingeld doch anfangen.
Ich schau mir also das Ganze an, recht intressant, das Unterwasserobservatorium besteht aus Fischaquarien, die man sich anschaun kann, zum anderen aus nem Aussichtsturm über dem Wasser, und das Herzstück ist natürlich der Keller des Turmes über dem Wasser, da geht es Treppen runter, und man kann sich durch die Glasscheiben die Fische anschaun, ohne des wär's ja kein Unterwasserobservatorium.
Desweiteren ist da unten ein Postkasten, und wer dort seine Postkarten abschickt, kriegt nen Stempel drauf mit, "abgeschickt von unter dem Meer" drauf.
Nachdem Besuch dort habe ich  mich mal entschlossen etwas in die Wüste reinzugehn.
Ich bin südlich von Eilat, nördlich der Grenze zum Sinai (Ägypten).
Östlich liegt das Meer, und westlich die Wüste.
Ich kraxle also den Felshang rauf. In die Wüste hinein. Oben kann ich runter auf's Meer und die Küstenstraße blicken.
In einer Schlucht sehe ich Zelte, irgendwelche Nomaden haben sich hier wohl niedergelassen. Ich treffe auf einen markierten Wanderweg. Wanderweg ist gut, aber es gibt eine Wegmarkierung, den Weg muß man sich denken, so genau ist der nicht zu sehn, im Geröll wird kaum ein Pfad ausgetreten. Ich habe natürlich vor dem Wanderweg zu folgen. Und zwar Richtung Grenzstreifen. Wenn der Wanderweg markiert ist, kann das schon nicht verboten sein da lang zu laufen.
Richtig, nach einem Kilometer komme ich an die Grenze




Der Wanderweg führt an der Grenze entlang wieder Richtung Meer. Ich will da nicht gleich wieder zurück, und entschließe mich der Grenze weiter ins Wüsteninnere zu folgen.
Ich sehe einen Pfad. 3 Soldat_inn_en sitzen auf nem Hügel, schaun auf die Grenze und chillen dort. Sie bemerken nicht daß ich 5m hinter an ihnen vorbei gehe, schaun ja nur zur Grenze hin. Besser die bemerken nix, als daß die mir sagen ich darf da nicht langgehn. Aber daraus wird nix. 50m weiter oben ist ein Militärzelt. Dort drinne befinden sich ein paar weitere Soldaten, konnte ich nicht genau wissen.
Als ich auf 20m rankomme springen da 2 Soldatinnen raus, und kommen auf mich zu. Ok, dann drehe ich besser wieder um.........
"Warte mal........wo willst du hin?"
Ok die wollen sich mit mir unterhalten, da sollte ich nicht wegrennen. Die beiden Soldatenmädels kommen an mich ran, haben jeweils eine fette Tötungsmaschine umhängen. Dicker, als die, welche man für gewöhnlich bei den Soldaten in der Stadt sieht. Also ich habe keine Ahnung von Waffen, scheint aber mehr als ein normales Gewehr gewesen zu sein.
 Ich frage die beiden:
"Gibt's da ein Problem, wenn ich hier langlatsche?"
"Ja, eigentlich läuft hier nur Militär lang, also du kannst nicht auf diesem Pfad langlaufen."
"Aber doch freilich auf dem markierten Wanderweg, zurück zum Meer"
"Ja, da schon, das ist da kein Problem"
Ein dritter Soldat kommt herangelatscht: "Aus welcher Richtung bist du gekommen?"
Ich zeige Richtung Eilat: "Ich bin dort wo das Observatorium ist in die Wüste eingetreten, und dann auf den Wanderweg gestoßen"
"Ok, also nicht daß du mir von Ägypten rübergelaufen bist, und nicht weißt daß du jetzt in Israel bist"
"Nee"
"Was machst du hier"
"Ich bin auf Reisen"
" Nee Genauer, Was machst du hier an der Grenze?"
"Ich mag es mir Grenzen anzuschaun, und hatte Interesse die Grenze zu sehn, also bin ich diesen Pfand langgelatscht."
Die Soldaten sind zufrieden. Scheint nicht jeden Tag jemand an der Grenze langlaufen zu wollen. Ein Verbotsschild habe ich aber nicht gesehn, für den "Militärpfad" also kann das auch keiner sein.
Die Grenze wurde mit schwarzen Stäben abgesteckt, und ausgerollter Stacheldraht ist auch dazwischen Im Prinzip alles kein großes Hindernis, aber wer weiß, ob es da noch Minen gibt?
Ich laufe den Wanderweg an der Grenze entlang. Hier sind nirgends Soldaten zu sehn, und teilweise kommt der Weg bis zu 5m an die Grenze ran. Aber ich habe natürlich Angst vor Minen, und daß eventuell doch wieder ein Posten sieht, aber überall hätten die mich gar nicht sehn können, wenn ich da über den Stacheldraht gesprungen wäre.
Näher als da wo der Wanderweg mit 5m am nächsten an der Grenze ran ist traue ich mich auch nicht wirklich. Das ist keine innereuropäische Grenze, wo man nicht nur bis an den Grenzstein rangehn darf, sondern sogar auch rübersteigen kann.
Und ob da Minen sind, weiß ich nicht, ich habe aber keine Warnschilder gesehn, aber es sagt ja niemand daß davor gewarnt ist, es ist allgemein bekannt, daß niemand einfach über eine israelische Außengrenze latschen darf.
Schließlich komme ich wieder an der Küstenstraße raus. Ich habe den Grenzstreifen gesehn, und es war intressant.


Shabbat, 25 Feber

Shabbat ist immer langweilig, vor allem in EIlat.
Am Vormittag reisen die Salzburger ab. Ich gehe nochmal ins Observatorium, schaue mich dort um. Chille anschließend bei den Holländern.


Sonntag 26. Feber
Sonntagabend kommen Lukas & Lissy nochmal zurück zum Strand, weil es so schön war hier. Sie haben einen Nationalpark in der Nähe besucht gehabt, und bevor sie endgültig weiter ins Land reisen, kamen sie nochmal hierher.

Montag 27. Feber
Ich esse zu Abend vor Kerstin & Olaf's Zelt. Anschließend verabschiede ich mich von ihnen, die beiden haben vor am nächsten Morgen aufzubrechen.


Die letzten beiden Februartage verbringe ich damit meinen Pfandberg im Hotel zu verkaufen bei verschiedenen Supermärkten.

Donnerstag 1. März
Den gesamten Februar habe ich in EIlat verbracht. Ich habe ein Hotel besetzt, eigentlich coole Sache, aber so auf Dauer, ist die Stadt mir zu langweilig. Im März wird es wieder wärmer, Zeit wieder nach Tel Aviv zu gehn. Bis zum Mittag gebe ich noch paar Flaschen ab, anschließend packe ich meine Krempel zammen und verlasse das Hotel für immer.
Am Ortsrand stelle ich mich an die Bundesstraße Richtung Beersheva.
Nach 3 Dutzend israelischen Ignoranten hält ein Eritreaner, und nimmt mich mit. Ich sage ich will nach Beersheva, weil ich glaube in einem Zug komme ich eh nicht bis TLV.
Doch der Typ sagt mir er will direkt nach TLV.
Also sage ich, daß ich dann doch besser gleich mit bis nach TLV will.,Das hat er wohl nicht ganz verstanden, war wohl nicht mehr deutlich genug.
An einer Raststätte in der Wüste halten wir. Mir wird ein Tee ausgegeben. In der Wüste ist es kühl und tröpfelt.
In Dimona regnet es, und die Wüste ist naß.
Anscheinend mitten in der Wüste werde ich rausgelassen, mit der Bemerkung: "Ich glaube es ist besser ab hier nimmst du den Bus."
Dummes Mißverständnis, kann auch nur mir passieren, ich habe nicht deutlich genug erklärt, daß ich doch mit bis nach TelAviv mit hin will. Es hat zwar den Anschein, daß ich noch mitten in der Wüste bin, dabei wollte mein Fahrer wegen mir nur nicht in die Innenstadt reinfahrn, und ist auf die Umgehungsstraße eingebogen. Und ich bin auch noch ausgestiegen. Kann echt nur mir und anderen Trotteln passiern, da war ich im Auto direkt nach TelAviv, und steige vor Beersheva aus, weil ich mich nicht klar ausdrücken kann.
Ok, scheiße, aber laufe ich erstmal in die Stadt, nach 2km bin ich am Stadtrand. Ich habe keinen Plan, es fängt wieder an zu regnen, zwischendurch hagelt's. Scheißwetter! DIe gefühlte Temperatur ist bei 5°.
Ich rette mich in einer Abrißhütte.
Das Dach hat Löcher, ich lege mich in eine trockne Ecke, wechsle die Klamotten, und hänge sie über ein isoliertes Stromkabel. Dann lege ich mir paar Styroporplatten zurecht und lege mich hin.

Freitag 2. März

Die ganze Nacht hat es geregnet. Es ist bereits wieder hell, und es regnet immer noch. 
Als es aufhört, breche ich auf. Ich muß ans andere Ende der Stadt, um weiter zu trampen, so blöd die Situation ist, daß ich in Beersheva hängengeblieben bin.
Es droht wieder zu regnen, ich rette mich neben einer Tankstelle auf ein verfallenes Grundstück, als ich dabei bin über den Zaun zu klettern gehn die Sirenen an.
Irgendwo rast die Feuerwehr entlang, ein Glück nicht wegen mir, ist schon komisch, wenn man den Zaun anfaßt, und in diesem Moment irgendwo eine Sirene angeht.
In einer der Hütten auf dem Gelände komme ich unter, nach einer halben Stunde scheint es wieder ruhig zu sein, wieder mache ich mich auf den Weg, folge der Straßenbeschilderung Richtung Süden.
Ich laufe auf der linken Straßenseite. Ein Auto hält, der Fahrer fragt mich wo ich hin will, er hätte mich erst gesehn, und ist extra wegen mir umgedreht.
Ich soll einsteigen, der Typ will mich zu einer Stelle bringen, wo ich zum einen vorm wiedereinbrechenden Regen geschützt bin, und zum anderen Richtung Tel Aviv raustrampen kann.
Die Wahrscheinlichkeit daß das ein hilfsbereiter Israeli war, liegt für mich bei einer Promille.
Mit den restlichen 99,9% tippe ich drauf, der Typ war ein Engel. Nicht weil ich in Israel bin, sondern weil ich der Meinung bin Gott hat diesen Typ geschickt, damit ich nicht naß werde, das hätte auch überall woanders passiern können, aber ich glaub es war ein Engel.
Denn wenn der Engel mich nicht zu sich ins Auto hätte steigen lassen, hätte ich kilometerweit laufen müssen, bis zur nächsten Stelle zum Unterstellen, denn sobald ich im Auto saß, fing es auch schon wieder an zu schütten.
Der Engel läßt mich unter einer Eisenbahnunterführung raus, damit ich im trocknen stehe, von hier aus geht es nach Tel Aviv für Rechtsabbieger.
Ich stehe im Trocknen, aber mir ist kalt! Und ich stehe ewig. Irgendwann kommen 2 Tramper, werden ebenfalls hierhergebracht, wollen nach Jerusalem trampen.
Als es wieder aufhört zu regnen gehe ich an die Hauptstraße, damit ich für alle Autos RIchtung Tel Aviv sichtbar bin.
Aber es fängt wieder an, ich muß mich wieder zur Unterführung flüchten.
Beim nächsten mal an der Hauptstraße, hält 50m weiter hinten ein Auto. Ich renne hin. Ein russischsprachiges junges Paar nimmt mich mit, aber nur zur Hälfte, aber besser wie nix.
Die Frau fährt, der Mann fragt mich, ob ich denn kein Geld für den Bus hätte. Doch schon, aber ich will keines Ausgeben.
Mir wird kein Glauben geschenkt. Er sucht 16NIS hervor, und gibt sie mir. Ich will ablehnen, darf ich aber nicht.
Dann werde ich gefragt was Rammstein heißt, und ob die Band nach einem deutschen Ort benannt wurde.
Ja, was heißt Rammstein. Also Stein, heißt nicht die hebräische 2, sondern in Englisch soviel wie stone. Was allerdings Ramm heißt, kann ich nicht so genau übersetzen.
An einer Bushaltestelle werde ich rausgelassen. Natürlich nehme ich nicht den Bus, und trampe von dort weiter.
Irgendwann kommt ein Auto mit 3 Typen drinne. Die wollen nur 10km weiter, aber das ist doch besser wie gar nix.
Die drehn Atzenmucke auf "Disco bobo, dingelingeling - alle Atzen sing" 
"Hey, ich dachte die Atzen sind nur in Deutschland bekannt......."
"Ja klar, aber ich kenne die, weil ich habe deutsche Freunde, kann auch paar Brocken, deutsch wie danke, bitte, juice"
Äh, was soll juice heißen, kenne ich nicht aus dem deutschen"
"Na wie ........." er führt vor, und läßt zum Abschied die Hand fallen
"Ach tschüß meinst du wie poka........."
Ja richtig, kannst du etwas russisch?"
"Ne nicht wirklich, paar Brocken mehr, wie du deutsch"
Ich werde bei einer kleinen Busstation rausgelassen.
"Hier nimm 15NIS, und nimm den Bus."
Toll, schon wieder Geld für den Bus bekommen, diesmal wage ich nicht zu widersprechen, jetzt hat mir schon zum zweiten mal jemand das Geld für den Bus gegeben.
Ich warte also auf den Bus. Der kommt nach paar Minuten, viele Leute steigen ein, auch paar bewaffnete Soldaten.
14,7 NIS kostet die Fahrt. FreeWifi wird mir versprochen, leider habe ich dafür kein Gerät.
Bevor der Bus in die Zentrale Busstation einfährt steigt ein Sicherheitsmann ein, und schaut ob kein Bombenbastler im Bus sitzt.
Anschließend geht es noch paar 100m weiter. Dann muß man durch das Gebäude der Zentralen Busstation, anders kommt man von hier nicht weg. Hierzu nochmal Gepäckdurchsung. Im Gebäude ist sowas wie ein Einkaufszentrum.
Ich steige aus. Am Afropark und dem Florentin vorbei, laufe ich die JaffaRoad entlang, und komme ans Mittelmeer. Von weitem sehe ich das Delphinarium. Ist dieses mittlerweile vieleicht verbrettert worden, befürchte ich.
Meine Befürchtung bestätigt sich, als ich reinkomme, der bisherige Eingang wurde zugebrettert..
Aber alles kein Problem, ein neues Loch wurde hinein geschlagen, viel kleiner, hat den Vorteil, daß weniger Leute hindurchschlüpfen, um sich dort drinne umzusehn.
Aber was ist hier passiert?
Ich steige eine Treppe hoch. Oben ist ein Brandschaden entstanden, die Bar ist niedergefackelt.
Ich gehe weiter hinten, zu den Büroräumlichkeiten, so weit wie möglich vom Brandschaden entfernt. Dort sind die Wände weiß. In einem Zimmer liegt eine Matratze, ich ziehe ein.
Dann eile ich in die Stadt, um 15 Uhr bin ich am Dizengoff Center. Aber Shabbatbeginn, die Läden haben leider schon geschlossen.

Shabbat 3.3
Shabbat mag ich net so sonderlich leiden. Alle Geschäfte zu nix los, und dazu des Wetter schlecht, habe ich keinen Bock drauf.
Mehr wie die Hälfte meiner Zeit ist um in Israel. Ich sehe es so, das Glas ist fast noch halb voll - gefüllt mit Scheiße! Mal Ehrlich, Israel sich mal 1-2 Wochen anschaun, kann Spaß machen, es gibt viel zu sehn, Red Sea, Dead Sea, Med Sea. Wüste, und noch irgendwelche historische Orte. Mag für viele Leute interessant sein, ich bin aber nicht hier um mir des 3 Monate anzuschaun, sondern um 3 Monate hier zu leben, und da muß ich sagen, bislang fand ich es einfach nur beschissen. Ich bin mit keinen Menschen in Kontakt gekommen, und mir macht das Ganze keinen Spaß mehr, ich habe langsam echt Bock wieder zu verschwinden.
Die meiste Zeit des Tages chille ich im Delphinarium, bis ich dann viele, viele Stimmen höre, Jubel, Trommeln,dann Gesang hebräischer Lieder. Was ist denn da los.
Ich schau zum Fenster raus, da ist ein bunter Haufen Menschen. Interessante Leute, ich gehe hinaus, zu dem Haufen Menschen. Ich spreche jemand namens Uri an, zufällig neben mir.
"Man, sag mal, ich weiß net was hier ab geht, bin grad auf das aufmerksam geworden, aber ich verstehe den Inhalt auf euren Schildern nicht. Und auch nicht was angesagt wird"
"Das ist hier LoveRevolution, eine Demonstation für Liebe........"
Echt intressant, Liebe, sowas brauchen die normalen Israelis, denn da sehe ich immer nur leere, kalte Blicke, der Grund warum es für mich bislang hier immer so unerträglich war, aber des hier ist was anderes, des hier ist genial, und des hier san geniale Leute!
"Come on" meint Uri "We will write down something about love, on the delphinarium-wall. You're speaking German, so I think it's an good Idea, if you write something down about love in German. What's about 'We are for love' in German?"
We are for love - Wir sind für Liebe............ich finde das klingt in deutsch komisch, aber was soll's, was Besseres fällt mir auch net ein, und ja ich habe Bock etwas niederzuschreiben.
Also schnappe ich mir nen Pinsel, und schreibe es nieder. Dann meine ich zu den ganzen Herzen, und Peace Zeichen und שלום - Worten paßt bestimmt auch wenn ich "Friede, Freude, Eierkuchen" hinschreibe. Also schreibe ich das auch noch ran.
Anschließend noch ein DrumCircle vor dem Delphinarium, anschließend wird noch vor dem Delphinarium gechillt. Der Abend ist kühl, und irgend so eine Typin meint, sie müsse mich wärmen, weil ich nix Warmes an Habe. 
So ist des eben in Tel Aviv. Kalt bedeutet windig und 15°. Eine Russin aus Moskau ist warm eingepackt, und friert. Sie meint in Moskau ist das kein Problem, da ist Moskau, aber hier ist Tel Aviv.
Kann ich verstehn, geht mir auch so ähnlich. In Eilat war mir auch bei 20° kalt.
Irgendwann verkrümeln sich nach und nach alle Leute, und ich verschwinde wieder im Delphinarium.

Sonntag, 4. März
Heute hat das IDigital Apple Store im DizengoffShoppingCenter nach einem langen Shabbat wieder geöffnet, und ich gehe ins Internet, was sonst. Ich war schon nen nen ganzen Februar lang nicht im Internet gewesen.
Seit diesem Tag herrscht auch in TelAviv wieder schönstes Wetter, und der Sommer setzt sich durch.
Die Routine heißt also ab diesem Tag, eine große Runde Pfandsammeln durch die Stadt, anschließend ins DIzengoff zum AppleStore, zweimal in der Woche bemühe ich mich dann darum, Pfand zu verkaufen. Oft muß ich meine Flaschen selber zählen, und darf pro Laden und Tag nicht mehr wie 50 Stück abgeben, ich werde dann also immer gefragt wieviel, und muß dann meist mit 50 Stück antworten, das passiert in 3 Sprachen, entweder in Englisch, dann fragen die mich "How much"; antworte ich mit "fifty", machmal aber auch Russisch, werde ich Сколько gefragt, antworte ich mit пятьдесят, oder auf hebräisch, dann wird כמה (Chama) gefragt, beantworte ich mit חמישים (Hamoshim).
Ganz schön multilingual, in deutsch würde ich es auch noch fertigbringen, aber das ist mal wieder ein Sprache, die nirgends gebräuchlich ist.

Dienstag 6. März

Ab heute fällt es mir auf. Die Leute sind bunt verkleidet, es ist Purim, vergleichbar mit Fasching. Ein Typ hat sich sogar als Baby verkleidet und läuft mit Windel und Schnuller durch das ShoppingCenter.

Mittwoch, 7. März

Ich wache frühs auf. Es ist noch nichtmal richtig hell. Ich höre es knacken und knistern. Schaue zum Fenster raus, scheiße die Halle brennt. Wohl zum 2. mal. Scheiß Feuerteufel.
Ich gehe in den Nachbarraum, zu den Sudanesen. Die haben ihre Tür verbarrikadiert, damit sie niemand ausraubt. Ich erkläre ihnen was los ist, aber die verstehn das nicht "Tell me what you want" erhalte ich als Antwort, na was soll's. Habe grad nicht dran gedacht, ich kenne doch das Hebräische Wort Äsch, für Feuer, das hätten die garantiert verstanden. Aber was soll's, das Feuer wird schon nicht bis in den Teil des Gebäudes gelangen.
Ich habe bloß selbst keinen Bock wieder von der Polizei kontrolliert zu werden, also nehme ich mein Zeug, und gehe rüber in ein Strandmöbellager. Immer noch im Delphinarium, aber in nem ganz anderen Teil, da wird kaum jemand nachschaun.
Zu meiner Zeit stand ich dann gegen Mittag auf. Die Halle, die ich im Januar noch bewohnt hatte, mit Simon, seiner Freundin und 2 Sudanesen, war total ausgebrannt und unbewohnbar geworden, nicht mehr nur der obere Teil, jetzt auch der untere Teil.
Ein Glück bin ich dort nicht wiedereingezogen, mein Büroraum ist weiterhin vom Feuer unangetastet geblieben. Blöd bloß, jetzt ist alles ausgebrannt, früher waren die Türen verschlossen, alles dicht, ich habe mich durch ein Loch ins Innere gezwängt.
Jetzt ist Schluß damit, jeder kann Ein- und Hinaustreten und da wird es wohl auch Leute geben, die das tun werden.

Donnerstag 8. März

Auf dem Dizengoff Square tanzten heute ein paar Rabbis. Sah cool aus. Ich drehte noch ne Pfandsammelrunde, und als ich wieder dort vorbeikam tanzten die immer noch. Ich schaute zu, und ein Rabbi  meinte mit dem Finger "Komm mal her".
Ich mußte dann bei den Rabbis mittanzen. So gar nicht deutsch, einfach irgendwie, wie Mensch grad Lust hat, und dann haben sich alle Rabbis an die Hände gefaßt, und ich auch, und im Kreis gedreht. War eine echt lustige Aktion.

Freitag, 9 März
Meine Süßigkeitenfrau auf dem Bazar, stoppt heute meinen Weg über den Bazar. Ich soll rankommen, und statt dann erstmal die zahlenden Kunden zu bedienen habe ich Vorrang, und kriege eine Tüte mit Süßigkeiten vollgepackt, als Geschenk zu Purim.
Wie das angefangen hat? So Süßigkeitensüchtig wie ich bin, hatte ich schon zu Beginn meiner Israelzeit im Januar dort Süßigkeiten vom Boden aufgelesen, die durch ihr Runterfallen unverkäuflich wurden. Die bis dahin einzigste Nichtignorantin in Israel, hatte mir dann einfach eine Tüte gepackt, damit ich nix vom Boden auflesen muß, was mir aber eigentlich Spaß macht. Diesmal bekam ich zum zweiten mal eine Tüte Süßigkeiten, und bis zum Ende meiner Zeit hier waren es wohl insgesamt ein halbes Dutzend mal!
Es ist erster Freitag mit schönem Wetter, und das heißt zum Shabbatbeginn am Abend DrumCircle hinterm Delphinarium.
Die Leute waren natürlich  teils lustig verkleidet.
Ja cooler DrumCircle, wer so nen DrumCircle noch nicht gesehn hat, findet es bestimmt geil dort, wer hingegen den von Venice kennt findet es vergleichsweise öde....

Shabbat, 10. März
Frühs kommt mal wieder die Polizei, kann auch eine Woche später gewesen sein, auf alle Fälle war es ein Shabbat.
Naja die Sudanesen werden in ihrem Raum gecheckt, zu mir kommt eine Polizistin, stellt mir paar Fragen, und ob ich nen Paß habe, aber den soll ich nicht zeigen. Kollege kommt hinzu, kennt mich von letztem mal, und da er mich bereits kennt, ist der ganz chillig: "Ah, du bist der aus Deutschland.........dir geht's gut"
Und schon waren die wieder weg, nicht ohne sich die Tribüne im Inneren des Delphinariums anzuschaun.
Die haben eben auch Langeweile, und schaun sich gerne alte Gebäude an.
Nachdem das Delphinarium wieder gebrannt hatte, sollte ich ab jetzt jeden Shabbat Besuch kriegen, denn Shabbat ist Unternehmertag, und da schaun immer irgendwelche Leute vorbei, machen manchmal Fotos, fragen manchmal ob ich Weed habe, oder die haben selber welches, brauchen aber Longpapers........passiert immer wieder, aber nicht unter der Woche nur am Shabbat.

Dienstag, 13 März
Der Tag verlief eigentlich ganz routinemäßig, also Tagsüber durch die Innenstadt Pfandsammeln, Nachmittags ins Internet im IDigital und bei Sonnenuntergang über den Bazar latschen, dabei des eine und andere nützliche Lebensmittel einsammeln, und dann nix hin wie ins Delphinarium.
Naja, am Bazar bin ich hängengeblieben. Ich untersuchte nen Berg, und ein paar Freaks sortierten dort auch Tomaten und Radieschen, und was weiß ich, was da noch war raus.
Ich sprach einen Typen an, den Nimrod......ich erzählte ihm etwas über mich, daß ich nen Monat in Eilat ein Hotel besetzt hatte, da wollte er gleich wissen ob man dort auch containern kann, und ich erklärte ihm, daß ich tatsächlich nen Markt dort kenne.
Er erzählte mir dann ein bißchen was, über sich und seine Leute, und gab mir eine Webadresse, von einem sozialen Projekt, von sich und seiner Freu äähhh Frau.
Das wollte ich natürlich gleich sehn, und ja echt scheiße, er bot mir an gleich mitzukommen, aber ich wollte nicht mit meiner Beute, durch die Stadt laufen, wo das Delphinarium doch gleich um die Ecke liegt, also meinte ich, ich müßte erstmal mein Zeug ins Delphinarium schaffen.


Mittwoch, 14. März
Ich gehe gleich zu Beginn des Tages ins Internet.
Ich muß mir die Seite anschaun, die mir Nimrod auf dem Markt aufgeschrieben hatte. Casa Bhavani heißt das Projekt. Und was ist das Projekt? Könnte von mir kommen! Um ehrlich zu sein, so ein Ding habe ich mir selbst ausgedacht, als ich vor paar Jahren in der Neustadt war, und drüber nachdachte was ich machen würde wenn ich hier eine eigene Wohnung hätte, eine sogenannte NomadBase.
NomadBase das heißt jeder durch die Weltreisende Mensch kann kommen und gehn, und sich dort wie zu Hause fühlen.
Nimrod & Emily haben das Ding von nem Typen aus Holland abgeguckt, den haben sie in Amsterdam besucht, und dann dasselbe eben auch in Tel Aviv aufgemacht.
Ich muß die Nomadenbasis auf jeden besuchen! Ich kenne bloß die Adresse nicht, sende aber eine Nachricht.
Im Verlauf der Woche treffe ich dann auch Nimrod, als Greenpeacedrücker vor dem Dizengoff.

Freitag, 16. März
Freitagabend treffe ich auf dem Markt beim Containern Elli und Emmanuel beim Containern. Die beiden sprechen deutsch, obwohl Emmanuel eigentlich Bulgare ist. Da bin ich natürlich erstaunt daß er diese Sprache spricht. Daß die beiden Containerkollegen in der CasaBhavani untergekommen sind, wußte ich nicht, hätte ich mir aber denken können.

Montag, 19 März
Am Abend komme ich endlich mal dazu die CasaBhavani zu besuchen. Liegt mitten im Florentin, dem Szeneviertel von Tel Aviv.
Geiles Ding, ich sollte nicht anklopfen, werde von Hundebellen begrüßt. Die 3 Hunde haben mich ganz schnell akzeptiert, nur Bhavani, der Boß, mag mich irgendwie nicht, und das war auch nicht abzustellen.
Immer wenn ich die CasaBhavani besuche, kläffte er mich an.
Die Wohnung ist nicht groß, nur 2 Zimmer, das eine ist das Schlafzimmer von Nimrod & Emily, das andere Wohn- Schlaf- und Chillzimmer der NomadeBase Besucher.
Und das geht auch alles, da soll mal keiner sagen ich kann niemanden aufnehmen, weil ich keinen Platz habe!
Ich chille dort bis es Abendessen gibt, das bringt Emmanuel vom Markt her.
Zu Emmanuel ist noch zu sagen, das ist ein ganz krasser Typ, und ich mag es gar nicht glauben, er ist in Frankreich losgelaufen. Jawohl Gelaufen! Und er ist noch nicht am Ende seiner Wanderung! Das ist so kraß, ich mag des kaum glauben.
Ich kam die nächsten Tage öfters in die CasaBhavani. Ich habe mich viel mit Emily & Nimrod unterhalten. Er kommt übrigens tatsächlich aus Israel. Emily hingegen kommt Australien. Aber damit will sie nicht in Verbindung gebracht werden, sie war schon über 2 Jahre lang nicht mehr dort gewesen, und hat keinen Bezug zu Australien.
Mit Emily habe ich mich eine Menge unterhalten. Klingt immer wieder kraß, nicht absurd aber kraß, weil wann passiert es schon mal daß ich Menschen treffe die genauso denken wie ich.
Zum Beispiel unterhalte ich mich mit ihr über das Containern. Sie sagt so, daß ihre Schwester sie mal gefragt hat: "Wann hörst du auf Essen aus dem Müll zu ziehn......."
Und Emilys Antwort war natürlich: "Selbst wenn ich mehrere Millionen Dollar hätte, würde ich nicht aufhören zu containern, denn dort ist es umsonst."
Überzeugte Einstellung!
Auch finde ich geil was sie von den Zauberwörtchen "bitte und danke" hält, nämlich gar nix, da ist sie mit mir einer Meinung, denn ich tue es auch nur, damit sich die Leute die von mir Zauberwörtchen verlangen, sich nicht drüber aufregen daß ich es nicht tue.
Denn Emily regt sich auf, wie bei ihr zu Hause immer 3mal danke für selbstverständliche Dinge  gesagt wird, wie die Butter über den Tisch reichen, und so nen Zeugs, und ich mach das nicht wenn du nicht bitte sagst. In Indien wäre das anders, da sagt man sowas nicht, weil solche Handlungen auch ohne Zauberwörtchen selbstverständlich sind.

Donnerstag, 22. März
Ich war mal wieder am Abend zu Besuch im Florentin. Irgendwann ist Musik zu hören, keine Ahnung woher, aber auch egal. Na eigentlich nicht. Irgendwann kommt eine Dauerbewohnerin der Casa deren Namen ich leider nicht kenne, und meint: " Hey da unten sind die grad von der LoveRevolution, und tanzen."
Ach deswegen die Musik. Ey da muß ich unbedingt raus, und mitmachen.
Also ging ich nix wie raus auf die Straße, und tanzte dort unten ab mit so ca 100 alternativen Menschen. Die Bewohner der Casa kamen auch.
 Das ging eine ganze Weile, es ging die Straße abwärts, und es wurden immer wieder größeren Stops gemacht.
Irgendwann kam dann mal nen Streifenwagen. Dat geht natürlich alles nicht.
Der Soundwagen mußte die Musik ausschalten, und der Fahrer wurde kontrolliert. Aber wir brauchen keine Musik aus Lautsprechern wir können selber singen. Also sangen wir irgendwelche hebräischen Lieder, von denen ich manche sogar kannte.
Natürlich wurde dann auch noch Verstärkung geholt, und aus dem einen Streifenwagen wurden 5 Stück davon. Da hat sich das Ganze dann auch irgendwann aufgelöst, und wir sind zurück in die Wohnung gegangen.


Dienstag, 27. März

In der CasaBhavani waren 2 alternativ ausschauende Besucherinnen aus Neu-Mexiko. Die eine hieß Hannah, die andere hatte einen Namen den ich mir nicht merken konnte.
Heute war Containern angesagt. Wir alle gingen los. Alle heißt also, die Nueva-Mexicanas, Emily & Nimrod, und natürlich auch ich.

Ich unterhielt mich auf dem Weg zum Bazar mit Emily, eigentlich nur über die Verwertung von weggeschmissenen Dingen wie Klamotten und Pfand.
Als erstes meint Emily: " Es macht voll süchtig in Mülleimer zu schaun, man weiß nie was da für nützliche Dinge drinne landen können.
Dann kommen wir an so nem Beutel Klamotten sein: "Kraß was die hier immer für Klamotten auf die Straße stellen" bemerke ich "Verstehst du warum das so ist"
"Nö, aber es begeistert mich, in Israel läufst du durch die Stadt, kommst an so ner Tüte Klamotten rein, du schaust rein, die Klamotten sind nagelneu, sauber und gewaschen, und ich habe keinen Plan wieso ein Mensch diese Sachen nicht mehr haben will."
Klar kann man das nicht verstehn, und so gute "Alt"kleider wie in Israel kriegt man nirgends auf der Welt.
Wer unter "Alt"kleider solche alten abgetragenen Klamotten versteht, wie sie in Deutschland bei überquellenden Containern zu finden sind, der hat keine Ahnung was hier abgeht. Ich habe es ja schon mal erwähnt. Und es ist nicht nachzuvollziehen. Dat sind einfach oft neue gewaschene Klamotten die hier oft in so einer Tüte an der Straße zu finden sind. Warum verstehn wir Wiederverwerter nicht.
Wir kommen unter den Shalom-Tower. Nimrod muß Leergut abgeben beim AM:PM.
Für Einwegpfand hat der Laden hier seit Neuestem einen Automaten. Ich war schonmal hier, seit dieser Automat steht. Interessantes Ding mit Sprachwahlknopf, man kann wählen zwischen hebräisch, arabisch, russisch und englisch.
Bloß funktioniert dieser Automat so gut wie nie. Als ich mal dort war wurde zwar betriebsbereit angezeigt, aber keine einzige Flasche wurde akzeptiert. Dann kam ein russischer Kollege, und der war schlauer als ich, und hat es geschafft 9 Flaschen zu verkaufenes mit urlangsamer Geschwindigkeit, dann hat sich die Maschine aufgehangen, und kein Bon kam.
Und dieser Automat ist wirklich unfähiger wie jeder Automat den ich bislang irgendwo getroffen habe, und ich habe schon viele, sehr viele Automaten getroffen! 
Und das Personal ist noch unfähiger wie der Automat, niemand kann das Ding reparieren, und niemand mag was per Hand annehmen.
Im AUgenblick geht er also sowieso nicht, und Nimrod kann sein EInwegleergut nicht abgeben. Nur die Mehrwegflaschen kann er verkaufen, naja gut dafür bekommt er in Isrtael wenigstens auch das meiste Geld, die EInwegflaschen entsorgt er dann einfach um die Ecke.
"Pfandsammeln? Davon lebst du also" fragt mich Emily, natürlich hatte ich mich mit ihr und Nimrod bereits über meine Arbeit unterhalten gehabt.
"Naja in Deutschland werde ich zumindest von Automaten bedient, die meistens funktionieren. Und wenn ich meistens sage, dann meine ich das. Wer sich in Deutschland drüber aufregt (ich mach das auch) daß der Automat mal paar Minuten nicht funktioniert, der sollte es mal bei diesem Automaten probieren.
Da kannste dich Stunden davor stellen, das Personal im 5 Minutentakt informieren, den repariert niemand! Scheiß unfähiges AM:PM CItymarket Personal!
Es geht weiter zum Bazar, dort angekommen wird loscontainert. Ich habe natürlich großen Erfolg, wir containern Baguettes, Melonen, Avocado, und alles mögliche. Ich habe viel Erfolg, werde oft von manchen Händlern herangerufen, die mir die Dinge gleich in die Hand drücken, da muß ich erst gar nicht containern.
Am Ende lagern wir unser Zeug auf einer Bank vor dem Markt.Emily ist gerade nicht zu finden, Nimrod ruft sie an, und fängt sich an Sorgen zu machen. Naja ich dachte eigentlich eher, was soll denn schon passieren, aber Nimrod hat sich echt Sorgen gemacht, und Emily ist auch gar nicht mehr aufgetaucht dort. 
Wahrscheinlich hat sie sich nur mit irgendjemanden verquatscht gehabt, und keine Lust gehabt ans Handy zu gehn
Nimrod macht sich also auf die Suche nach Emily, und ich futtere mit den Nueva-Mexicanas die ersten Fundsachen.
Hannah fragt mich dann so: "In which kind of house do you live?"
Ich: "Ähhh? what does it mean?"
"Do you live in a treehouse, or in a Boat, or in a Squat or......." also es ist alles möglich, bloß keine normale Lebensform.
"I live in a Van" zumindest wenn ich mich auf zu Hause beziehe ".....and you're crazy", füge ich noch hinzu
"For what I'm crazy?"
"For asking me living in a treehouse!"
"i live in a treehouse" beteuert sie ernsthaft, "und you are crazy for living in a Van."
Gut, dann sind wir uns ja wenigstens einig. Mal ehrlich, in Deutschland ist es vielleicht verrückt in nem Fahrzeug zu leben, aber in Amerika ist das doch auch normal. Das machen dort viele Menschen. Aber von jemanden, der in nem Baumhaus wohnt habe ich wirklich noch nicht gehört!
Ich ging dann erstmal zurück in mein Squat, dem Delphinarium.

Die Woche sollte richtig sommerlich werden, scheinbar jeden Tag wurde der Strand voller. Und was ich auch geschafft habe: Das Lesen. Endlich kann ich es nach 10 Wochen in Israel. Zwar nur einzelne Worte, aber ich schaffe es sie zu entziffern, ohne daneben eine lateinische Schreibweise sehn zu müssen, und das ist irgendwie geil, wenn man mit 20 Jahren sich nochmal das Lesen beigebracht hat.

Freitag, 30. März
Toll man, TLV MArathon, schon monatelang auf Plakaten angekündigt, und deswegen ist hier heute so nen LAutsprechertag, schlafe ich eben mal nicht bis Mittag, sondern stehe schon um 9 Uhr auf.
Aber echt geil: Weite Teile der Innenstadt wurden vom Verkehr befreit, und man kann entspannt auf der Straßen laufen, keine nervigen AUtos, sollte es öfters geben! Mir gefällt's.
Abends kann ich dann nicht schlafen. Es ist viel zu heiß um zu schlafen, also laufe ich im Park rum, vorm Delphinarium, und treffe dabei auf 4 nepalesische Juden.
Die haben mich mal so zum Essen eingeladen, und ich lernte nepalesische Gastfreundschaft kennen. Ich bekam gegrilltes Hähnchen, aß das Stück auf, und unterhielt mich mit den Nepalesen. Immer wenn ich fast fertig war mit Futtern, bekam ich das nächste Stück auf meinen Pappteller. Und dann noch dieses nepalesisches Brot, welches ich immer mit der Bemerkung bekam: "Eat this, this is from Nepal"
Nicht daß es mir nicht schmeckte, aber das ging so über 2 Stunden lang, ich wundere mich eigentlich warum die Picknickvorräte währenddessen nicht irgendwann mal allle gegangen sind, aber das war nicht.
Irgendwann traute ich mich dann mal zu sagen, daß ich voll satt bin, und schlafen mag. Das war dann so auch in Ordnung, welch ein Glück!

Shabbat, 31. März
Voll ist der Strand heute, die Leute haben schließlich frei, und ich will ne Pfandsammelrunde am Strand entlang drehn, aber dazu kommt es nicht, 50m am Strand entlang gelaufen, da sieht mich Olaf, und ruft mich heran.
Olaf & Kerstin sitzen da also auf so nem Strandliegestuhl und chillen. Ich komme also hinzu, und wir machen nochmal Reiseerfahrungsaustausch.
Olaf & Kerstin sind die vergangenen 4 Wochen durch ganz Israel geradelt, und jetzt kurz vor dem Abflug, in 2 Tagen. Es soll dann mit den Rädern nach Spanien gehn. Eigentlich wollten sie ja das Mittelmeer umrunden, aber wegen der Unruhen und der Visa in den nordafrikanischen Ländern haben sie das sein lassen.
Kerstin meint dann noch: " Sag mal nen Internetcafé gibt es hier auch nirgends."
Das ist ne Frage, grundsätzlich besuche ich keine kostenpflichtigen Cafés, aber auf der Dizengoff gibt es ganz paar. Aber wieso denn Schekel abdrücken, wenn es auch umsonst gibt, natürlich gebe ich auch den Tip vom AppleStore im DIzengoff-Einkaufszentrum weiter.

Sonntag, 1.März
Schocktag für alle Pfandsammler in Israel. Nein das Pfand wurde nicht abgeschafft aber so ähnlich. Bei dem AM:PM CIty Market unterm Shalom Tower, habe ich dort vor paar Tagen nen Aushang gesehn, mit einer Info für das heutige Datum.
Aber ich kann zwar mittlerweile Worte entziffern, aber doch keine Texte, und schon gar nicht den Inhalt verstehn.
Naja jetzt weiß ich es. Mit dem heutigen Tag ist eine Pfandrücknahme im Einzelhandel nicht mehr vorgesehn.
Gar nicht mehr! Auch nicht mehr auf 50 Stück reduziert, auch nicht mehr nach ner halben Stunde Wartezeit, bis sich mal das faule Personal bequemt.
Diese Saftläden! Was willste dazu sagen?
Ja ich vermute mal Pfand muß man jetzt in solche Rücknahmestellen schaffen, irgendwo am Stadtrand? Und wo sind die? Muß ich ergoogeln, aber ergoogle sowas mal ohne Hebräischkenntnisse.
Ok, was soll's muß ich aufhörn mit Pfandsammeln. Ich gehe ins Dizengoff zum AppleStore, dort treffe ich tatsächlich Kerstin&Olaf, die sind plötzlich am Computer neben mir, haben das tatsächlich gefunden. War doch klar daß die auch dahin gehn wo es was umsonst gibt.
Abends sitzt dann einer vorm Delphinarium, ich chille etwas bei dem, ein US-Israeli, so seine Staatsbürgerschaften, zu Hause ist er in Kalifornien, aber jetzt gerade sitzt er hier in Tel Aviv, vorm Delphinarium und trauert, denn ein Kumpel von ihm ist bei einem Anschlag vor nem Jahrzehnt im Delphinarium ums Leben gekommen.
Dann kommt nen AUto angefahrn, ein Typ steigt aus, fragt uns: "Schlaft ihr hier drinne?"
"Nö", verneint der Typ der da hier grad chillt
"Na aber du, du schläfst hier, dich habe ich doch oft genug gesehn"
Na da nützt leugnen wohl nix.......
"Paß auf" meint er weiter, heute darfst du nochmal drinne übernachten, ab morgen nicht mehr, morgen wird hier zugemauert........"
Scheiße, ich dachte das Delphinarium steht unter Anarchie, irgendjemand scheint sich doch drum zu kümmern......aber ich denke wenn der zumauert, werde ich weiterhin reinkommen, soll er doch, hab ich wenigstens wieder Schutz von außen.....
Ich gehe also rein zum pennen, und tatsächlich eine halbe Stunde später kommt tatsächlich nen Truck angefahrn, und liefert Steine und Zement an........der hat das ernst gemeint.

Montag, 2. April
Ich packe mein Zeug, und breche auf, nicht weil ich mich hier vertreiben lasse, sondern weil das heute sowieso dran war. Heute geht's nach Jerusalem, denn da muß ich noch hin bevor ich aus diesem Land verschwinde. Bislang war ich noch nicht dort, weil zu kalt, aber jetzt ist Sommer, da ist es auch in Jerusalem warm genug.
Draußen ist schon der Typ vom Abend vorher, bereitet seine Arbeiten vorher.....
"Du verschwindest....?"
"Er will sichergehn, daß ich nicht wiederkomme, und behaupte daß ich da noch Zeug drinne habe.........."
"Jaja, ich haue ab........"
Ich laufe zum Stadtrand. Es sind 30° trotz Bewölkung. An der Autobahnabfahrt halte ich den Daumen raus. Nach ner Stunde Ignoranz hält mal die Polizei "מה נישמע" (Ma Nishma) werde ich gefragt
"Naja, ich versuche nach Jerusalem zu trampen"
"Achso, na dann mach mal......."
Irgendwann hält dann mal nen Caddy, nen Jamikatyp will zum FLughafen, aber ich denke das lohnt sich nicht, weitere 10min später hält dann ein kettenrauchender Student, der bringt mich nach Jerusalem....
In Jerusalem werde ich am Rand der Neustadt rausgelassen, der Typ erklärt mir auch gleich, wo ich mich auf dem Rückweg am Besten wieder hinstelle.
Ich gehe zur JaffaRoad, Fußgängerzone, wo Straßenbahn durchfährt. An diesem westlichen Ende der JaffaRoad steht eine Bruchbude, vielleicht finde ich was Besseres, wenn nicht, dann besetze ich das.....
AN diesem Tag ist es in Jerusalem noch relativ kühl, die Sonne kommt zwar meist raus, dann ist es warm, doch sobald sie wieder weg ist friert es mir.....
Ich komme am Markt in der Neustadt vorbei, schaue mich dort um, werde da vielleicht abends vor Marktschluß nochmal hingehn. Schließlich laufe ich weiter komme zu den Stadtmauern der Altstadt.
DUrch das erste Tor gehe ich hinein ins christliche Viertel, dort laufe ich hindurch zum jüdischen Viertel. Komme zu nem Kontrollbereich, lasse mein Zeug kontrollieren, dann stehe ich da auf dem Platz vor der Klagemauer. Unheimlich, nicht die Klagemauer, aber die ganzen Juden davor, die zu Gott schreien, der sie nicht erhört.
Ich gehe da also wieder raus, die Souks entlang, stoße auf die Via Dolorosa, die gehe ich lang, durchs arabische VIertel komme ich nach Osten raus, und steige dann den Ölberg hinauf. Oben auf dem Ölberg sehe ich da so nen Brachestück, meine darauf läßt es sich sicher gut übernachten. So spät ist es aber noch nicht, ich gehe nochmal wieder runter in die Altstadt, bis die Sonne untergeht, dann laufe ich irgend ein Tor hinaus im Osten, will auf den Ölberg. Dort ist so nen Typ mit dem Moped, ich überlege wo lang, und er fragt ob er mir helfen kann, um mich schließlich nach Hasch zu fragen, ich habe kein Hasch.
So ein Depp aber auch, schon kommt die Polizei, und der Typ, und auch ich werden kontrolliert......
nach der Kontrolle laufe ich wieder auf den Ölberg und suche das Brachegrundstück auf um dort drauf zu nächtigen.

Dienstag, 3. April

Die Nacht war kalt, und ich wache früh auf, und schaue mir den Ölberg an. Ich entdecke Pita, frische Pita, steht vor irgend einem Laden, und ich bin so dreist, und entnehme ein paar Brote. Schließlich laufe ich wieder hinunter in die Altstadt, durchs Löwentor komme ich ins arabische Viertel, laufe dort hindurch, komme an der Mauer entlang. Ich sehe, daß es eine Touristenattraktion ist, auf der Mauer entlang zu laufen, und schließlich treffe ich kurz vorm Damaskustor auf eine Ausgangssperre. Ausgangssperre bedeutet die verlangen Eintritt an einer Eingangssperre. Ich will unbedingt auf der Mauer entlang laufen, und unbedingt keinen Eintritt zahlen. Also entschließe ich michdie Ausgangssperre als EIngang zu benützen. Denn Manche AUsgangssperre sind so gebaut, daß man auch in die falsche Richtung kann. Ich drehe die Ausgangssperre also so weit, daß die Lücke so weit offen steht, daß ich mich in die Sperre zwängen kann. Jetzt kann ich die Sperre ein Stückerl zurückdrehen, und schon passe ich auf der anderen Seite wieder raus, und bin damit drinne, auf dem Weg zur Mauer hoch. Es gibt 2 Wege, entweder zum Löwentor, oder zum Jaffator, ich etnscheide mich für Jaffa.
Laufe also dort oben entlang, echt geil!. Das Jaffator existiert nicht mehr, nur noch als Lücke in der Mauer, das heißt man muß dort runter, und auf der anderen Seite wieder hoch. Für mich heißt also erstmal Schluß mit Mauer, denn auf der anderen Seite kann ich nicht hoch, denn ich will ja keinen Eintritt zahlen.....
Am Jaffator wird für Audiostadtführung geworben, also so Geräte, die dir automatisch was erzählen etwas über die Stadt. Das Ganze in Folgenden Sprachen: Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, aber kein deutsch.
Kann ich mich natürlich aufregen, die Deutschen Touristen gibt es hier am zweithäufigsten nach den Amis..........und wieso ist eigentlich französisch dabei, kein Franzose pilgert nach Jerusalem, das sind allesamt Atheisten.
Nun ja was passiert noch so am Tag, ich erkunde den Ganzen Tag die Altstadt, da ich keine Schuhe anhabe will mir irgendjemand Jesus-Sandals für bloß 3000 Schekel andrehn, ärgere ich mich bis heute, daß ich bei diesen Angebot nicht zugegriffen habe.
Ich treffe dann schließlich auf Tariq. Tariq ist ein ganz netter Kerl, und will mich bekehren, und aus mir einen guten Moslem machen, ich bekomme Broschüren in die Hand gedrückt, er entschuldigt sich bei mir, seine deutschen Broschüren waren grade vergriffen, deswegen muß ich mich mit Englisch abfinden, aber es tat ihm immerhin aufrichtig leid.
Nachmittags bin ich bereits müde. Die Nacht war kalt, ich hatte schlecht geschlafen, ich entschließe mich Bruchbude aufzusuchen. Ich muß an einem Baum auf den Balkon klettern, und dort oben ist die Tür offen. Ich schaue mich in Bruchbude um, in einem Zimmer hat sich jemand eingenistet. Ich entschließe mich auf dem Dachboden in eine dunkle Ecke hinzulegen.

Mittwoch, 4. April
In der Bruchbude auf dem Dachboden ist es nicht kalt gewesen, aber hart. Ich schau mal nach, ob der Typ da ist, von dem einen Zimmer. Das ist kein freundlicher Hausbesetzer, ein ältere Psychopath, der schmeißt mich raus. Da mag ich auch besser nicht wiederkommen. Naja ich also wieder zur Altstadt, und vor dem Damaskustor treffe ich wieder Tariq.
Der erzählt mir wieder entwas, mit seinem Kollegen gibt E-mailadresse von sich, und von deutscher Islamgemeinschaft, und dann kommt der mir noch mit dem Spruch: "aschhadu an lā ilāha illā 'llāh wa-aschhadu anna Muhammadan rasūlullāh"
"Kannst du das nachsprechen?" fragt mich Tariq
"äh ja klar" ich probiere es also
Dat war das islamische Glaubensbekenntnis, und ich bin natürlich so geil drauf, das nachzusprechen, ohne so richtig verstanden zu haben, was das bedeutet, denn es bedeutet: "Ich bezeuge, daß es keine Gottheit außer Gott gibt und daß Mohammed der Gesandte Gottes ist."
Es heißt, wer das im Beisein zweier Zeugen und bei vollem Bewußtsein spricht, der ist ein Moslem! Ähh ja, ich war mir aber nicht voll bewußt, was ich da tue.
Tariq hat heute außerdem auch deutsche Broschüre für mich dabei. Und deutsch bewirkt, daß ich mir den Scheiß durchlesen mag, weil wenn du schon ewig nix deutsches zu lesen in der Hand gehabt hast, dann magst du alles deutsche Lesen, was du kriegst.
Ich suche mir also eine Bank, in einer ruhigen Ecke in der Altstadt, und lese.
DIe Broschüre ist christenmissionarisch aufgebaut. Es heißt darin, daß das Judentum, und Thora von Allah sind. Und auch alles richtig, außer, daß vielleicht durch Übersetzungen paar Verfälschungen in der Thora enthalten sind, aber die Thora im Original, die kommt von Allah. Auch der Rest des alten Testaments, ist von Allah.
Doch die Juden sind im Irrtum, denn sie haben Isu, den al-Madi verkannt (Jesus, den Messias). Denn der ist zwar nicht der >SOhn Gottes, aber trotzdem der Messias. Jawohl, Jeus ist im Islam der Messias.
WIe heißt es so schön, 2 Strophe des Saufgesanges auf Fesitvals: Moschee, Moschee - eine Kirche, ohne Jesus, ja das ist eine Moschee.
WObei bei diesem Lied Moschee so betont wird, daß man erstmal denkt daß etwas anderes gemeint ist, also auf alle Fälle, ist das Falsch, denn Jesus ist ein wichtiger Bestandteil des Islam.
DIes alles wird schön mit Bibelstellen belegt, daß das so ist, obwohl selbst gesagt wird, daß die Bibel Verfälschungen enthält.
Ja was ist zu guter Letzt mit Mohammed, der ist der letzte Prophet, und ich weiß nicht warum er wichtiger sein soll, wie der al-Madi, aber auf alle Fälle soll er in den Schriften vorhergesagt worden sein (dazu gab es dann plötzlich keine Bibelstelle mehr) und das was die Juden mit dem Messias gemacht haben, das haben die CHristen mit dem Propheten Mohammed gemacht, sie haben ihn verkannt.
Gut dankeschön, die Juden haben den Messias verkannt, das ist richtig, schließlich warten die Juden auf den Messias, aber die Christen warten auf keinen Propheten.  Und wie gesagt, laut Broschüre steht es in den eignen Schriften der Christen, daß der Prophet kommen wird, aber dazu hätte ich dann auch gerne eine Bibelstelle gehabt.
Auf alle Fälle habe ich meine Sichtweise gegenüber den Juden, und den Moslems geändert.
Im Christentum heißt es immer, ach ja die Juden, die sind unser Ursprung, und die muß man lassen, die werden schon noch rausfinden wer der Messias sind, die Juden sind lieb. 
Nun gut, diese Sichtweise teile ich sowiesoschon länger nicht mehr.
Die Moslems werden jedoch von den Christen so gesehn, die verdrehn alles, Jesus ist nicht der Sohn Gottes, und Ismael der richtige Sohn Abrahams, für das Auserwählte Volk Gottes, die Moslems sind böse.
Nun ja meine Sichtwiese ist jetzt andersrum, die Juden sind sturr, sie kriegen es nicht hin zuzugeben, daß nur Jesus nach Auslegung ihrer eigenen Schriften der Messias sein muß.
Die Moslems hingegen, sind offen für Neues. Ja, Jesus soll keinen menschlichen Vater haben, auch aber nicht der Sohn Gottes sein, jedoch der al-Madi, der Messias. Komisch aber Jesus ist bei den Moslems der Messias. Und das reicht im Prinzip schon, um zu sagen die Moslems kommen in den Himmel, alles andere ist nebensächlich. DIe Katholiken, die beten auch Maria an, obwohl es keiner sagt, daß es so sein soll, und die Moslems haben nun Mohammed, ob das nu richtig ist? Auf alle Fälle ist der Islam aktueller wie das Judentum, und damit auch richtiger, Jesus ist der Messias, und das reicht. DIe Moslems haben mein Ansehen!
NUn ja, den Tag verbrachte ich natürlich wieder in der Altstadt, ich machte mich in den Süden der Alstadt. AM Rande des jüdischen Viertels ist da so nen Brachegebiet. AUch der Abschnitt der Mauer Jaffator-Klagemauer endet hier. Kein Hindernis jetzt hier draufzuklettern, um das Drehkreuz herum, aber zu auffällig um die Tageszeit.
Aber ich etndeckte etwas anderes, ich lief an der Mauer entlang, und da war nen vergittertes Fenster  in der Mauer, dahinter nen Raum. Es gab noch nen anderes Fesnter, und da hat nen Schrottdieb das Gitter rausgesägt, schon war ich in einer Mauerhöhle. Geil! AN der Seite eine Treppe, ich stieg hinauf, und war in einem Raum einen Stock drüber. Und noch eine Treppe, schon stand ich auf der Mauer. Bloß war im AUgenblick dort grad nen Mitarbeiter, und der sagte mir nein, nein, ich darf das nicht. ABer ich vermutete, der bewacht das nicht den ganzen Tag, war nur grad leider zufällig dort, denn später.....
Auf alle Fälle hatte ich meine Behausung in Jerusalem gefunden, der Raum in der Mauer. Da lag auch eine Matratze. Als also der Abend kam ging ich wieder dorthin zum Schlafen......


Gründonnerstag, 5. April
Jo, in der Mauerhöhle habe ich gut geschlafen, war nicht kalt, und niemand hat mich gestört. Einfach nur geil, ich lebe in der Jerusalemer Stadtmauer! 
ALs erstes am Tag steige ich auf die Mauer, und erkunde den Abschnitt von meiner Mauerhöhle bis zu der Festung beim zerstörten Jaffator, dann drehe ich wieder um, und gehe beim Zionstor raus. DOrt sind mal wieder parr lustige Rabbiner beim Tanzen, so lustige Rabbiner sieht man leider nur ganz selten, welche auch wirklich Spaß am Leben haben.
Über den Tag chille ich viel. Im Grüngürtel vor der Mauer in der Nähe des Damaskustoren, sitzen paar arabischer Jungs, 16-17 Jahre alt. Als ich vorbeikomme, meinen sie, setz dich zu uns, also tue ich das, und chille bei denen. Die bringen mir etwas arabisch bei, echt komplizierte Sprache, du kannst kaum ein Wort nachsprechen, weil du es schon gar nicht verstehst. Es gibt aber auch paar leichtere Worte, die ich mir über Eselsbrücken merken konnte, da ist zum einen Shera, das sind die Haare, weil die schneidet man mit der Schere ab. Und Kuß, das ist der Mund, weil man küßt damit. Alles andere habe ich vergessen.
ABends hat es Mohammed tatsächlich geschafft? Was hat er geschafft? Ich kaufe ja bekanntlich nix, aber Mohammed hat es geschafft mich in seinen Laden schleifen, ich weiß nicht wie, aber ich dachte es wäre unhöflich, einfach weiter zu gehn. Naja ich machte es ihm aber klar, also trank ich dort ne Tasse Tee, unterhielt mich mit ihm über die Welt, und vor allem über Gott, und dann ging ich wieder.

Karfreitag, 6. April
,Inn der Altstadt, und vor allem an der Via Dolorosa sind überall Polizisten stationiert. Einer grüßt mich mit "Shalom", auf die Art, daß ich weiß, der will mich dumm ausfragen, weil ich so alternativ ausschaue, und nicht so standardkirchenmäßig. Ich erwidere also "Shalom" und der Trottel denkt, nur weil ich mit Shalom antworte, könnte ich hebräisch. Das machte ich dem also klar, der fragte mich ob ich Hash dabei habe. 
Alter, das kann dir doch egal sein, von diesen ganzen Touris wird kaum einer Hash kaufen wollen, und wenn ich es für mich selber hätte, dann leck mich doch. Also fragt er mich weiter, ob ich nen Messer hätte.
"Nö Mann, und warum tust du asugerechnet mich blöd ausfragen?"
"Ich kann jeden fragen......"
"Mag sein daß du das kannst, aber du fragst nicht jeden, du fragst bloß mich, weil ich ausschaue wie Hash, aber leck mich!"
Ok, leck mich habe ich nicht gesagt, aber freundlich war ich zu dem Schnüffler nicht gerade, ich kenne genau die Grenzen bei der Polizei, und wenn ich keinen Bock habe von denen genervt zu werden, dann zeige ich denen das auch, in einer unhöflichen Art, alllerdings immer noch so, daß die sich nicht beleidigt fühlen können, im Sinne von dich knöpf ich mir jetzt vor, sondern immer nur so daß die denken, ach den haben meine Kollegen schon genug genervt, und ich bin auch dumm den anzumachen........
Ich erkunde anschließend noch den letzten Teil der Stadtmauer zwischen Damaskustor und Löwentor, der teil war wohl am interessantesten, es gab wieder paar Mauerhöhlen zu entdecken.
Es war übrigens im Verlauf der Woche täglich wärmer geworden, und heute war es heiß, ich hätte gerene Bock gehabt irgendwo baden zu gehn, aber sowas kann man in Jerusalem wohl nirgends tun.
Ich chillte also ne zeitlang in nem Park südlich der Altstadt.


Shabbat, 7. April
Ich war lange genug in Jerusalem, wird Zeit daß ich zurück nach TLV mache, dort kann ich auch wieder im Meer baden gehn bei der Hitze.
Ich gehe also dorthin wo mir empfohlen wurde loszutramopen, und halte den Daumen raus an einer Bushalte. Glücklicherweise ist Shabbat, da denkt kein Busfahrer ich will Busfahrn.
Nach einer halben Stunde kommt ein Opa mit Hut. Er fährt urlangsam, sodaß ich gerne daß Steuer übernommen hätte. Er spricht halbwegs gutes Deutsch, und genauso gutes Englisch und wechselt immer zwischen beiden Sprachen, um sich mit mir zu unterhalten.
Er dachte ich wäre Norweger, ich weiß nicht wie die Leute immer drauf kommen, aber irgendwie muß ich von daher abstammen, ist mir aber nicht bewußt.
Er erzählt mir, sein Vater kam aus Breslau, und ich erzähle ihm meine Oma kommt auch von daher.
Desweiteren hat er Vorliebe an Kaugummiblasen mit Hubba-Bubba Kaugummis, und der macht urgroße Blasen. Ich kriege auch Kaugummis, aber ich check das nicht.
Und er verstellt immer wieder den Radiosender. ISraelische Sender sind meist langweilig, denn er will daß mir der Sender gefällt, aber es gibt fast nur Volksmusik, also sage ich entweder mag ich net, oder geht so, is mir eigentlich auch nicht so wichtig, irgendwann stellt er auf einen Sender, und der SOng "When we go to San Fransisco" kommt, und er meint daß war in dern 70ern Hippie Song Nr1.
War nen eigenartiger Typ, irgendwann werde ich in TLV rausgelassen, und ich mache mich auf dem Weg zum Delphinarium.
Das Delphinarium war zugemauert, damit wurde ja begonnen, als ich nach Jerusalem bin. Aber es war nur da zugemauert wo man rankommt. 
Ich klettere also über einen 2m Holzzaun, dahinter ist Gebiet des Delphinariums, aber nicht öffentlich, sprich die Außenwand des Delphinariums grenzt nicht da an wo man hinlaufen kann, sondern an das Areal hinter dem Zaun, und hier ist nicht zugemauert, und ich bin drinne im ausgebrannten Chillraum. Ich gehe hinter zu den Büroräumen, schaue nach, in ihren RÄumen liegen eng aneinander geschmiegt 5 Sudanesen in dem einen Raum, und 5 Mann in dem anderen. Die haben sich auch nicht dran hindern lassen wieder ins Delphinarium einzudringen.
Vor meinem Raum haben die Leute Respekt, sie haben meine Matratze während meiner Abwesenheit nicht besetzt, weiß nicht warum die sich lieber zu fünft auf Holzbretter legen.

Sonntag, 8. April

Ich lief viel herum in Tel Aviv. DUrch das Florentin, durch den Afropark, und durch das Viertel angrezend zum zentralen Busbahnhof. In diesem Viertel gibt es den "Schwarz"markt, ich nenne ihn so, weil da vor allem schwarze Leute irgendwelchen Schund wie Klamotten die ich auch finde, aber auch allen andern Kram, und Technik, und alles fort ausbreiten und andrehn.


Montag 9. April

Ich wollte eigentlich am Strand entlanglaufen, doch dazu ist es nicht gekommen, denn als ich an der Küste hinterm Delphinarium entlanglaufe, sitzen dort auf den den Felsbrocken wo der Drumcircle wöchentlich stattfindet 2 Punker mit Hashbong.

"Hey man, du hängst doch auch immer im AppleStore am Computer ab, wir kenne dich doch, chill mit uns"
Gute Idee, hab doch sonst nix zu tun, und wieder mal bewahrheitet sich, wenn ich in Israel mit Leuten chille, dann nie mit normalen Israelis, entweder mit Arabern, oder mit Sudanesen, oder alternativen Aussteigern. Deswegen mag ich das normale Volk nicht sonderlich. Weiß nicht ob ich das als Deutscher sagen darf, aber ich war 3 Monate hier, und habe von denen kaum nette, normale Israelis getroffen, eher nur Bullen die mich auf Hash checken, und das sollte jetzt auch wieder passiern.
Ich chillte also bei denen, so wie man bei Punkz chillt, und ja man tut zwar nix, aber mir gefällt's. Lustig ist, die israelischen alternativen Menschen, also auch die Punkz, haben soviel mit Nicht_Israelis zu tun, weil sonst normale Israelis haben ja nix mit Nicht-Israelis zu tun, daß die sich untereiander, also nicht wegen mir, in so nem Gemisch aus Hebräisch und ENglisch unterhalten. Also eigentlich kein Gemisch, sondern erst so, dann wieder so.....
Der eine hatte sogar nen deutschen Vater, und meinte er könne deutsch verstehn, aber nicht sprechen, also testete ich aus, und ja verstehn, aber ich verstehe nicht wie man eine SPrache verstehn kann, aber nicht sprechen, ich meine klar vielleicht besser verstehn, als selbst sprechen, aber dann doch wenigstens ein bißchen sprechen, na egal, nachdem ich dort eine Weile gechillt habe, kamen dann unsere "Freunde"
2 Zivibullen sahn die böse Hashbong in der Hand des eines, und kamen direkt auf uns zu. Tja die beiden wurden gecheckt, und ich dann auch, ich hatte mein wichtiges Zeug also Geld und Paß in Gürteltasche naja, der hat meinen Paß also gefunden, sich den angeschaut, interessierte den aber nicht, und mein Geld hat der Depp gar nicht gefunden, da hätte ich auch Zeug verstecken können. Der wollte nur wissen ob ich also was einstecken hab, war aber nicht, ich wurde also in Ruhe gelassen. Leider ist etwas Hash zwischen die Steine ins Wasser gefallen vor Schreck, aber sonst hätte der Typ es eh weggenommen. Na auf alle Fälle streßten die beiden auch noch bei paar älteren alternativen paar Meter weiter, der eine hatte wohl Tabak mit Gras vermischt. 
AM Ende nahmen die Zivicops den einen Punk der die Hashbong grad in der Hand hatte, und den anderen Typen mit dem Tabak paar Meter zur Seite, die wurden ordentlich angeschissen, und mußten dann ihr Zeug in aller WInde verwehen lassen, das war's.
Finde ich sinnlios! DIe Typen geben sich selbst nur ein Image als Streßmacher, und immer schön dran denken, wenn du den Konsumenten ihr Zeug abnimmst, erwirkst du damit nur, daß durch WIederbeschaffung zum einen eine höhere Beschaffungskriminalität entsteht, und zum andern der böse Dealer mehr Einnahmen hat.
ABends bin ich wieder über den Holzzaun um das zugemauerte drumrum ins Delphinarium, naja ein "Nachbar" im Delphinarium denn das Delphinarium liegt nicht vollkommen brach andere Teile werden als Strandclub und als Lagerhallen genutzt, also der Nachbar vom Strandclub hatte wohl den Auftrag bekommen für nen FUffi am Tag, oder auch weil er muß, zu schaun, daß niemand mehr eindringt. Der öffnet also die sonst allseits verschlossene Tür zwischen beiden Arealen um zu schaun, daß ich oder die Sudanesen nicht mehr hineingehn.
Und der erwischte mich abends, was mache ich also, ich gehe auf die andere Seite vom Delphinarium dort steht nen COntainer, auf den steige ich, und von dort aus auf das Dach der Lagerhallen, welches am Ende in den Bereich meiner und der SUdanesen Büroräume übergeht. Dort kletter ich runter ins Fenster hinein.
EIn anwesender SUdanes, fragt mich wie ich reingekommen bin, ohne an seinem Zimmer vorbei........tja ich schaff eben alles, nee ich habe es ihm erklärt.

Dienstag, 10. April

Das ist der Tag der nie zu Ende gehn sollte, mein letzter Tag in Israel, und als der Tag zu Ende war, fing schon wieder ein andere an, also von vorne
Sudanesen chillen überall in der Stadt, nicht nur im Afropark, auch im Park zwischen Delphinarium und Bazar chillen Sudanesen, besser die haben da Betten aufgeschlagen und wohnen da, grillen dort auch und machen Lagerfeuer, SUdanesen dürfen das in Israel! Ich komme also dort vorbei, und normale Menschen werden natürlich nicht zum chillen eingeladen, dort sitzt kein Weißer bei denen, aber ich bin Ehrenafrikaner und werde von daher zum CHillen eingeladen, also setze ich mich bei denen auf's Feldbett und chille etwas. Ein bißchen kennen die mich, über die Kollegen aus dem Delphinarium, und ich unterhalte mich etwas mit denen, geht nicht so leicht, denn deren Englisch ist recht mittelmäßig.
Nachmittags laufe ich so durch die Stadt, und durch die LoveRevolution bin ich auf die Idee gekommen, allen möglichen Leuten "I love you" zu sagen, um zu testen wie die drauf reagieren, Fazit, die weißen Israels die scheinen es meist nicht mal zu registrieren, die schwarzen Sudanesen hingegen, sagen meist Thank You, oder I love you to. Deswegen mag ich Afrikaner, weil sie so lebensfroh sind, wer mag sie nicht?

Abends komme ich nochmal über den Bazar, vorher war ich noch ein letztes mal im Dizengoff beim AppleStore.
Ja also dann packte ich mein Zeug, alles was ich brauche, und brach auf, denn meine Zeit in ISrael ist um.
Zum letzten mal verlasse ich das  Delphinarium. Ich mache mich auf dem Weg zum Florentin. Bevor ich verschwinde, sag ich nochmal in der CasaBhavani hallo, und für alle mal tschüß.
Ich komme also rein zur CasaBhavani, es war 19 Uhr abends. Ich setze mich auf den Balkon und nehme an der Containermahlzeit teil.
Emily und Nimrod war es wichtig daß ich nochmal vorbeikomme, denn EMily schießt sofort los: " GUt daß du nochmal vorbeikommst, wir dachten schon du wärst weg aus Israel, denn wir haben fragen an dich, ganz wichtige Fragen"
Ich denke mir OK, ihr habt mir noch keine einzige Frage gestellt, aber ich weiß genau worum es geht, denn  die beiden Ticken genau wie ich, und eigentlich habe ich auch gewußt daß es passieren wird, weil sie ticken genauso wie ich, und genauso wie ich plane etwas zu tun, und mir ausmale das tun zu werden, kann ich mir Emily und Nimrods Pläne ausmalen, weil die ja ticken wie ich.
".....we have questions about business" wird Emily etwas konkreter
und dann kommt es, was mich überhaupt nicht überrascht hat, denn ich wußte genau was sie fragen würden und was sie vorhatten, als ob ich selber hätte fragen wollen, und das selbe vor hätte: " WIr haben geplant nach Deutschland zu reisen, im Sommer, und es so wie du zu machen, Pfandsammeln auf Festivals, du mußt uns ganz genau erklären wie das alles funktioniert........"
Siehste, wenn von dir jemand was wissen will, der genauso tickt wie du, dann weißt du vorher was er wissen will, und was er vorhat! Denn wenn ich Australien kommen würde, und dann kommt da so einer angelaufen, und erzählt mir, äh er verreist das Ganze Jahr über, im Winter irgendwo, im Sommer auf Festivals, um sich dort das Leben mit Pfandsammeln zu finanzieren, und da hat er dann nach einem Sommer für ein Jahr ausgesorgt..........dann würde ich den Typen nicht ziehen lassen bevor ich den nochmal ganz genau ausgefragt habe
Ich stehe also Rede und Antwort, und erkläre ganz genau wie alles funktioniert..........
Nun ja was muß ich sagen, ganz so war es dann doch nicht, ich hatte mich schon gefreut die beiden auf ein paar Festivals in Deutschland wiederzusehn, aber so nötig hatten sie das Geld dann doch wohl nicht, sie hatten zwar an dem Abend mir erzählt sie hätten es wirklich vor, aber paar Wochen später hatten sie die Pläne wieder verworfen, auf alle Fälle ist bei ihnen nie was draus geworden, sie haben zwar (leider) die CasaBhavani aufgelöst, um selbst wieder in der Welt unterwegs zu sein, aber nicht nach Deutschland
AUf alle Fälle unterhielt ich mich mit ihen angeregt, 2h später ging es dann los, nicht für mich, nein ich kam mit den beiden in eine Bar.
WIr liefen also zu ner Bar, in der Nähe vom Bazar, kamen mal wieder unterm ShalomToweer durch, an dem AM:PM mit dem stets ausgeschalteten AUtomaten vorbei, da ja jetzt generell kein Pfand mehr angenommen wird (wozu stellt man paar Wochen vorher nen AUtomaten auf).
Emily meint "Immer wenn wir hier vorbeikommen funktioniert der nicht"
Na wenn du wüßtest daß da gar nix mehr ist mit Pfandannahme beim Laden, aber mir war es grade zu kompliziert das zu erklären, ich erwiderte dazu nix, ich hatte mit dem israelischen Pfandsystem abgeschlossen, und ich verstand ja selbst nicht, daß die keinen Pfand mehr im Laden zurücknehmen, wie sollte ich das jetzt also erklären, wo doch Nimrod Israeli war?
Naja in der Bar war ein Treffen mit Ido, noch nem Kollegen, und nder Couchsurferin aus Deutschland angesagt. erst wollten wir zu der einen Bar, da war aber Rauchverbot, also gingen wir zu einer anderen Bar, setzten uns in den Außenbereich, dort konnte man rauchen.
Ich muß hinz sagen, ich war noch nie in einer Bar, und auch seitdem nie wieder.
Ido meinte "Magst du ein Bier?"
Und ich meinte "Ich mag kein Bier trinken"
"DOch alle Deutschen mögen Bier"
"ja tut mir leid, ich bin nicht so"
also erklärte ihm Emily daß ich in der CasBhavani nie Bier trinke, und auch nie welches haben will, daß konnte Ido dann akzeptieren.
Die deutsche Couchsurferin war Christin aus Magdeburg. EMily fragte sie "Are you going dumpster-diving"
Christin sprach kein schlechtes Englisch, aber wer das nicht versteht, tut es nicht, also fragte mich EMily, was DUmpsterdiving in Deutsch heißt, also fragte ich CHristin ob sie "Containern" geht, und nein das tat sie natürlich nicht.
"Habt ihr wirklich ein eignes Wort dafür" meint EMily dann noch dazu.
Ja aber sonst, an was anderes kann ich mich nicht erinnern, alle unterhielten sich, aber ich kann mich nur noch an die Frage Emilys an Christin erinnern, alles andere fand ich zu belanglos.
AUf alle Fälle bemerkte ich irgendwann daß es bereits um 11 Uhr abends ist. Scheiße ich wollte doch nur kurz bei der Nomadenbasis vorbeischaun, jetzt habe ich 4 Stunden vertrödelt. ALter ich muß los!
Ich verabschidete mich also von allen, inbsbesondere Emily und Nimrod, dann ging es nochmal ins FLorentin, Emily und Nimrod waren zwar noch in der Bar, aber ihre Wohnung steht selbstverständlich gastfrei offen, und ich muß noch mein Zeug holen.
Vor der Tür lungerte Justin, aus AMerika, der traute sich nicht das Gastrecht zu nutzen, aber ich konnte ihm Erlauben einzutreten, damit er nicht mehr davor warten muß. Ich sagte ihm,. er soll sein Zeug hochstellen, daß die Hunde es nicht anknabbern, sonst hatte ich nix zu sagen, sagte schnell wieder tschüß, hatte nix zu sagen.......
Ich hatte 20km zu laufen, und 4h Zeit, macht 5km/h pro Stunde, besser ist wenn ich 8km/h laufe im schnellen Laufschritt, dann scaffe ich es in 2einhalb Stunden bis zum FLughafen.
Ich lief also los, hinaus nach OSten der Stadt zum Flughafen, im zügigen Laufschritt. Nach 10km kam ich an der Hütte vorbei, in der ich die erste Nacht in Israel verbracht hatte, hier schaute ich nochmal hinein.
Danach ging es weiter, die Digitalanzeige an den Bushaltestellen zeigte Temperatur an, 17°, das mitten in der Nacht, geil es ist wirklich SOmmer geworden, als ich hergekommen bin wurde solch eine Temperatur am Tag angezeigt.
Ich halte den Daumen raus, während ich laufe, und  nach 5min haut es hin, ein AUto hält, ein Typ mit ner Uniform mit Davidsstern hält. Er flucht über sein Scheiß italienisches AUto, ,it seinen Macken, tja ich habe einen VW, auf den ich mich freue wiederzusehn.
VOrm Flughafengebiet werde ich abgesetzt. Die Zufahrtsstraße zum Terminal ist etwa 2km lang, ich muß an einem bewachten Checkpoint vorbei, wo niemand kontrolliet wird, der mit dem Auto zum Terminal hinfährt, ich hingegen mag laufen. Das ist auffällig, obwohl man so wohl viel unverdächtiger sein müßte, da man schon mal keine großen Autobomben transportieren könnte.
ALso ich frage an der Kontrollstelle nen SOldaten, ob das der richtige Weg ist, und statt mir das zu bejahen, und mir zu sagen, daß da auch nen kaum benützter Fußweg ist, kontrolliert der meinen Paß, stellt mir dumme Fragen, was ich in Israel gemacht habe, wann mein Flug geht, und DInge, die der alle gar nicht wissen muß,und sagt mir zum Schluß, ich muß nen Taxi nehmen, das ist zu weit. Zu weit? Der spinnt doch, ich bin die Hälfte des Weges gelaufen, da schaffe ich die 2km doch auch noch, mal echt zu weit........
Was mache ich, damit der nicht checkt daß ich keine Taxe nehme, passiere ich den nicht, um die Zufahrtsstraße zum Terminal zu begehn, sondern laufe weiterhin die Straße entlang, die bisher am Flughafenbereich grenzte. Jetzt dahinter aber an ein Feld. Ich sehe nen Feldweg, und denke, wenn ich den gehe, komme ich vielleicht am ENde des Feldes auch auf die Zufahrtsstraße.
Nein komme ich nicht, ich komme zu Bahngleisen, für die Zubringerbahn zum Flughafen. Das ist der einzige Weg der grade möglich ist, aber ich kann doch nicht am ENde der Gleise, auf der Bahnstation landen, das werden bestimmte Wichtigtuer sehn. Die Bahngleise verlaufen dann parallel zur Zubringerstraße, mit dem Fußweg an der einen Seite, allerdings getrennt von nem 4-5m hohen Zaun mit Stacheldraht. Ich sehe ein verschlossenes Tor, dort ist kein Stacheldraht, meine Chance, ich klettere dort drüber, und bin auf der Zubringerstraße, und kann einigermaßen unauffällig auf dem Fußweg entlanglaufen.
Glücklicherweise wußte ich wo iuch hinklettere, so nen meterhoher Zaun, hätte ja auch vor unbefugtem Flugfeld abgrenzen können, aber ich war ja dort wo ich nicht sein sollte, und da bin ich halt rausgeklettert, im Nachhinein muß ich sagen dumme AKtion!
Ich hätte den SOldaten einfach ignorieren sollen, er hat mir nicht verboten zu passieren, und wenn hätte ich ihm gesagt da ist nen Fußweg den kann ich nutzen auch ohne Taxi.
Das ganze hat natürlich Zeit gekostet, aber ich hatte ja Zeitvorsprung weil ich ja paar Kilometer getrampt hatte.
Um 3 Uhr morgens war ich am Terminal. Ich war nicht mehr ganz klar im Kopf, Flughäfen sind sowieso verwirrend, um 4 Uhr ist für mich Bording, also kann ich jetzt gleich zum Check-In gehn. ABer ich hatte überhaupt keinen Durchblick, und mußte erstmal die Informationstafeln verstehn, was mein Flug war, mit welchem Gate, und wo dann mein CHeck-In war für meinen Flug.
Schließlich fragte ich jemanden, das war einer von diesen WIchtigtuer, und statt mir vernünftig zu antworten, führte er mich dorthin wo ich hin muß, und fing mich an auszufragen.
Dann holte er 3 Kollegen, die machten dann weiter. Sagten mir erstmal ich bin voll spät dran.
Ich erwiderte darauf, daß doch noch eine Stunde Zeit sei, bis zum Bording, die behaupteten aber, daß ich mindest 2h vor dem Bording da sein müsse, also 3h vor Abflug.
Glaub ich nicht ganz, nach US muß man auch nur 1h vorher da sein, und da wird das extra gesagt, wegen erhöhter Sicherheit. Und wieso sollte es so nen umfangreiches Check-In geben, wenn ich doch nur aus Israel raus will? Ich will ja nicht rein, und der deutsche Staat hat doch keine Angst vor mir, daß er erst wissen will wer ich bin.
Na auf alle Fälle wahrscheinlich lag es daran, daß die Spaß dran haben sich bestimmte Personen genauer vorzuknöpfen, ich gehöre natürlich genau wie bei der Einreise wieder hinzu. Eine checkt also meinen Paß, während 2 andere mein Gepäck durchwühlen, mit komischen Wattestäben, die weiß nicht vielleicht bei Drogen farbig anliefen, oder bei Sprengstoff, aber ich denke mal, die suchten nach Drogen, und ein weiterer Typ, stellte mir dumme Fragen, was ich in Israel gemacht habe, wo ich war, man könnte ja meinen, es wäre Interesse, aber es war dummforschende Ausfragerei, weil die sich wichtig tun. Und er war nicht der einzige, manchmal fragten auch andere Kollegen, die selben Fragen nochmal, und ich weiß echt nicht warum ich dumme Fragen gestellt kriege, wenn ich nur aus dem Land raus will.
Ich sollte dann schließlich noch in eine Kabine, mich dort paar Minuten hinsetzen. Ich fragte mich, warum man mit mir kein gewöhnliches Check-In machen konnte, mit normaler Gepäckdurchleuchtung, und normalen Körperscan, stattdessen wird mein Gepäck mit Wattestäben abgetestet, ich werde dumm ausgefragt, und muß jetzt in dieser Kabine sitzen.
An der Kabinenwand war ein Halbmond drangekritzelt, und arabische Schriftzeichen.  Diese Leute werden auch diskriminiert. Wenn man schon davon ausgeht, daß es Terroristen gibt, wieso verdächtigt man dann bestimmte Personenkreise mehr, wie andere? Ein Sicherheitsscheck muß jeder machen, wieso also nicht den ganz normalen Check-In für Araber und für mich. Der sollte doch funktionieren, wenn nicht könnt ihr es auch ganz sein lassen.
Der Sicherheitsbeamte kam wieder, der mich hierhergeführt hatte, tastete mich mit nem Handmetaldetektor ab. Wo piepte es? Natürlich da wo fast jede Hose nen metallenen Reißverschluß, und oft auch nen metallenen Hosenknopf hat.
„Kannst du….?“
„Jaja, bin ja nur ich, ich lasse gerne meine Hose runter, damit du checken kannst, daß kein Metall weiter drunter ist“
Bei den normalen Sicherheitsscans sind die Detektoren doch auch so eingestellt, daß die auf so wenig Bagatellmetall nicht anspringen, da sollte das bei meinem Extracheck auch gehen, ohne daß ich die Hose runter lassen muß. Mich stört es nicht daß ich das tun soll, sondern daß das nicht jeder tun soll!
Ich sehe überhaupt nicht ein, einer anderen Behandlung unterzogen zu werden, wie andere Bürger, ich sehe auch nicht ein daß Araber anders behandelt werden, der gleiche StandardSicherheitscheck für alle, oder alle müssen die Hosen runter lassen!
Ich werde zurück geführt, dort wo mein Gepäck durchsucht wird, daß war immer noch nicht ganz fetig, aber dann bald, ich durfte einräumen, bekam dann überall Aufkleber dran, daß alles durchgecheckt wurde.
Dann wurde ich zur Ausreisepaßkontrolle geführt. Da erinnere ich mich, eigentlich waren das alles nur SIcherheitsleute, keine Zollbeamte, wieso haben die eigentlich ein Recht, zu entscheiden, daß ich einer Extrakontrolle unterzogen werde? Naja, ich bekam nen Ausreisestempel, dann wurde ich durch den Creweingang geführt, und konnte an den normalen Sicherheitschecks vorbei, denn das war jetzt echt nicht mehr nötig!
Ich war dann schließlich alleine, ging zum Gate, nach einer Viertelstunde warten war Bording angesagt.

Mittwoch, 11.April

Ich steige ins Flugzeug ein, dann heißt es warten bis zum Abflug.
Die 4h Flug sind schnell um, und frühs um 8 Uhr bin ich auf dem Flughafen in München.
Wenigstens werde ich hier nicht anderser behandelt bei der Einreise, ich reihe mich am Paßschalter für Schengen-Bürger ein, und nach paar Sekunden bin ich in Deutschland eingereist.
Ich hatte vor zur Raststätte Fürholzen an der A9 zu laufen, und von dort aus zu trampen.
Idealerweise gibt es vom Flughafen München weg keinen Fußweg.
Also ging ich hinaus, an der Bushaltestelle vorbei, zur Straße hin nach Westen, die eingezäunt war links und rechts von  Flughafenbereichen.
Aber bis dahin kam ich noch nicht mal, ich war noch bei den Parkplätzen, vorm Terminal, wo es noch nicht mal verboten war zu laufen, da sah mich ein bayrisches Polizeiauto. Gut das war zu erwarten, sehe ich auch nicht direkt als Diskriminierung,  ich benehme mich ja auch anders, und will nen Weg langlaufen, der für Fußgänger gesperrt ist.
Die beiden baten mich also zum Fenster raus, auf den Parkplatz zu laufen, damit sie dort sicher stehn, wenn sie mich kontrollieren. Das tat ich natürlich auch. Die schauten sich meinen Paß an.
„Wo kommen Sie her, ah jo aus Israel, und wo wollen Sie hin, nach Minga?“
„Naa, nicht nach Minga, ich mag nach Neufahrn, zu Fuß.“
„Also ich würde ihnen raten die Bahn zu nehmen.“
„Die mag Ich aber nicht nehmen!“
Die wollten dann auch noch anfangen meinen Rucksack zu durchsuchen, fragten ob ich was Verbotenes dabei habe. Ich öffnete also meinen Rucksack, und meinte dazu: „Soll ich das jetzt wirklich alles rauszerren, ich wurde schon genug gecheckt in Israel. Und mal ganz ehrlich, wenn ich irgendwas schmuggeln würde, dann würde ich mich ganz normal verhalten, und die Bahn nehmen“
Das leuchtete denen ein, und sie brachen ab mit Rucksackdurchsuchung, empfahlen mir nochmal eindringlich die Bahn zu nehmen, verboten mir aber nicht zu versuchen ohne ÖPNV vom Flughafen wegzukommen.
Also ich fand die beiden eigentlich ganz nett, und verstehn konnten sie mich nicht ganz, aber irgendwie doch akzeptieren, daß ich ÖPNV nicht zahlen mag.
Ich lief also weg vom Flughafen, und dann kam an der Straße auch schon das Schild, mit Fußgängerverbot. Ich ignorierte es, und lief 30cm breiten, verbotenen Fußweg entlang zwischen Leitplanke und Zaun.
Ich weiß nicht wieso während ich da langlief nicht noch ein Polizeifahrzeug vorbeikam, hatte ich wohl Glück.
Nach 2km war ich an der S-Bahnstation Besucherterminal, hier waren ganz viele Fahrräder, wahrscheinlich dürfen auch Fahrräder nur bis hierher radeln, und die Leute müssen dann eine Station weiter mit der S-Bahn fahren. Auf alle Fälle war ich ab hier aus dem auffälligsten Bereich raus.
Irgendwann kam ich an die Bundesstraße, und lief Richtung Süden, es müßte dann irgendwann Richtung Westen nach Neufahrn gehen. Ich versuchte zu trampen während ich lief, und hat hingehaun, bis Neufahrn wurde ich gefahren. Von da an waren es nur nock 3km bis Fürholzen.
Ich kam bei Netto und ich glaube Rewe vorbei, gab bei Netto 2 Dosen ab, und ging anschließend ein Fladenbrot containern.
Nach Fürholzen mußte ich auch nicht laufen, ein aufmerksamer Sprinterfahrer, hielt, und meinte „Wo willst do hi?“
„I will zur Raststätte nach Fürholz“
Ich durfte einsteigen, ohne versucht zu haben zu trampen. Der Typ hatte seinen Sprinter etwas zur Wohnung ausgebaut. Will ich auch haben.
Tja dann war ich in Fürholzen. Ich bin recht locker bis hierher gekommen, aber ab hier verließ mich mein Glück.
Ich versuchte alles, mich an die Wiederauffahrt zu stellen, die Leute auf dem Parkplatz ansprechen, die Trucker fragen, die Tankenden fragen, an der Auffahrt wurde ich ignoriert, und die Leute die ich ansprach hatten dumme Ausreden, die dümmste war „Ich habe keine Versicherung dafür dich mitzunehmen“
Alter was intressiert mich ob ich versichert bin? Ich war nen halbes Jahr im Ausland, ohne gültige Krankenversicherung. Ich finde der Mensch entwickelt sich zurück mit so einer Gesellschaft. Ich hasse Versicherung, und an dieser Stelle, die einzige Versicherung die ich abgeschlossen habe ist meine eigene Autoversicherung, weil ich muß, nicht weil ich Angst habe ohne. Wenn ich entscheiden könnte würde ich mein Leben ohne jegliche Versicherungen führen! Oh ist das alles schlimm, ich muß dich an der Straße stehn lassen, weil du bei mir nicht versichert bist!
Da hat es mir ehrlich am Besten gefallen, wenn jemand nicht so nen Heuchler war, und ehrlich gesagt hat, „Ich mag überhaupt niemanden mitnehmen“ Das fühlt sich viel besser an, als eine dumme Ausrede.
Nun ja, es war nicht warm, 7°, und dann am Nachmittag fing es auch noch an zu regnen. Dauerregen ärgerlich. Also versuchte ich es unterm Tankdach, doch irgendwann wurde mir alles zuviel, ich war vorm Zusammenbruch, vor Kälte, hatte ja mal wieder nix warmes Anzuziehn, ich meine ich hatte mich innerlich vorher drauf eingestellt, von daher war es bisher auszuhalten, aber daß das solange dauert mit dem Trampen, der Dauerregen, der nur noch mehr bewirkt, daß mich niemand mehr mitnehmen mag, da schwunden meine Kräfte.
Zudem hatte ich ja auch nicht richtig geschlafen, und war übermüdet.
Ich sah also 200m entfernt nen Jägerstand, da ging ich hin, und rein, wechselte Klamotten zog mir was Trockenes an, packte Schlafsack aus, und legte mich zammgekauert auf die Bank im Jägerstand.
Ich nahm ein Feuerzeug, ich muß das auf der Raststätte gefunden haben, weiß nicht mehr genau, denn mir wurden alle Feuerzeuge abgenommen beim Sicherheitscheck. Auf alle Fälle nahm ich das Feuerzeug steckte meinen Kopf unter den Schlafsack, und schaltete die Flamme an, immer wieder. Das ist eine Überlebenstechnik, die funktioniert, denn es war kalt, und der Schlafsack wärmte nicht ausreichend, nur mit der Flamme die ich entzündete ging es. Und da ich müde war, schlief ich auch 1-2h.
Dann versuchte ich es wieder eine halbe Stunde mit Trampen, aber es regnete wieder weiter, und ich faßte den Entschluß im Jägerstand zu nächtigen.
Also wärmte ich mich zurück im Jägerstand weiter mit dem Feuerzeug, immer wieder wenn mir zu kalt war schaltete ich die Flamme ein.  Bis ich schließlich vollkommen erschöpft und zammengekauert einschlief.


Donnerstag, 12. April
Wohl um 6 Uhr stehe ich auf, ich habe die Nacht einigermaßen überstanden. Dank meiner Müdigkeit konnte ich trotz Kälte schlafen, und dank dem Feuerzeug, war mir einigermaßen warm.
Ich wollte nicht mehr weitertrampen. Nö, das ist nix für mich, stundenlang drauf hoffen, soviel Ignoranz ertrage ich nicht!
Da ich jetzt eh nicht mehr  trampen wollte, würde es auch keinen potenziellen Fahrer stören wenn ich jetzt die Mülleimer checke. Also checkte ich diese, und fand 3€ Einwegpfand, sowie ich entdecke daß in Deutschland bei McDonald’s grad Monopoly läuft, denn Verpackungen von McD haben Sticker, und ich gewann nen Cheeseburger.
Ich lief also zurück nach Neufahrn, ging zu Rewe rein, und holte dort 3€ Pfand. Dann lief ich zum Bahnhof, unterwegs entdeckte ich nen Fahrrad, es gehörte niemand, es war nur die Luft runter. 50m weiter noch ein Rad, auch die Luft runter.
Wer geht so mit seinen Sachen um? Ich weiß manche Leute wollen es nicht akzeptieren, und meinen Fahrräder muß man zum Fundbüro schaffen, damit sie bei städtischer Versteigerungsaktion versteigert werden. Wenn ich dann für den Zug keine Transportgebühr zahlen müßte, würde ich ein Radl mitnehmen. Aber zu Hause habe ich ein Fahrrad, na eins mehr würde nicht schaden, aber ich mag keine Transportgebühr auch noch für das Fahrrad zahlen.
Also am Bahnhof in Neufahrn angekommen, kaufte ich mir Quer-durchs-Land Ticket für 42€. Was ich sagen mußte, ich hatte in Amerika meine 300€ falsch aufbewahrt, und die hatten zu schimmeln begonnen, ich werde die bei der Bank tauschen müssen, auf alle Fälle probierte ich alle Scheine, zuerst den der am meisten geschimmelt hatte, weil is doch am besten wenn ich den loskriege, ging aber wirklich nicht, nur der, Schein, der weniger geschimmelt hatte, wurde nach einigem probieren akzeptiert, und ich bekam nen Ticket, und 8€ Rückgeld.
Jetzt benütze ich doch die Bahn, hätte ich mir die auffällige Aktion sparen können, und wäre schon zu Hause. Was lerne ich, trampen kostet Zeit, und Bahn fahren kostet auch nur maximal 42€.
Ich fuhr also mit der S-Bahn nach Minga, von dort aus mit dem Regionalexpreß nach Nürnberg. In Nürnberg löste ich beim McD meinen Bürgergutschein ein.
Dann ging es weiter, 4h Fahrt mit dem RE nach Dresden, auf der Fahrt gab es im Vogtland Schneereste von einstmals riesigen Schneewehen zu sehn, unglaublich.
In Dresden setze ich mich in die Halle vom Hauptbahnhof, die ist einigermaßen warm. Will nicht sagen in Deutschland von der Polizei schlecht behandelt zu werden, die Kontrolle am Flughafen, das mußte wohl sein, und die Bayern waren ja auch ganz nett, und wer läuft schon vom Flughafen weg, wo es keinen Fußweg gibt?
Aber die Bundespolizei in den beiden großen Bahnhöfen von Dresden, die spinnt. Die checken mich immer. Ich sitze also dort, dann kommt ne 3er Fußstreife, schaut sich um, gucken noch, schaun in meine Richtung, schaun aber nur, ich weiß aber, daß die gleich zu mir kommen werden, noch tun die so, als hätten die das noch nicht vor, würde ich aufstehn und weglaufen, würden die mir hinterherkommen. Aber die kommen zu mir, und kontrollieren mich. Ist einfach immer so, diese Trottel, die BP in Leipzig und Berlin ist nicht so drauf, die intressiert sich nicht für Leute wie mich, aber in Dresden, insbesondere auf dem Neustädter Bahnhof spinnen die, denn auf dem Neustädter Bahnhof kontrollieren die eben auch jeden, der wie Neustadt aussieht, statt mal zu überlegen, daß die doch eh in der Neustadt sind. Aber die wollen ja auch nicht arbeitslos sein.
Naja auf alle Fälle neben mir stand nen herrenloser Koffer, fiel denen auf, nachdem die mich kontrolliert hatten, der Typ war im BurgerKing, und kam nach paar Minuten, der wurde dann auch kontrolliert. Nachdem die Polizei weg war ging der wieder zu Burger King ohne Koffer.
Na auf alle Fälle war dann die Bahn nach Görlitz da, und abends als es bereits dunkel war, war ich in Bautzen. Mein Ticket legte ich dort in den Ausgabeschacht der Ticketautomaten, bin schließlich sozial.
Eine Frau konnte keine Tickets lösen, und wir stellten fest, der Geldeingabeschacht war gesperrt, sowohl für Münzen als für Scheine.
Ich sagte ihr daß es in Ordnung wäre das gleich bei Fahrtantritt zu melden. Sie könne natürlich mein Ticket nehmen, aber ich warnte sie, mein männlicher Vorname, das geht leider nicht, die Schaffner sind auf dieser Strecke echt Assihaft, und wollen dann den Ausweis sehn.
Nun ja, damit war dann auch meine Israelreise endgültig beendet, denn ich bin in der verhaßten Stadt angekommen.