Sonntag, 13. Januar 2013

Andalusien

Nach wenigen Kilometern passierte ich das Grenzschild zur autonomen Gemeinschaft Andalusien.
Da bin ich nun also in der südlichsten Region Spaniens.
Ich fuhr eine wunderbare Küstenstraße entlang, und überlegte mehrmals irgendwo zu parken, aber ich ließ es bleiben, das heißt ich inspizierte eine Küstenvilla von außen, die war noch bewohnt, und ich glaube da wohnt nen übelster Freak drinne.

Ich fuhr aber noch bis Vera-Playa, und parkte dort.
Abends Radtour in die Stadt Vera zum Containern. Radelt sich super mit vollaufgepumpten Reifen, merkt man erstmal wie mühsam das vorher war, mit halben Luftdruck zu radeln.
AM Ortseingang Vera komme ich zu gleich bei Iceland vorbei.
Schon 2x hat mir diese Englische Discounterkette einen Rucksack voller Lebensmittel beschert.
ALso schaue ich auch hier nach. Milch, Käse, so 3 Packungen Mikrowellengericht aus Reis, Pilzen und Hühnchen. Paßt, Jogurts waren natürlich auch wieder dabei.
Während ich da containerte kamen da 2 Frauen in einem Auto angefahren, fragten mich auf spanisch in Pantomime übersetzt ob ich was zu essen suche.
Klar, ist alles gut, die fuhren 10m weiter, stiegen aus, und stiegen in einen anderen Container, vermutlich auch von Iceland, da war aber kein Essen drinne, sondern Geschirr und Keramik, benötige ich nicht.
Als ich dann um meinen Durst zu löschen eine Englische Milchflasche öffne, kommen die angerannt, und meinen "nein trink das nicht, wie kannst du nur?"
Ich meine nur "Bueno!" und schraube bei einer anderen Flasche den Deckel ab, und zeige daß da drunter noch die Pappe ist.
Die nehmen die andere Flasche, gucken auf's Datum, 8.Jänner, gut paßt, war erst gestern: "Si, bueno" meinen die nur noch, und gehn wieder zum Keramikcontainer.
Verstehe ich echt nicht was das für Frauen waren, dafür daß es Containerkolleginnen war spricht daß sie in den Keramikcontainer gestiegen sind, echte Containerer containern ja nicht immer nur Lebensmittel, nur ich kann eben auch nicht alle gebrauchen. Dagegen spricht aber, daß sie erstmal so schockiert waren, daß ich containerte Milch trinke.
Na wie auch immer, ich radelte noch zu LiDL aber da war nix mehr groß, nur noch paar Gurken.

Donnerstag, 10. Jänner

Ich fahre weiter zu einer Cepsa-Tanke. Aber dort gibt es leider kein Wifi. also fahre ich noch weiter bis zu einer recht verlassen Vorsiedlung von Carboneras.
Ich bin mal wieder voll müde, und lege mich erstmal hin, nach paar Stunden kommt mal wieder die Guardia Civil.
Toll, naja kurzer Blick in den Paß, und die Bitte den Müll in die Mülltonne zu werfen, das war's auch schon wieder.
Vor Sonnenuntergang erkunde ich ein Grundstück oberhalb von meinem Bus. Nicht verfallen, aber ziemlich verlassen, die Fensterläden sind alle zu, und GItter vor den Fenstern, und es gibt auch ALarmanlagen.
Ich bin mir aber nicht sicher ob die Alarmanlagen funktionieren. Das Grundstück hat verschiedene Häuser mit Terrassen, und Flachdächern, und nen Tennisplatz gibt es auch, und ich habe Spaß auf den Häusern herumzuturnen.
Und bei einer Bude löse ich den Alarm aus, scheiße.
Entweder kommt da jetzt Polizei, oder eine SIcherheitsfirma um zu schaun ob alles in Ordnung ist.
Wenn die Sicherheitsfirma, kann die nix machen, nur weil ich davor parke, wenn die Polizei wollen die dann sicher meine Personalien überprüfen, und zwar ganz bestimmt dann mit durchfunken.
Ich renne runter vom Grundstück, aber nicht zum Auto, das wäre verdächtig fluchtartig den Motor zu starten, ich renne zum Strand, und spaziere dort entlang, schließlich komme ich zu einem Teil, wo die Küstenstraße auf Stelzen steht, dahinter eine Niederung, wahrscheinlich großes ausgetrocknetes Flußbett. Ich spaziere dort umher, bis es richtig dunkel ist, dann gehe ich langsam wieder Richtung Auto, vor dem Alarmgrundstück.
Der Alarm ist wieder aus, also wird Sicherheitsdienst oder Polizei dagewesen sein, und festgestellt haben daß eigentlich nix passiert ist.
Aber trotzdem, vielleicht fährt die Polizei nachts nochmal Streife, und will mich dann überprüfen wenn ich wieder da bin.
Ich hahtte mich noch nicht ganz entschieden ob ich ins Kap fahre oder nicht, aber jetzt wollte ich erstmal weg von dort.
Ich fuhr also an diesem Abend noch 70km bis Almeria. Schade, denn im Kap soll es eine Aussteigersiedlung geben, jetzt bin ich da schon vorbeigerattert.
Naja ich habe daraus gelernt, inspiziere nie wieder ein alarmgesichertes Grundstück, wenn du direkt davor parkst!


Freitag, 11. Jänner

In Almeria suche ich erstmal Cepsa Tanken für Wifi, aber beide Cepsa Tanken haben kein WIfi, zumindest beide die ich gefunden habe, so langsam glaube ich in Andalusien hat Cepsa kein Wifi mehr.
Also radele ich an den Stadtrand zu McD.
AUf dem Rückweg komme ich bei einer 3. Cepsa vorbei, die hat sogar Wifi.


Samstag, 12. Jänner
Ich latsche durch die Innenstadt, zapfe mir bei BK Cola- Orange für umsonst ab, und gehe bei McD ins Internet, bin ich doch extra am Tag zuvor zum STadtrand geradelt, weil ich dachte daß große McD mit McAuto hat Steckdosen, dort gab es aber sowas nicht, dafür aber bei dem DIng in der Innenstadt.
Abends will ich containern, radle zu 2 LiDLs, und ein weitere LiDL ist sowieso gleich um die Ecke.
Ich muß sagen in der Großstadt lohnt sich Containern einfach nicht!
Zuviel Hartzer, und Alternative Menschen versuchen ihr Glück, die Märkte wiederrum sorgen deshalb dafür daß es nix zu holen gibt, entweder wegen der Haftung, oder wegen dem Geiz.
In mittelgroßen Städten geht es am Besten, es gibt genügend Märkte, die Mitarbeiter der Märkte sind nicht angewiesen die Waren so wegzuschließen daß sie keiner COntainern kann, weil sie von den Containerern nix bemerken, und Containerer gibt es natürlich auch nicht sehr viele.


Sonntag, 13. Jänner

Großartig abgegammelt habe ich zeitweise im Auto, zeitweise in der Stadt.
Am späten Nachmittag McD.




Montag, 14. Jänner

Ich radle zu paar Tanken, bei BP kostet das Benzin 1,41,1 und bei Cepsa 1,42,8.
Aber ich habe ja noch Tankrabattscheine von McD, wenn ich die benütze komme ich bei Cepsa 3,3ct billiger, würde ich immer noch 1,5ct sparen gegenüber BP.
Ich fahre also zu Cepsa tanke dort aber nur 30l, denn es soll nur nicht weiter als wie Gibraltar reichen, und das Benzin kostet statt 1,42,8 wie auf der Anzeige sogar nur 1,42,3.
Ich löse dann also so nen Rabattschein ein, und bekomme einen €uro Rabatt, statt 43€ zahle ich nur 42€.
Anschließend fahre ich auf die A7, aber nur  bis Roquetas de Mar, dort runter, und zu LiDL, ich checke den Containern, da ist grade ein Kollege, aber nix wirklich zu holen.
50m weiter sind auf 2 Tankstellen von Cepsa, jeweils eine auf jeder Straßenseite. Ich parke um in das Strahlengebiet des Wifi, und habe Internet. Wenn ich da mal wieder nicht die Autobatterie runterspielen werden für das Laden des LaptopAkku.
Am frühen ABend versucht irgend so ein  mittelloser Typ in mein Auto einzubrechen, ganz schön dreist, also nicht gewaltvoll, aber der versucht das Schiebefenster von der Schiebetür aufzuschieben.
Ich öffne das Fenster also, und frage bei ihm nach ob bei ihm noch alles klar ist. Wahrscheinlich nicht.
Ist mir zu letzt sowas in Cartagena passiert, da hatte ich nicht von innen verriegelt, und es kam einer angelaufen, und hat das gesehn, und gedacht "Cool, ist ja offen".
Ja klar ich gucke auch wo ich Häuser besetzen kann, aber solche Typen die sich Dinge versuchen zu nehmen, wovon sie wissen, daß sie jemand gehören, und auch genutzt werden, kann ich echt nicht haben. Niemand muß mittellos sein, und deswegen meinen er dürfe das, jeder kann Arbeiten!
Naja ansonsten Roquetas, es gibt hier wieder die männlichen Negerpaare, falls ich das so sagen darf, die kenne ich aus Israel. Das sind afrikanische Flüchtlinge, männlich, die meist zu zweit durch die Gegend laufen, vom einen Ende der Stadt zum anderen Ende. Manchmal auch auf dem Rad. Niemand weiß wo die hinwollen, oder wovon die heute herkamen.
Ich weiß aber, daß die auf den Gewächshausplantagen arbeiten, zumindest einige von denen.

Abends will ich containern bei LiDL. Tja ein paar von den Schwarzen haben ein Abkommen mit dem LiDL Chef, ich weiß nicht für mich ist das eher erstmal schlecht.
Also der Chef stellt den "Müll" raus, und die Schwarzen, sortieren den dann, und schaffen das was sie wirklich nicht mehr brauchen 50m weiter zur Tonne an der Straße.
Ist gut für die Schwarzen, aber schlecht für mich. Denn so richtig gemeinschaftliches Containern ist das nicht.
Wenn ich Containerkollegen an der Tonne treffe, wird immer fair geteilt, aber hier haben die Schwarzen das Recht sich des Beste Rauszusuchen, und ich kriege dann nur das was die auch nicht wollen.
Will nicht sagen die werden bevorzugt, weil de schwarz sind, sondern die sind hier eben ansässig und haben ein Abkommen.
Ich bekomme dann noch paar Baaguettes und Brötchen, und Paprikas.
Ich versuche es außerdem auch noch bei Consum und Dia weiter unten, und erhalte bei Consum lauter Chipstüten, und bei Dia Orangensaft und Avocados und nen Orangensaft.
Außerdem bei meinem Dia neben dem LiDL Orangen.



Dienstag, 15. Jänner

So zwoanhalb Monate, dann bin ich wieder in Deutschland. Ja ist ganz erholsam, außer Containern, nix für sein Täglich Brot zu tun, und in Kroatien habe ich zum Beispiel gemerkt, daß ich nach der Saison echt keinen Bock mehr habe, täglich Arbeiten zu gehn.
Liegt daran, weil dort am Strand zu sammeln, kriegste echt nur paar Kröten, davon konnte ich nicht mal voll Tanken.
Mittlerweile bin ich seit 2 Monaten in Spanien, und ich mag mal wieder paar Pfandflaschen finden.
Bei mir dreht es sich eben numa um Pfand. Auf alle Fälle freu ich mich druff, wenn ich wieder da Hoam bin.
Würde es weltweit ein angemessenes Pfand geben, würde ich wohl voll auf Deutschland scheißen, aber die recht lukrative Pfandregelung mit den vielen Festivals im Sommer verursacht bei mir immer wieder Heimweh.
Klar ich kann auch nach Skandinavien auswandern, aber dort gibt es weniger Menschen, dem zu Folge nicht jedes Wochenende ein großes Festival, und kalt ist es auch. Ich will doch in den Süden, da gibt es bloß keinen guten Pfand.
Nach fast 4 Monaten durchsammeln, ist es auch immer angemessen erst mal wieder paar Wochen nix zu tun, aber 8 Monate nix tun, ist einfach zu viel. Klar ich brauche nicht viel Geld, und kann es mir leisten so lange nicht zu Arbeiten, aber ich bin doch kein Rentner, die Pause ist zu lang. Ich fände gut 4 Monate arbeiten, 2 Monate Pause, 4 Monate arbeiten, 2 Monate Pause. Dann ist das Jahr um, ich bin nicht überstreßt, aber auch nie gelangweilt.
Ich hab zum Beispiel auch schon überlegt mal nach Australien im Winter. Im  Bundesstaat SüdAustralien, und neuerdings auch in Recht dünnbesiedeltem Nordterritorium gibt es ein Pfand, aber eben auch so ein Niedrigpfand, was dann wohl alle wegschmeißen, wovon man aber nie reich wird. Trotzdem, früher oder später werde ich mal nen (Süd)Sommer nach Australien, da ist es dann auch wärmer wie jetzt in Spanien, und vielleicht, oder hoffentlich gammle ich dort weniger.




Naja auf alle Fälle ich frühstücke erstmal, Brötchen mit Avocado und mit Salz und Pfeffer von den Nonnen aus dem katholischen Kindergarten.
Dann schaffe ich es Nachmittags aus dem Auto raus, und radle nach Norden zum McD.
Von dort zu nem Wadi, in den Wadi hinein, zum Meer, dann am Strand entlang von ganz Roquetas, bis die Siedlung aufhört, und dann wieder nach Norden zum Bus. Damit ist wieder mal ein Gammeltag um.

Abends, dann wieder schaun, was es bei LiDL zu holen gibt. Was soll ich sagen? Ganz unfähr ist das System  dort nicht. Ich habe es am ersten Abend nur noch nicht kapiert. Wie denn auch. Es erinnert alles weniger an Containern, mehr an selbstorganisierte AUsgabe bei der Tafel.
Also ich kam um kurz vor Ladenschluß zum LiDL. Dort saßen bereits die schwarzen Amigos, und ein marokkanischer Amigo, sowie eine spanische Amiga, und warteten auf die Ausgabe. Der eine Afrikaner, der sich das Beste nehmen darf, naja der hat es ja auch verdient, denn er arbeitet ein bißchen für LiDL fegt den Platz, schafft Einkaufswagen zurück, weil das solche esind, wo die Kunden die Wagenmarke einfach rausziehen können, auch ohne Zange.
Nach Ladenschluß geht dann 2 mal die Notausgangstür auf, und es wird auf ner Palette paar Kisten rausgefahrn, teils mit Müll, teils mit Lebensmittel.
Der Afrikaner der da dem LiDl hilft sortiert das dann erst mal alles, schaut wie viele Amigos anwesend sind, und teilt fair auf, auch ich bekomme heute eine Kiste, mit Zeug drinne, denn heute weiß ich besser Bescheid, und auch der weiß daß ich mich heute für die inoffizielle Tafel angestellt habe.
Unterhalten konnte ich mich mit den Leuten erst mal nicht.
Aber ein Afrikaner konnte Englisch, und stellte mir dann ein paar Fragen, die der Marokaner und die Amiga wissen wollten.
Tja also antwortete ich denen was ich für einer bin, erzählte denen daß ich im Sommer vom deutschen Pfandsystem lebe.
DIe wollten wissen ob ich Schuhe brauche, aber nein, sowas brauche ich nicht.
Der englischsprachige Afrikaner sagt mir dann auch noch bis Morgen, aber nein, Manyana bin ich nicht mehr in .Roquetas.
Auch der Afrikaner, der austeilt meint noch "manyana muchos"
wahrscheinlich meinte er, morgen wird es viel geben, aber ich war lange genug in Roquetas gewesen.

Mittwoch, 16. Jänner

Ich starte den Motor. Na ein Glück ich habe es nicht übertrieben, 2x Laptop aufgeldaden mit Autobatterie und der Motor geht noch an. Aber die Batterie klang schon schwächer.
Ich fahre durch Gewächshauslandschaften zu einem Naturpark am Meer, südlich von Roquetas.
Dort chille ich, es ist windig.
Um 17 Uhr kommt die Guardia Civil, klopft einmal an meinen Bus, und schaut dann gleich ob ich am Meer draußen bin.
Der Beamte der mit mir redet konnte nur spanisch, außerdem besaß er die Fähigkeit mir die Gegebenheiten mit Händen und Füßen klar zu machen.
Er teilte mir also mit, das ist nen Naturpark, da darf ich umher kaufen, auch radeln, aber nicht mit motorbetriebenen Fahrzeugen. Ich krieg zwar keinen Ärger, weil ich das nicht wissen konnte, aber ich muß jetzt weg.
Naja, ich finde aber die Guardia Civil, auch wenn sie die Leute in der Natur kontrolliert, und manchmal wegschickt, die sind ganz nett, und tun auch nur ihren sinnlosen Job.
In Deutschland oder Kroatien oder Österreich würden die mich stressen mit Drogen und so nem Scheiß, in mein Fahrzeug sehn wollen, das nervt. Hier will keiner was, diesmal wollen die nicht mal meinen Paß sehn, wozu auch, wenn die den Namen sowieso nicht durchfunken, werden die so oder so nicht rausfinden können daß ich grade gesucht werde.
Ich fahre also nach El Ejido zum McD, hier habe ich wieder Wifi.
Abends schaue ich dort beim LiDL, aber hier gibt es heute nix zu holen.

Donnerstag, 17. Jänner

Ich fahre nach Adra, dort parke ich bei LiDL und Dia, und bei LiDL gibt es Brote und Brötchen, das ist fein!
Anschließend Radtour in die Stadt, dort suche ich Wifi, finde auch welches.
Abends probiere ich mit dem Laptop mal aus, ob es dort wo ich parke Wifi gibt,auf dem Handy wird nix angezeigt, aber auf Laptop Cafe SUgar, unverschlüsselt. WO auch immer dieses Cafe ist, egal, Problem ist grad wenn ichn wüßte wo das Cafe herleuchtet, könnte ich näher ran, denn ich kann mich nicht verbinden mit diesem Netzwerk.

Viernes, 18. Jänner
Ich laufe einmal um den Block, bei LiDL gibt es jetzt nix, wieder 30m vorm Auto leuchtet auf dem Handy das Cafe Sugar auf. Und baut sogar Verbindung auf, wenn das hier das Handy schafft, schafft das der Laptop schon lange, umparken ist angesagt, und ich habe eine hervorragende Verbindung..
AM Tag laufe ich nur mal am STrand entlang, und pflücke in nem Gewächshaus Tomaten und Paprika..



Sabado, 19. Jänner

Das Wifi vom Sugar Cafe funktioniert am Morgen nicht. Ich checke LiDL, aber weder abends noch frühs war dort Ware in der Tonne gelandet, scheint nicht täglich der Fall zu sein dort.
AB um 10 Uhr ging das Wifi wieder, und ich komme noch mal on. Für den Tag war ganz viel Regen angesagt, und da dachte ich das Beste wäre es da Auto zu fahrn. Da habe ich zwar eine schlechte Sicht, aber rausgehn kann ich auch nicht.
Ich fahre also auf die A7, aber nicht lange, nach 15km biege ich ab Richtung Sierra Nevada. In Orgiva, am Rande der Sierra Nevada gibt es eine Aussteigersiedlung. Da will ich hin. Ich fahre also durch die Berge. Das sind noch nicht die Sierra Nevada, die beginnen erst nördlich von Orgiva, und gehen auf bis zu 3800m. Aber hier sind auch schon Berge, Vorgebirge, höchste Stelle 1200m.
Ich weiß nicht wie hoch die Straße war, die ich entlanggefahrn bin, ich denke 900m. Denn die Sicht war saumäßig, ich fuhr 30km/h im Schnitt, und da wo die Straße am Höchsten war, gab es Schneeregen.
Mittags bin ich dann in Orgiva. Toll was jetzt? 5m von mir entfernt nen Orangenbaum, ich will aussteigen, aber es schüttet, da lasse ich es lieber bleiben. Doch schon nach wenigen Minuten bessert sich die Lage, und ich kann erst mal ein paar Orangen pflücken gehen.
Noch etwas später, ist das Wetter soweit OK, daß ich meine die Aussteigersiedlung suchen gehen zu können. So genau weiß ich nicht wo, ich weiß das soll alles in einem Flußbett drinne sein, und laut Koordinaten auf Wikipedia östlich der Stadt.
Ich laufe also an den östlichen Stadtrand, dahin wo ein überfluteter Bach ins Tal strömt. Dem Verlauf folge ich, laut Koordinaten müßte es der richtige Bach sein, an dem auch die Aussteigersiedlung liegt.
Ich latsche hinab bis runter zum großen Fluß, vielleicht liegt die Siedlung auch am großen Fluß, das eine war ja nur ein Bach, aber das Wetter droht wieder schlechter zu werden. Ich drehe erst mal um zum Auto.
Als nachmittags das Wetter schließlich stabiler wird, ohne weitere Regenergüsse, entschließe ich mich am großen Fluß entlang zu latschen.
Ich latsche dort also entlang, eigentlich sehr intressant, aber das Wetter ist scheiße, weil kalt.
Bis 17 Uhr latsche ich flußabwärts Richtung Westen, habe aber nicht gefunden was ich suche. Um 17 Uhr kehre ich um, schließlich wird es bereits in einer Stunde dämmern.
Auf dem Rückweg entdecke ich die Aussteigersiedlung, dort wo im Westen der Stadt ein Bach in den Fluß mündet. Ich lief weiter oberhalb, und da wegen dem Bach dort eine Schlucht war, die ich hätte runter gehen müssen, bin ich auf dem Rückweg etwas weg vom Fluß, und siehe da, lauter alte Bullis stehn hier, oft nicht mehr fahrfähig. Also die Koordinaten stimmen schon mal gar nicht, weil ich bin westlich von Orgiva.
Ich gehe zu so einer fahrbaren Aussteigerwohnung mit deutschen Kennzeichen. Dort war die Tür nicht ganz geschlossen.
Also frage ich den FahrzeugInhaber dort, ob ich das was ich suche gefunden habe.
Ich darf erst mal in den Bus steigen, zu dem Fahrzeugbesitzer und seiner erwachsenen Enkeltochter. Na vielleicht war es auch nicht seine Enkeltochter, aber der Altersunterschied war so groß, vielleicht war es aber nur eine befreundete Aussteigerkollegin, die bei ihm grad im Fahrzeug saß, ich habe nicht gefragt.
Ich unterhalte mich auf alle Fälle etwas mit den  Leuten im Bus. Und ja, daß worauf ich gestoßen bin, das El Morreon, kann man als Aussteigersiedlung betrachten. Es gibt aber weiter oben auch noch Beneficio, dort leben die totalen Aussteiger.
Tja Beneficio habe ich gesucht, habe ich also immer noch nicht gefunden was ich suche.  Wie soll ich auch darauf kommen daß es in einem Ort 2 verschiedene Aussteigersiedlungen gibt.
Ich gehe dann aber auch schon wieder, ich will solange es hell ist, wieder auf befestigte Straße kommen, und nicht im dunklen mich durch das Gebüsch tasten.
Als ich dann auf befestigter Straße bin, bin ich auch schon am Stadtrand, und es ist dunkel. Aber den Weg in  den Osten der Stadt kenne ich. Ich penne erst mal.


Domingo, 20. Jänner
Sonniges Wetter, super, ich spaziere die Straße nach Granada gen Westen, bis ich zu einem Bach komme westlich der Stadt. Abwärts geht es wohl ins El Morreon, aber jetzt will ich Beneficio suchen.
Wenn ich Glück habe liegt alles am Gleichen Bach, und ich muß den nur aufwärts entlang gehen.
Orangenfutternd laufe ich also hinauf, immer weiter rauf, und ganz oben, wo die Schlucht ganz eng wird, da ist Beneficio. Zuerst sehe ich 3 Dutzend Bullis in der Schlucht stehn, wovon 90% nicht fahrbereit sind, und dahinter geht dann ein nicht befahrbarer Weg hin zu Holzhütten und Indianerzelten. Habe ich also gefunden was ich suche, jetzt muß ich nur noch den Fahrweg hierher finden. Ich kann zwar auch am Bach entlangfahrn, da ist nen befahrbarer Weg zwischen El Morreon und Beneficio, aber kurz vor Beneficio sind da Sperren, daß da nicht jeder durchkommt, die Anlieger wollten es so, sonst würden zu viele Aussteiger diesen Weg versuchen zu nehmen. Ein Abenteuerlicher Fahrweg führt aber nach 200m von Beneficio weg zur Straße nach Cañar
Diese Befestigte Straße gehe ich dann wieder hinab in die Stadt zu meinem Bus. Jetzt weiß ich wo ich hin muß, und fahr erst mal hinauf ins Beneficio. Parke dort auf dem Bullifriedhof, und damit ist der Tag schon wieder fast um.

Lunes, 21. Jänner

Wieder Sonnenschein, ich schaue mir die Schlucht von Beneficio genauer an. Sehr intressant, ich kraxle einen Hang hinauf, bis ich auf einen Wanderpfad treffe. Dort latsche ich wieder hinunter in die Schlucht.
Nachmittags latsche ich noch mal etwas hinab ins Tal, zu paar Orangenbäumen, um dort paar Orangen zu futtern.

Dienstag, 22. Jänner

Ich will hinaus schaun zum Busfenster raus, aber ich sehe nix, denn alle Scheiben sind von einer dicken Eisschicht überzogen. Habe ich doch locker überstanden, eine Frostnacht, ohne im Bus friern zu müssen. Bei solchen Temperaturen kann ich sogar besser schlafen als bei Temperaturen von 5°, denn wenn es 5° sind, dann liege ich im Schlafsack, dann wird mir kalt, lege ich noch eine Decke auf den Schlafsack, ist mir wieder zu warm, und immer so hin und her. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt lege ich einfach meine Bettdecke auf den Schlafsack, und das ist dann nicht zu kalt und auch nicht zu warm.
Naja der Tag beginnt zwar sonnig, doch bevor die Sonne in die Schlucht dringen kann ziehn Wolken auf.
Zudem so lange die Sonne schien sind hier mit nem Arbeitsjeep Motorsensenmänner hingekommen, offensichtlich kommen Landschaftspfleger in die Aussteigerschlucht und drimmen heute das Gras rund um meinen Bus. Da habe ich Angst, meine Mutter hat es mal geschafft eine Scheibe von ihrem Auto zu zertrümmern, beim normalen Rasenmähn im Garten, durch so nen Schleuderstein.
Und hier liegen viele Steine. Ich weiß nicht ob die Landschaftspfleger haftpflichtig gegenüber den Fahrzeugen der Aussteiger sind, aber wenn die neben meinen Bus das Gestrüpp drimmen, habe ich echt keinen Bock drauf, daß mir einer von den krachmachenden Idioten eine Busscheibe kaputtschleudert.
Ich parke also erst mal um, 50m weg von den Sensenmännern, und dann ist es auch schon viel ruhiger.
Aber den Rest des Tages regnet es halt, und ich bleibe im Fahrzeug.

Mittwoch, 23. Jänner

Sonne scheint wieder, aber kühl und windig, naja geht schon, ich bleibe heute nicht wieder den ganzen Tag im Bus.
Ich latsche den Bach hinab zum El Morreon. Alles vom El Morreon habe ich ja noch nicht gesehn. Auf dem Weg dorthin kommt mir ein Aussteiger auf dem Radl entgegen.
„Are you from Iceland“ meint dieser mich fragen zu müssen.
Ich verneine, also forscht er weiter
„Or from Norway?“
„No, from Germany, just from Germany, but I know sometimes people think I could be from Skandinavia.”
“Na dann, mach’s mal gut, nä – Und paß auf dich auf…..” meint der Typ dann nur noch.

Daß der Typ auch aus Deutschland kommt, hätte ich ja wohl auch nicht vermutet. Bei solchen Aussteigern ist das immer schwer einzuschätzen, weil die nie ein typisches nationales Spießerverhalten haben, wo man schon vom Weiten sieht wo die herkommen.
Ich latsche also hinab, im Morreon gibt es unterschiedlichste Arten von Wohnfahrzeugen aus England, Deutschland, Frankreich, Holland, Spanien, und manchmal auch aus weiteren Ländern.
Bei manchen deutschen Fahrzeugen wundert mich, daß da der TÜV schon seit 2-3 Jahren abgelaufen ist. Ich meine melden die ihr Fahrzeug nicht ab, wenn es sowieso nur hier steht? Oder ist denen das egal. Tja ein deutsches Auto abzumelden ist blöd, man muß die Kennzeichen vorbei bringen, damit die Zulassung abgekratzt werden kann, blöd wenn man am anderen Ende der Welt ist. Wahrscheinlich ist den Leuten das egal, die sind mit ihrem letzten Geld hierhergekommen, um hier zu bleiben, und sich mit solchen Ämtern nie wieder rumärgern zu müssen.
Trotzdem, auch wenn deren Konto leer ist, solange die ihr Fahrzeug nicht abmelden häufen sich Schulden an, und selbst wenn ich vor hätte mein Fahrzeug in Ein Aussteigertal zu setzen und dort für immer zu bleiben, wollte ich mir in der normalen Welt keine Schulden anhäufen.
Wer weiß, vielleicht mag ich ja nach 10 Jahren wieder in einer normalen Welt leben, bis dahin haben sich dann paar Tausend €uro Steuerschulden angehäuft, nur weil ich mein Fahrzeug nicht abgemeldet habe.
Nein, so verrückt denke ich nicht, daß ich sagen würde, ach leckt mich doch, ich brauche mein Fahrzeug nicht abmelden, und mein Konto ist eh leer, oder aufgelöst, ihr könnt nix abbuchen.
Wenn ich aussteigen würde, dann so, daß ich mir im Herkunftsstaat keine Schulden anhäufe würde. Da würde ich halt die Kennzeichen nach Hause schicken, und Mutti bitten mein Auto abzumelden. Also ich finde es unvernünftig, man erschwert sich einen eventuellen Wiedereinstieg in die Gesellschaft, was immer vorkommen kann, und dann erst mal zusehn daß ich die Steuerschulden der vergangenen Jahre zurück zahle, obwohl ich nie die Straße benützt habe, darauf hätte ich keinen Bock.

Aber es muß halt jeder selbst wissen, was er macht, und was er braucht. Als ich volljährig wurde, habe ich auch gemeint, mein Abi brauche ich nicht machen, wozu denn. Ich will nicht den Gesellschaftsweg gehen, mit Abschlüssen, Bewerbungen und studiern.
Ich weiß nicht wie viele Menschen mir damals gesagt haben, daß ich ein fehlendes Abi ganz schnell bereuen werde. Bislang habe ich es noch nicht getan. Was machen auch die ganzen Menschen die jetzt ein Abi haben, die Studieren, somit ab und zu in der Vorlesung sitzen, und sich jeden Abend eine Tüte reinziehn.
Die meisten Menschen die Abi gemacht haben, wissen paar Jahre danach immer noch nicht was sie tun wollen, wechseln Studienrichtung, und merken immer wieder das alles nur Mist ist. Und leben tuen sie die Ganze Zeit nur auf Staatskosten.
Aussteiger wie ich, oder die Menschen im El Morreon oder in Beneficio wissen hingegen ganz genau was sie wollen. Diese Menschen sind nicht verpeilt. Die wissen genau wo und von welchen Dingen der Gesellschaft sie sich lösen wollen.
Ich mache es nicht sehr extrem, ich habe mich nur davon getrennt gesellschaftlich verlangte Abschlüsse zu machen. Und de facto habe ich mich auch von einem festen Wohnsitz verabschiedet, und fahre in der Welt herum.
De jure habe ich eine Festadresse, auf die ich mein Auto angemeldet habe, ich habe ein Konto mit Geld und eine Kreditkarte zum Schulden machen. Auch einen Ausweis, einen Paß und einen Führerschein habe ich. Bis auf die Wohnadresse alles Dinge von denen ich mich nicht trennen möchte.
Beim Aussteigen ohne Geld, lebst du halt so in einer Schlucht, hast deinen Selbstversorger Garten und bist glücklich und zufrieden. Aber du bleibst immer am selben Ort, und das mag ich nicht. Klar, ich kann wie Steffen und Eva mein Fahrrad satteln, dann wechselt sich auch der Ort für mich, aber mit Fahrrad habe ich kein Domizil, wie meinen Bus, welches mich vor Regen schützt. Auch muß ich alles aus eigener Kraft transportieren, und mein Fahrrad kann ich auch nicht zu schließen, nur Anschließen, aber dann kann mir trotzdem noch mein Krempel geklaut werden.

Aussteigen ohne Geld ist mir entweder zu Langweilig, weil ich in einem besetztem Haus immer am selben Ort bleiben muß, sowie ich es in der Neustadt mache, oder einfach zu anstrengend, weil ich ohne Geld Fahrrad fahrn muß, oder trampen muß, und an jedem neuen Ort erst mal schaun muß wo ich unterkommen kann.

So lebe ich lieber mit Geld, sammle auf den Festivals meinen Pfand, drücke den Ölmultis mein Geld für Benzin in die Hand, und dem Staat das Geld für die Straßensteuern, und der befickten KFZ- Versicherung auch noch.
Anstrengend finde ich das nicht.

Aber jeder Mensch muß das selbst wissen was er will. Im Prinzip finde ich es gar nicht mal so unnormal mir meine Hütte zu Zimmern, mit Holz zu heizen, und Gemüse aus dem Garten zu futtern. Man hat alles was man braucht, und ist versorgt.
Na auf alle Fälle nachdem ich unten im Flußtal angekommen war, hatte ich vor flußaufwärts zu den Orangengärten zu wandern.
Als ich dort ankam half ich ganz eigennützig bei der Orangenernte. Hierzu hatte ich extra einen bislang noch leeren Rucksack dabei.
Mit einem Rucksack voller Orangen ging es dann zurück, erst durch Orgiva, ich suche Wifi, und finde auch ein ungeschütztes Netzwerk. Ich gehe also on mit dem Handy. Ist eigentlich auch voll dumm von mir, daß ich mit dem Handy nach WLAN suche, schließlich gibt es auch Mobilfunk, dazu ist ja ein Handy da, aber da ich keine Flatrate Abos mag, muß ich eben mit dem Handy immer WLAN suchen. Geht auch. In solchen Kaffs wie Orgiva ist es schwer, da ist es weniger wahrscheinlich daß ein Cafe Public Wifi anbietet, in solchen Kaffs muß ich immer hoffen, daß es soziale Menschen gibt, die sich nicht einscheißen, weil ihnen gesagt wird irgendjemand kann da illegale Uploads machen, und sie werden als Inhaber bestraft.

Na auf alle Fälle ging es dann mit dem schweren Rucksack voller Orangen wieder hoch nach Beneficio. Es war windig, und kalt, und trotzdem auch warm weil die Sonne schien. Aber jetzt war wieder Nachmittag, die Schatten wurden länger, und die Kraft der Sonne ließ nach.
Oben angekommen packe ich die Orangen ins Auto. Die Beneficianer sind heute beim Holzsammeln, da die Menschen mit den Rasendrimmern nützlicher weise auch Motorsägen dabei hatten, und ein paar Stämme kleingesägt hatten.
Einen Ofen zum Feuern hätte ich auch gerne, aber soweit habe ich mich noch nicht hochgearbeitet, im Bulli habe ich keinen Platz für einen Ofen, sowas kriege ich erst ins Fahrzeug wenn ich irgendwann nen Truck habe. Blöd daß ich dafür auch nochmal die Fahrschule besuchen muß, diese doofen EU-Klassen. In Amerika darf ich mit meinem europäischen Führerschein 11,8t fahrn, das entspricht dort dem normalen Führerschein. 3,5t finde ich Verarsche. So als ob wir jungen Leuten, die erst im neuen Jahrtausend volljährig wurden zu blöd für mehr sind. Vor allem treffe ich auch immer wieder Leute, die denken ich wäre schon sicher so 35 Jahre alt, die wundern sich dann daß ich zu jung bin für eine Alte Pappe.
Tja, um so leben zu können, wie ich es gerne hätte muß ich eben erst mal ein paar Hürden überwinden.
Auf alle Fälle schaltete ich wieder im Auto den Computer an. Und es gibt dort tatsächlich ein ungeschütztes Wifi. Nur 2 Balken stark, aber ich kann mich damit verbinden. Ich bin tatsächlich on, nicht mit Highspeed, aber ich hätte hier gar kein Internet erwartet.
Daß Modem muß mit Batterien funktionieren, die von Solarstrom geladen werden. Und wahrscheinlich funktioniert das Modem auch nur mit Surfstick. Denn eine DSL-Leitung gibt es hier nicht.
AUF ALLE Fälle staune ich über das Wunder der Technik, mit dem ich nun online bin.


Jueves, 24. Jänner
Ich breche auf, denn es soll wieder regnen. Klar, wenn es hier warm und sonnig wäre, dann würde ich wohl länger hier bleiben, das ist es aber nicht, und so ist es das Beste aufzubrechen.
Ich mache noch paar Fotos von dem selbstgezimmerten abschüssigen Fahrweg, als ich ihn aus Beneficio rausfahre. Dabei stoppe ich, sodaß dann ein Aussteiger denkt ich hätte auf ihn gewartet, um ihn mit runter in die Stadt zu nehmen, denn da kommt dann einer an, und steigt bei mir ein. War ich etwas verwundert, aber schon klar, ich hätte ja auch auf den gewartet wenn ich gesehn hätte daß er von hinten angerannt kommt, habe ich eigentlich nicht, aber Hauptsache der Typ muß nicht laufen. Ich rolle also runter in die Stadt, bei bestem Aprilwetter, die Sonne scheint, es regnet, und einen Regenbogen gibt es auch.
In der Stadt lasse ich meinen Zufallsmitfahrer raus, und nehme die Straße zur Autobahn.
Die führt wieder zum Meer, und ich fahre nach Almuñecar.


In Almuñecar mache ich erst mal gar nix, außer LiDL checken. Es gibt eine Avocado, zusammen mit einem Weißbrot. Abends gehe ich online bei McD, und nach Ladenschluß containere ich wieder bei LiDL paar Brötchen. Und eine weitere Avocado.

Viernes, 25. Jänner
Freitag ist Markt, gleich um die Ecke. Dort erden zu meist Klamotten verkauft, aber auch andere Haushaltsgegenstände. Gebrauchen kann ich dort aber nix.

Sabado, 26. Jänner
Das Wetter soll ab heute wieder recht mild sein, nicht mehr so kühl, sonnig sowieso aber tagsüber wieder um die 20° und nicht mehr 15° und auch nachts bleiben die Temperaturen zweistellig. So recht verstehn tue ich nicht, daß das Wasser bei diesen Temperaturen noch deutlich kühler ist, als es bei denselben Temperaturen in Deutschland wäre. Zur Zeit finde es auf alle Fälle auch ich zu kalt zum Baden.
Naja ich habe heute ein Squat entdeckt. Ich spazierte durch die Stadt vorbei an so nem Haus, welches leer stand, und vermauert war. Unten war ein Teil der Mauer aufgebrochen, ich ging rein alles leer, und durch Hochwasser hatte sich eine Schlammschicht abgesetzt.
Durch den efeubewachsenen Garten ging ich um das Haus drumrum nach hinten. Dort war an den Balkon ein abgerissenes Gitter gelehnt, dessen Stäbe jetzt als Leiter dienten. Und der Balkon oben war der Eingang zur Bude. So eine Bildungssendung wie man sie im Deutschlandfunk hört war auf Deutsch zu hören, so konnte ich den Hausbesetzer auch so gleich auf Deutsch ansprechen, und mußte nicht erst dumm tun.
Der Typ den ich traf war schon etwas älter, lebt seit 12 Jahren in Spanien, mit 2 Engländern in dem Squat, die Bullen sollen da auch schon 3 mal gekommen sein, aber nur so zum nachschaun, auch der Besitzer kam mal, hat gemeint die können da bleiben, solange er die Bude nicht verkauft kriegt.
Naja ist doch cool. In Spanien macht Hausbesetzen noch Spaß, man findet in fast jeder Stadt die ideale Bude zum drinne Hausen.  Ich hoffe es kommt auch bald mal die Zeit in Deutschland, wo wieder paar Häuser verfallen! Vom demographischen Wandel her müßte es doch so sein! Denn früher haben die Menschen alle noch 7 Kinder gekriegt, die Kinder mußten dann neue Häuser baun, um drinne zu Leben, denn es kann ja wohl nur einer das elterliche Haus erben.
Heute kriegen die Leute keine Kinder mehr, aber Häuser werden immer noch überall gebaut. So richtig verstehe ich das alles nicht, vielleicht schaue ich mich in Deutschland zu wenig um, aber ein stetiger Bevölkerungsrückgang, und lauter neugebaute Einfamilienhäuser müßten doch für neuen Leerstand sorgen. Stattdessen wird immer nur saniert, und saniert und saniert.
Wahrscheinlich treibe ich mich in Deutschland immer nur noch an den falschen Orten rum. Vor 10 Jahren, als ich noch in Cunewalde auf dem Dorf gewohnt hatte, kannte ich dort mindestens 2 Häuser, wo man reingehn konnte, und alle Möbel und aller Schund noch drinne stand. Das ist für mich so nen richtiges Paradies, wie der katholische Kindergarten letztens in Cartagena, also leerstehende Häuser, die nicht leerstehn, weil da noch das Zeug drinne ist, was niemand mehr gehört. Heute sind die beiden Häuser in Cunewalde mittlerweile saniert, und es leben wieder Menschen drinne, das finde ich voll shit. Ich erinnere mich einfach grade an mein altes Hobby, dem muß ich wieder mehr nachgehn, vielleicht sollte ich gezielt Städte aufsuchen mit sehr starkem Bevölkerungsrückgang, um dort Häuser zu inspizieren. 



Abends wartete ich bei LiDL darauf, daß die Tonnen rausgestellt werden. Ein Typ war auch da. Er fragte mich: „Cuantos dias Almu­ñecar?“
Cool, der fragt mich etwas, und ich verstehe den sogar. Ich bin aber immer überrascht von mir selbst, wenn ich eine Sprache verstanden habe, die ich eigentlich nicht kann, daß ich immer dreimal mit „hää, wie, was?“ bevor ich merke, daß ich den doch verstehe. Also ich halte 2 Finger hoch, weil die spanische 2, fällt mir auch grad nicht ein.
Irgendwann wird dann die Tonne rausgestellt, es gibt Äpfel und Kiwis, aber leider kein Brot.


Domingo, 27. Jänner
Heute wird Trödelmarkt aufgebaut, ich fahre aber bis Algarrobbo, dort ist nen LiDL. Ich schaue ob vielleicht die Tonnen nicht geleert wurden. Die Laderampe ist hinter nem Tor, ich krieche drunter, und es gibt paar Bananen.
Ich fahre dann weiter nach Velez-Malaga, parke im Ortsteil an der Küste.

Lunes, 28. Jänner
Ich latsche am Strand entlang. Wichtig ist mir der Abend. Denn am Abend gegen 21 Uhr radle ich wieder nach Algarrobbo . 21.15 Uhr bin ich dort. Um 1 Minute vor halb machen die den LiDL zu, es dauert aber noch 20 Minuten bis die fertig geputzt haben. Dann kommen die raus, halten noch ne Schwätzchen. Leute fahrt nach Hause! Um 22 Uhr kann ich die Tonnen entern, hinter dem Tor zur Laderampe. Es gibt Weißbrot und Avocado, sowie Jogurts.
Noch am selben Abend fahre ich zur Autobahn, zum McD, um im Auto Internet zu haben.

Martes, 29. Jänner
Nachdem ich erst mal genug vom Internet habe fahre ich zur Tanke. 1,42,5 kostet das Benzin derzeit, alles nicht sehr billig. So nen Scheiß, da ist nen Tankwart. Der will wissen wieviel, und was. Ey, ich kann das selber. Aber ich sage sin plomo, und zeige dem nen Fuffi. Für den Fuffi bekomme ich 39l Kraftstoff. Das sollte aber jetzt definitiv bis Gibraltar reichen!
Ich fahre 16km bis zu nem Ort mit dem Namen Ricón de la Victoria.
Dort chille ich, laufe am Strand entlang, dann will ich nach dem LiDL Ausschau halten, aber ich komme beim SuperSol vorbei, und da gab es ungefähr 10 Packen Ananas- und Orangensaft, sowie 50 Packungen Studentenfutter, Jogurts, weiteres Schokozeug. Ich hatte keinen Rucksack dabei, machte erst mal nen Karton mit Saft und Futter voll, stellte den auf den Lenker, und radelte so zum Auto. Dann holte ich nen Rucksack, und eine große stabile Einkaufstasche, und machte das alles voll mit den Dingen die zu holen waren, aber es paßte nicht alles in meine Behältnisse, also füllte ich wieder einen Karton, setzte dann den Rucksack auf, hängte die Einkaufstasche ans Radl, und stellte dann wieder den Karton auf den Lenker. So besoffen radelte ich dann zum Auto.
Nachdem das erledigt war, suchte ich noch Wifi. McD gab es nicht, aber BK, und das strahlte Wifi für Kunden aus, aber verschlüsselt. Ich hatte aber so nen gefundenen BK- Becher in der Hand, den ich wieder nachgefüllt hatte. Ich ging also zur Theke, und fragte: „Como llamo Code de Wifi?“
Ich will nicht behaupten, daß es so richtig war, aber der BurgerKing Mann, hatte keinerlei Probleme mich zu verstehn, und darauf kommt es doch an. Das Paßwort lautete also euroking, und ich war online.
Miercoles, 30. Jänner
Ich lief am Strand entlang in Ricon de la Victoria, und chillte schön in der Stadt.

Jueves, 31. Jänner

Mittags breche ich auf, und fahre nach Malaga in die Stadt. Das Wetter ist sommerlich.

Viernes, 1. Feber
Das Wetter ist noch sommerlicher, wie am Vortag, nicht heiß aber sehr warm. An so nem Tag sollte ich baden gehen, verbunden mit Körpersäuberungsaktion. Also radele ich zum Strand. Hier liegen heute nicht nur Mitteleuropäer oder Nordeuropäer, sondern auch Südeuropäer, was ein Beweis dafür ist, daß es wirklich sehr warm heute ist, sonst würden sich die spanischen Menschen an den Strand legen, das wäre denen doch bei nur 19, oder 20° zu kalt. Es sind bestimmt 25°.
Aber das Wasser ist umso kälter. Aber an kalten Tagen könnte ich mich eh nicht überwinden da reinzugehn, also mache ich es heute.
Abends will ich beim McD in der City online zu gehen, aber das Wifi geht wie so oft nicht. Also probiere ich, das Wifi von den Bussen. Die Stadtbusse haben nämlich hier FreeWifi. Und hier fahren auch viele Busse vorbei, halten an den Haltestellen, oder an der roten Ampel.
Ich logge mich also in das Wifi eines Busses ein, der an der roten Ampel steht. Als der Bus dann wegfährt, ist das Wifi dann auch weg, aber nur eine Sekunde, denn dann ist schon wieder der nächste Bus da, und mein Handy denkt, das wäre immer noch das Gleiche Wifi. Auf diese Weise erhalte ich eine einigermaßen stabile Verbindung, ich meine ich habe schon instabileres gehabt, Facebook checken geht auf alle Fälle.

Sabado, 2. Feber

Heute ist es natürlich nicht mehr so warm. WIndig und so, auf der Suche nach Internet gelange ich zu einer BurgerKing Filiale in der Nähe vom Strand östlich vom Zentrum. Manchmal haben BurgerKing Filialen eben auch Internet, das scheint hier unten öfter zu sein. AUf alle Fälle ist das Internet hier besser wie beim Mcn, denn dort gehn alle anderen Leute on, die kein Eignes Internet haben, deswegen hängt sich dieses WLAN immer nur auf dort.


Domingo, 3. Feber
Die Nacht habe ich schlecht geschlafen, und mir ist übel. Ich komme zu nix, nachmittags bessert sich mein Zustand.
Abends fahre ich in den Süden von Malaga. Teile der Innenstadt sind dabei gesperrt, und dort wo es nicht gesperrt ist staut es sich. Wenn dann im Stau so ein rote Ampel steht, wird die dann einfach ignoriert, die Leute wollen ja nicht noch extra stehn bleiben. 10m weiter stehn 2 Polizisten, die schaun aber sowieso nicht hin, als ich wie viele andere bei Rot die Ampel passiere.

Lunes, 4. Feber

Ich mache gar nix außer am Strand entlang zu latschen und Zeit im Internet zu verbringen.

Martes, 5. Feber

Ich fahre nach Torremolinos. In der Nähe von Aldi und LiDL. Ich gehe dann auch gleich zu den deutschen Discountern, um die Tonnen zu checken. Auf dem Parkplatz von ALdi steht ein ehemaliger Lieferwagen von der deutschen Post, mit Bremer Kennzeichen. Ich glaub das nächste Fahrzeug welches ich mir zulege wird so eins, hat viel mehr Platz für Pfand, als mein derzeitiger T4.
Beim BurgerKing nebenan treffe ich den Inhaber, den Jeff, mit Rike. Der ist erst seit nem Monat unterwegs, ganz schön schnell. Rike ist hinterhergeflogen, seit ner WOche in Spanien. Na, der Jeff war letzte WOche auch in Orgiva. Er hat behauptet da waren es 35°. Hab ich ja ganz schön Pech gehabt! Muß an dem 2 heißen Tagen gewesen sein, die auch in Malaga so heiß waren, im Tal war es dann wohl noch extra heiß, falls Jeff mit 35° nicht übertrieben hat.

Nachts nachdem ich ein paar STunden geschlafen habe wache ich auf. Ich parke auf einer Brachfläche. UNd jetzt kann ich nicht wieder einschlafen. Denn neben meinem Bus steht nen Caddy, und die Inhaber spielen mit einem iPad herum, irgend so nen SPiel, welches Geräusche macht, dazu geben die auch immer wieder Kommentare, und scharren mit den Füßen auf dem Boden. Auf Dauer nervt mich das.
Ich öffne also das Fenster, und deute den an, daß ich schlafen will, und mich deren Geräusche nerven.
Der eine Typ, ein jamaikamäßiger Typ spricht akzentfreies Englisch, und meint einfach, "das ist ein privater Platz, ich dürfe dort nicht stehn und im Auto schlafen, sie dürfen aber heir sein, weil sie hier wohnen. Er würde die Polizei holen, wenn ich nicht aufhöre ihn zu bitten ruhig zu sein."
So ein Nazi aber auch, ich habe die doch nur drum gebeten ruhig zu sein, klar es ging dem darum, daß er hier wohnt, und sich nix von mir erzählen lassen will. ABer trotzdem gleich mit solchen SPießerargumenten kommen.
Nach ner Weile setzen die sich ins AUto, und spielen weiter auf dem iPad, aber das kann ich wenigstens nicht mehr hören.
Wieso soll es eigentlich verboten sein, daß ich in meinem Auto liege, und versuche zu schlafe, die aber mit einer Flasche Bier auf den Fahrersitzen sitzen und auf nem iPad zu spielen.
Ist doch total unsinnig, daß es erlaubt ist sich in nem Fahrzeug aufzuhalten, aber nicht dabei einzuschlafen. Was tue ich denn jemanden wenn ich einschlafe? Klar der Campingplatzbetreiber muß auf Einnahmen verzichten. Na ist auch wurscht, glücklicherweise wird es eh geduldet, was manche Meute behaupten, was verboten ist.



Miercoles, 6. Feber

Ich checke nochmal bei LiDL und Aldi die Tonnen, vor dem Aldi stehn an der Straße grad 5 Polizisten. Weiß nicht, war wohl nen Unfall, der jetzt aber schon vorbei st, aber die unterhalten sich halt noch dort. Einer von denen fragt aus persönlichem Interesse heruas, ob mir nicht kalt ist. Na nix, Yo Alemania, da viel kälter. Achso ein Deutscher.......
Siehste ich kann mich mal wieder mit der Polizei unterhalten, ohne einen Ausweis dabei zu haben, wo ich doch in Spanien 15 Tage Haft abzusitzen habe. ABer die Polizei in Spanien ist zwar überall, aber Ärger machen die mir nie, zumindest solange die nicht so ein Securityarschloch herholt.
Bei den Containern gibt es nix zu holen, ich fahre also nach Mijas.
Mijas ist eigentlich nur ein kleiner Ort, hat aber riesige zugehörige SIedlungen von Briten am Meer.
Ich fahre zum Centro Comercial, dort wo Iceland ist. Ich will zusehn daß es hier etwas zu containern gibt. ABer wenn ich den Iceland Laden gezielt aufsuche, dann gibt es dort nix zu containern.
Aber eine Packung Eier kann ich bei LiDL containern. SOwie eine deutsche Pfandflasche, wer auch immer die hierher in die Tonne gebracht hat, ich werde mich der Flasche annehmen, ihr eine Rückfahrt nach Deutschland ermöglichen, und sie dort ordentlich recyceln.

Jueves, 7. Feber

Ich fahr weiter, immer noch Mijas, den genauen Namen der Britensiedlung kenne ich nicht. AUf alle Fälle ist dort nen LiDL und nen McDonald's.
Ich parke dort, mache Wanderung am Strand, inspiziere eine halbverfallene Villa, aber wie gesagt nur halbverfallen, der Rest war noch bewohnt, und Wachhunde vertrieben mich.
Über den Tag füllte sich der Container vom LiDL, und ich containerte dort, unter anderem Hähnchenkeulen, habe ich mal wieder Fleisch zum braten.


Viernes, 8. Feber

Ich fahre nach Marbella, laufe dort umher, die Stadt gefällt mir nicht.
Ich fahre also noch weiter nach Puerto Banús, dort ist wieder ein Iceland, aber wie gesagt, es gibt bei Iceland nix zum Containern, wenn ich die Filiale extra aufsuche. Es gibt aber trotzdem Container. Ich hänge dort ab, die SIedlung ist urreich. Ich hasse urreiche SIedlungen. Da kann man nix containern, weil sich die Läden dort nicht leisten können, daß alternative Menschen bei denen Containern, da geht es ums Image. Wenn man Containern will, muß man das in mittelmäßig - hartzIV mäßigen Gebieten machen, dort stört es niemanden, nur urarm dürfen die SIedlungen wiederum nicht sein, dann haun die Läden dort auch wieder nix weg.
Ich hoffe also daß Iceland im Verlauf des Tages was weghaut, aber bis zum Ladenschluß wird zwar Müll rausgebracht, aber nix nützliches.

Sabado, 9. Feber.
Ich fahre nach Estepona. Radfahrer sind auf der Autovia unterwegs. ISt eben keine richtige Autobahn, es gibt auch Bushaltestellen, aber keine Ampeln. Eine richtige Autobahn wäre aber sicherer dort gibt es nämlich einen Standstreifen, hier nicht.
In Estepona parke ich bei Cepsa, und schreibe erst mal Blog.


Nachdem ich Estepona etwas zu Fuß erkundet habe, verlasse ich die Stadt am Abend aber bereits wieder. Bis nach San Luis fahre ich etwa 15 oder 20 km weiter. Dort parke ich natürlich bei LiDL und habe auch sogleich beim Containern Erfolg.

Domingo, 10. Feber

Ich erkunde den Strand von San Luis, hier gibt es nix groß, und bereits am Mittag breche ich auf. Ich fahre zu einer Stelle an der Küste, ein paar Kilometer, bevor sich die mautpflichtige AP7 und die mautfreie N340 wieder zur mautfreien A7 vereinen.
Dort ist es schön, und ein paar deutsche Rentner erkunden ein Abrißhaus. Wieso deutsche Rentner ein Abrißhaus erkunden, welches schon so verfallen ist, daß es mich nicht interessiert? Weil hier ein Weg langging, und paar Meter hinter meinem Bus endete beim Abrißhaus. Denn eigentlich wollen deutsche Rentner kein Abrißhaus erkunden, nur den Weg.
Ich will nur etwas an der Küste entlangspazieren, komme aber nur 200m weit, denn da steht ein Hotel. So ein kleines, gemütliches, kein so riesiges wie in der Stadt. Die riesigen Hotels strahlen ja oft unverschlüsseltes Wifi aus. Dann wähle ich mich dann dort ein, um festzustellen, daß man da seine Zimmernummer oder sowas eingeben muß. Ich hasse solche Hotels, weil wenn ich auf Wifisuche bin, und die zeigen unverschlüsseltes WLAN an, und dann braucht man doch einen Account, dann nervt das für effektive WLAN Suche. Allerdings dachte ich mir kleines Hotel, irgendwie riecht es hier nach unverschlüsseltem WLAN ohne solche Verarsche. Versuch kann nicht schaden! Ich scanne also die WLAN-Kabel in der Umgebung ab, und mein Gespür hat Recht gehabt. Ich bin also online.
Tja mehr als WLAN zu finden wollte ich auch wieder nicht, ich setze mich eine Viertelstunde vor das Hotel, und surfe etwas.

Lunes, 11. Feber

Der Tag beginnt mit Nieselregen, und ich breche auf. Ich fahre sehr weit weg, nämlich genau 200m neben das Hotel, jetzt habe ich WLAN im Auto.

Bis zum Nachmittag dauert es, daß ich es schaffe von hier aufzubrechen.
Dann aber auch nix wie weg.
Ich komme durch ein Dorf, an den Geschwindigkeitsbollern steht 20km/h. Sonst steht meist 30km/h, da fahre ich vorher noch 50, und 50m vorher nehme ich den Fuß vom Gas, sodaß ich auch nur noch mit etwas über 40 drüberrolle.
Diesmal auch, die Straßenerhebung hoch ist keine Erschütterung für den Bus, aber als die Erhebung nach 3m wieder endet, damit kommt der Bus nicht klar. Also kommt schon klar, aber beim nächsten Buckel fahre ich lieber nicht mit 40, wenn da 20 ran steht, sonst brechen mir noch alle Scheiben.
Aber für das eine mal mußte ich voll blöd lachen, im Prinzip war’s doch lustig. Wer ein flachgelegtes Auto hat, hätte es bei dem Tempo sicherlich geschrottet, die bremsen ja bei normalen Buckeln schon auf Schrittgeschwindigkeit ab, und setzen trotzdem auf, aber wer tiefgelegte Autos cool findet ist eben selbst Schuld!
Ja ich fahre also Richtung La Linea de  la Concepcion. Ich habe mir aber nur den Zusatz vom Ort gemerkt, also de la Concepcion, da verpasse ich also die Abfahrt als da nur La Linea dran steht. Aber die nächste Abfahrt führt auch nach La Linea, nur etwas weiter in den Westen der Stadt hinein.
Ich parke also in La Linea in einer Seitenstraße. Ich habe auf dem Radl mal wieder nen Platten, wahrscheinlich hatte der Fahrradschlauch den ich letztens gekauft hatte schlechte Qualität, war eben kein deutschbeschriftetes Produkt „Made in China“ sondern ein spanischbeschriftetes Produkt „Made in China“. Das ist qualitätsrelevant.
Also ich muß eben laufen. Ich krame vorerst meinen Auswies hervor, mit dem Bild, worauf ich 14 Jahre und 9 Monate alt bin, und weder Bart noch lange Haare besaß.
Dann laufe ich zur Grenze.  Bei der Grenze laufe ich dort lang wo die anderen Fußgänger auch hinlaufen. Schließlich komme ich in ein Grenzhaus, und ein britische Grenzwächter möchte meinen Paß sehn. Sowas habe ich nicht, aber ich zeige meinen Ausweis her, und der Typ gibt sich damit zufrieden. 1sec draufgeschaut, weil es nix als seine Aufgabe ist, und der Typ ist zufrieden.
Ich bin dann also in Großbritannien, ohne jemals auf der Insel gewesen zu sein. Naja ich meine ich bin in Gibraltar. Und außerdem mußte ich Exklave, die zu dem Vereinigten Königreich von Großbritannien und dem anektierten Nordirland gehört, sondern Gibraltar ist ein Britisches Überseegebiet, welches dem Vereinigten Königreich direkt unterstellt ist.
Na auf alle Fälle ich schaue mir erst mal Gibraltar an. Nach 50m komme ich zur Landebahn des Flughafens von Gibraltar. Die Straße führt einfach über die Landebahn, ähnlich wie bei einem Bahnübergang werden die Schranken davor geschlossen, wenn ein Flugzeug starten oder landen möchte. In gewisser Weise ergeben sich dadurch Sicherheitslücken, da jeder einfach auf das Flugfeld rennen kann, da die Sicherheitslücken aber bekannt sind, wird dort wohl irgendwer ständig aufpassen. Es scheint auch kein Hinweis nötig zu sein, worauf steht, daß man nicht aufs Flugfeld rennen darf, außer da wo es überquert wird, weil sowas den Menschen klar sein sollte.
Naja nachdem ich die Landebahn überquert hatte, kommt die erste Tanke, Cepsa, aber ohne Wifi. 1,33€ oder 1,12GBP kostet das Benzin. Also immerhin noch billiger, als wie es in Spanien zu Weihnachten war, da hat das Benzin in Spanien nämlich 1,35€ gekostet, mittlerweile sind es in Spanien wieder um die 1,50€.
Ich gehe dann in die Stadt, durch die Fußgängerzone, da gibt es zum einen Geldwechselstellen, außerdem Juweliere, Souvenirschundläden sowie Tabak- Schnapsläden. Andere Geschäfte gibt es auch vereinzelt, aber im großen und ganzen sind das immer wieder die selben Läden.
Ich latsche also zum McD in die Neustadt von Gibraltar. Gibt es hier Wifi? Ja, sogar mal nen Wifi ohne irgendwelche Bestätigung von Nutzungsbedingunen, man ist sofort online, so isses recht.
Nach meinen ersten Eindrücken in Gibraltar laufe ich wieder nach la Linea. Ich will beim ersten Zöllner meinen Ausweis auspacken, dann denke ich ach nee, der guckt doch gar net richtig, der muß schon was sagen, und schon bin ich am Briten vorbei. Das Grenzhaus welches ich diesmal durchschreiten muß ist ein spanisches, also diesmal kontrollieren wohl die Spanier. Naja die sind auch zu blöd. Vor mir hat einer nen blauen Paß, wahrscheinlich Ami oder so, deswegen soll der zu nem Schalter, ich zeige gar keinen Ausweis, also werde ich auch zu keinem Schalter geschickt, und latsche einfach an der Guardia Civil vorbei, die den Mensch mit demblauen Paß extra zum Schalter geschickt hat, weil der kein EU-Bürger ist.
So macht man es sich einfach. Wer eben ausschaut, als ob er keinen Ausweis hat, wird in Spanien auch nicht kontrolliert. Nurück am Auto repariere ich erst mal mein Rad. Schlauch gewechselt, dann muß ich mit dem Rad nur zur Tanke laufen, und Luft draufpumpen.
Die Tanke ist in Campamento, schön blöd wer hier tankt 14ct mehr wie in Gibraltar, aber ich tanke nur Luft.
Abends radle ich dann zu LiDL in Campamento, der Container schaut geplündert aus.
Aber bei Dia habe ich Erfolg, es gibt mehrere Packen Milch, 2 Packungen Eier, und eine RedBullDose. Paßt.


Martes, 12. Feber
Erste Aktion, ich radle nach Gibraltar. Als Fahrradfahrer muß ich wie ein Fahrzeug einreisen, also dort wo die Autos langfahrn. Die Kontrollen sind zwar da, weil die Briten einen Machtstatus zeigen wollen, aber die Briten die hier stehn, tun sich nicht wichtig, die wissen daß das alles nur ein dummes Spiel ist, und winken einfach nur durch. Der Mopedfahrer vor mir, wechselt ein paar nette Worte mit der Zöllnerin, so wie eine Art Stammgrenzgänger.
Bevor ich selbst mit dem Auto nach Gibraltar rinnfahre, will ich erstmal wissen wo ich parken kann in der Stadt. Es gibt hier eben viele Anwohnerparkplätze, aber auch „free parking“ bloß dort wo man frei parken kann gibt es keinen freien Parkplatz.
Naja, ich werde das schon irgendwie packen. Ich radle also einmal außen rum, soweit das möglich ist, im Westen sehe ich Algeciras, und weiter südlich Tarifa, und im Süden sehe ich Afrika.
Nachdem ich den Upper Rock einmal umrundet hatte geht es erst mal wieder zum Auto.

Abends will ich wieder containern, aber es gibt leider nix zu holen.


Miercoles, 13. Feber
OK, heute fahre ich mit dem Auto nach Gibraltar. Der Weg nach Gibraltar wurde etwas verlängert, das heißt, damit es sich vor der Grenze nicht soweit zurückstaut, werden alle Fahrzeuge in eine Sackgasse geleitet, am Ende der Sackgasse ist ein Kreisverkehr, und der Rückweg aus der Sackgasse führt nach Gibraltar. Mopeds und Fahrräder fahrn dort nie lang, aber Autos müssen.
Naja  es staut sich etwas, aber nach 10min bin ich bei den Zöllnern, die dummerweise an meinem Beifahrerfenster stehn, wie soll ich das runterkurbeln. Aber den reicht es eh, wenn ich meinen Paß einmal öffne, und schon winken die mich weiter.
Ich parke dann irgendwo am Rand der Neustadt. Neben mir ist Wasser, und WLAN gibt es auch.  Der Mittwoch ist mit dieser Aktion dann auch fast um, außer wieder den Versuch am Abend containern zu gehen, tue ich mal wieder nichts weiter.


Jueves, 14. Feber

Die Sonne scheint, und ich will heute auf den Upper Rock steigen.
Bei mir ist ich will meist gleich bedeutend mit ich werde, aber immer ist es nicht so, auf alle Fälle schaffe ich es heute nicht. Denn als ich oberhalb der Altstadt entlang gehe, auf dem Weg hoch zum Upper Rock, steige ich erstmal eine Treppe hoch, die sich als Sackgasse erwies, ich komme in einen verwilderten Garten, wo ein Huhn gegrast hatte, jetzt nicht mehr, das Vieh ist unruhig geworden, und wegen mir die Mauer runtergefallen. Der Hälter dieses Huhn scheint auch ein ganz netter zu sein, und hat dieses an einen Strick festgebunden, und so hing das Vieh nun kopfüber an der Mauer.
Ich bin aber so nett, und zieh das Vieh wieder hinauf.
Durch den Garten hindurch komme ich nicht hinauf, ich drehe also wieder um.
Dann komme ich an zwei Häusern vorbei, deren Dach mit einer Fußgängerbrücke verbunden ist. Urgeil, ich muß aufs Dach, um die Fußgängerbrücke zu benützen.
Ich gehe also in das eine Haus hinein, nach ganz oben hin. Die Tür der obersten Wohnung ist nicht richtig verschlossen. Ich stoße sie auf, und stehe der Bewohnerin gegenüber.
„oh fuck“ denke ich laut, weil ich mir wie ein böser Einbrecher vorkomme.
„sorry“ meint die Frau
„I try to get on your roof“
“You can’t go on the roof, there is no way”
“But your roof is interesting for me” meine ich noch als ich schon wieder runtergehe.
Ja also irgendwie muß es aber nen Weg auf’s Dach geben.  Aber wenn der Weg durch die Wohnung der Hausbewohnerin führt, kann ich ihr auch nicht unbedingt verübeln, daß sie mich nicht diesen Weg gehen läßt.
Vielleicht klappt es ja im Nachbarhaus. Oben sind zwei Wohnungen, eine davon unbewohnt. Unbewohnt und offen, ich gehe hinein, aber auch hier gibt es keinen Weg aufs Dach, vielleicht bin ich in der Falschen Wohnung und habe wieder Pech. Naja ich schaue mich aber noch etwas um, denn lauter Hinterlassenschaften sind hier noch da, und dafür habe ich Interesse.
Ein Stockwerk weiter unten, weitere leerstehende Wohnungen. Naja leerstehend, eine Wohnung ist zwar zugänglich, wie gemietet schaut es hier nicht aus, mehr wie besetzt. Aber es ist niemand da.
Wieder draußen bemerke ich, daß noch ein weiteres Haus nebenan auch noch mit einer Brücke zu diesen beiden Häusern verbunden ist. Die ersten beiden Häuser waren ja noch halbwegs und teilweise bewohnt und bewohnbar, aber das hier jetzt war wirklich einfach nur eine Bruchbude.
Ich gehe hinein, und ja es gibt hier nen Weg aufs Dach. Ich traue mich aber heute nicht rüber zu laufen, auf die anderen Häuser, ein Anwohner von gegenüber schaut vom Balkon herrüber, und macht mir deutlich daß ich besser wieder runtergehn soll, nicht weil er ein Spießer ist, der sonst gleich die Polizei ruft, denn dann hätter der wohl blöd rübergeblägt, nein sondern weil es wirklich nicht ganz ungefährlich ist, ein Teil des Daches, des verfallenen Hauses war bereits eingestürzt, und ich bewundere eine total morsche Brückenkonstruktion, über welche ich besser nicht rübergehn soll. Ich komme besser später wieder, wenn der Anwohner nicht zuguckt, der soll ja keine Angst bekommen.
Naja, aber ich inspiziere noch das verfallene Haus. Es gab hier tatsächlich auch Besetzer, aber zur Zeit ist hier niemand. Ich würde ja auch dieses Haus nicht besetzen, besser die Wohnungen die noch halbwegs bewohnbar sind, als das was eher nicht mehr bewohnbar ist.
Naja hinter dem einen Haus sind noch weitere 2 verfallene Häuser, das ist ja ein richtiges Paradies, alles wird von mir inspiziert, was auch sonst? Es gibt auch überall meist noch Hinterlassenschaften, und es stapeln sich Videocasetten. Hat so was heute überhaupt heute noch jemand? Heute gibt es ja nicht mal mehr DVDs sondern meist illegale heruntergeladene Videodateien.
Als ich fertig war, mit meinen Inspektionen, war der Tag schon fast um, klar, daß ich da nicht noch hochlaufe, auf den Upper Rock.





Viernes, 15. Feber

OK, wieder ein sonniger Tag, und sobald ich auf bin mache ich mich auf den Weg hoch zum Felsen. Ich komme wieder an meinen Häusern vorbei, ich steige erst mal wieder auf’s Dach von dem einen recht verfallenen Haus. Heute schaut kein Anwohner zu, also benütze ich die Brückenkonstruktion auf das teils bewohnte, teils besetzte, teils leerstehende Nachbarhaus. Von hier führt eine weitere Brücke auf das Haus, wo mich die Bewohnerin von ganz oben äh getroffen hatte, als ich bei ihr in die Wohnung eintreten wollte, um zu schaun ob es da nen Weg hinauf gibt.

Naja, die hat mich wenigstens nicht verarscht, es gibt wirklich keinen Weg aufs Dach, man muß erst auf das Dach des einen verfallenen Hauses, um auf die anderen Dächer zu kommen. Ich schaue dann zurück, gut ein Meter breit ist der Spalt, vielleicht auch Anderthalb auf alle Fälle ein leichtes über den Graben zu springen, ohne die Brückenkonstruktion zu benützen. Wäre auf alle Fälle geil, wenn ich jetzt erzählen könnte ich habe es getan, aber ganz so leichtsinnig bin ich dann doch nicht, daß ich darüber springe, nur um nachher erzählen zu können ich bin über die Lücke zwischen zwei Häusern gesprungen. Das Problem ist nicht die Breite des Grabens, sondern die Tiefe. Ich bin schon oft über Bäche gesprungen mit ähnlicher Breite, meist haut das auch hin, manchmal passiert es aber auch daß ich zu blöd bin und mit einem Bein im Schlamm lande.
Hier kann ich es mir nicht leisten zu blöd zu sein.  Und wenn ich jetzt wirklich zum Sprint ansetzen würde, würde ich am Ende wohl so zittern, daß ich zu blöd bin, um über den Graben zu springen.
Manchmal muß ich eben vernünftig bleiben, ich finde mit so einer Aktion bringe ich mich wirklich unnötig in Lebensgefahr! Ich gehe also wieder über die Brückenkonstruktionen zurück zu dem Dach von dem einem recht verfallenen Haus, und selbst auf den Brückenkonstruktionen mag ich nicht verweilen, schnell hinüber, und wieder runter.

Tja was war dann noch, ich bin hier am Ende der Hospital Ramp, und gegenüber  vom Haus mit der einen Bewohnerin ist das alte Spital von Gibraltar. Alt, heißt leerstehend.
Hier ist es erst mal schwerer einen Weg into zu finden, aber wer sucht der findet, egal ob die alles Verbrettern, es kommen regelmäßig solche Typen wie ich, und wenn da überall alles verbrettert ist, gibt es meist wenigstens trotzdem noch eine Stelle wo man trotzdem hineingelangt, weil ein Kollege das dort eben wieder zugänglich gemacht hat.
Ich kann Hausbesitzern nur empfehlen, wenn ihr eine Bruchbude habt, und nicht wollt, daß diese weiter zerfällt, dann schließt die Tür nicht ab, denn wenn die Tür unverschlossen ist, dann bleiben die Fenster heil, und wenn die Fenster heil bleiben, zieht keine Feuchtigkeit hinein, und wenn keine Feuchtigkeit hinein zieht, dann zerfällt das Haus nicht so schnell.

Auf alle Fälle finde ich ein Fenster, bei dem das Brett wieder abgerissen wurde, und ich bin in einem alten Spital. Ich schaue mich dort also um. Auch hier wurden Zimmer besetzt, die Lebensräume für die Angestellten eigneten sich dafür sehr gut.
Das alte Krankenhaus ist in einem schlechten Zustand, umso mehr erstaunt bin ich als ich eine Toilette finde, wo mir der Wasserhahn vom Spülbecken sagt, „Bei mir fließt noch Wasser hindurch“ also drehe ich ihn auf, tatsächlich, auch die Toilettenspülung funktioniert noch, und auch nicht ein letztes mal, nachdem ich die Spülung  testweise betätigt hatte, wurde wieder Wasser nachgeladen. Auch eine Neonröhre brennt, und ein Stromkasten paar Meter weiter macht brummende Geräusche.
Das zweite mal in meinem ganzen Leben, daß ich in ein verfallenes Gebäude komme, und funktionierende Elektrizität vorfinde. Und das erste mal, daß ich fließendes Wasser finde.

Nun ja, ich gehe auf der anderen Seite wieder aus einem Fenster raus, und verlasse das Spital, und da ist noch ein Haus, weniger intressant, zwei Anwohner stehn hier, und fragen mich ob ich das Haus kaufen mag, oder besetzen, da ich verneint habe, aber eigentlich will ich nix besetzen, denn seßhaft in Gibraltar will ich nicht sein, aber wenn dann würde ich auch nicht dieses Haus nehmen, sondern eines in einem besserem Zustand!

Nun ja, ich kann dann auf den Upper Rock steigen, also laufe ich die Zufahrtsstraße hinauf. Doch dann komme ich zu einer Schranke, die zwar oben steht, aber da ist ein Wärterhäuschen, und als ich da vorbei latschen will, sagt der Typ im Häuserl mit mexi- äh spanischen Akzent „You need a Ticket, my Friend“
Wer mir sagt, daß ich bei ihm bezahlen soll, ist nicht mein Amigo, sondern mein Enemigo, aber was kann der Typ denn auch dafür, daß er dort arbeitet, der muß seinen Job machen, und von den Menschen die hinauf wollen Geld verlangen, das sind meist solche Menschen, die eh dafür bereit wären, aber ich bin nicht bereit für nen Nationalpark um nen großen Felsen herum Eintritt zu bezahlen.
Ich bin mir sicher, daß mein Amigo nix dagegen hat, wenn ich einen Weg suche, um seinen Posten herum.
Das ist nicht alles ohne, dafür brauchst schon ein Gespür, wenn du wirklich den äh Weg finden willst, für die Menschen die keinen Eintritt bezahlen wollen. Ich erinnere mich zuletzt an meinen Besuch in einem Freibad in Nürnberg, vor anderthalb Jahre, auch dort bin ich genau da hingelaufen, wo die Lücke im Zaun war, und wo Spuren zu sehn waren, die davon zeugten, daß auch regelmäßig Gleichgesinnte diesen Weg gehen.

Der Nationalpark um den Felsen herum ist zwar groß, aber auf anderen Wegen als den normalen into zu gelangen ist jetzt nicht gerade ein Kinderspiel, da du dich ohne Wege irgendwo lang kämpfen mußt, und das ist garantiert nicht leicht, da es immer steil bergauf geht.
Ich gehe also erstmal ein paar Meter zurück, die Straße entlang, erst ist oberhalb von mir eine Mauer, dahinter ein Privatgrundstück, irgendwann finde ich Treppen, also Treppe kann man es nicht nennen, aber treppenartiger Pfad führt zu irgendwelchen Gärten. Erst lande ich in einer Sackgasse, dann finde ich den richtigen Pfad, der wird immer schlechter, und komplizierter, aber mein Gerspür sagt mir, daß es der richtige Pfad sein muß.
Natürlich hält es die Parkverwaltung für nötig, den Naturpark in diesem unwegsamen Gelände auch noch extra einzuzäunen. Und ich lande vor einem Zaun. Aber meine Conmigos gehen keinen Pfad entlang, der an einem Zaun endet, mein Conmigos haben für eine ausreichend große Lücke im Zaun gesorgt.
Ich bin also dann im Nationalpark, aber immer noch in unwegsamen Gelände, komischerweise ggrasen hier erst mal ein paar Schafe auf dem Hang.
Ich kämpfe mich dann hinauf, durch irgendwelches Gestrüpp muß ich durch, welches schon halb verfault ist, sodaß du denkst, das wäre der Boden, der Boden liegt aber 30cm tiefer.
Dadurch habe ich mich einmal so verschätzt daß ich gestolpert bin, und mein rechtes Knie an so nem
Felsbrocken aufgeschlagen hatte. Das Tat erst mal weh, aber nach paar Minuten ging es wieder, und ich konnte meinen Weg weiter fortsetzen.
Irgendwann bin ich dann auf einer Straße im Nationalpark. Hier gibt es übrigens auch Privatgrundstücke, diese Menschen müssen jedes mal Eintritt zahlen, wenn sie nach Hause wollen. Nee wohl eher nicht, die dürfen dann auch so passieren denke ich.
Ich latsche dann also weiter hinauf, zu den Gipfelstellen des Upper Rock. Ja ich sag mal Gipfelstellen, da gibt es eine im Norden. Und eine im Süden.
Ich gehe erst mal zu der im Norden. Hier führt auch die Seilbahn hin, aber die kostet wahrscheinlich auch wieder Geld.
Ich schaue mir alles auf den Aussichtsplattformen an. 436m ist das hier hoch.
Wenn ich mal bedenke, der Czorneboh ist 561m hoch, allerdings wenn ich auf den Czorneboh hinauf latsche starte ich im Tal bereits bei 280m, da muß ich nur weitere 280m hinauf, da ist der Czorneboh schon mal ziemlich klein.
Aber hier bedeutet 436m auch wirklich 436m, denn meine Wanderung begann auf Seehöhe.
Naja, da oben liefen ein paar Affen rum.  Ja hier gibt es Affen. Die einzigsten Affen in Europa. Die sind hier auch nicht auf 100% natürliche Weise hergekommen, sondern entflohen, als sie gefangen wurden, für den Zoo. Seit dem leben die Affen auf dem Upper Rock von Gibraltar.
Ich latsche dann also noch zu dem südlichen Gipfel, und dann gehe ich wieder die Mediteran Steps hinunter, und komme im Süden von Gibraltar wieder aus dem Nationalpark hinaus.
Muß ich sagen, kann ich sehr empfehlen da hinauf zu latschen. Muß natürlich jeder Mensch selber entscheiden, ob er den Umsonstpfad sucht, oder doch lieber Eintritt zahlt, aber es ist interessant auf den Upper Rock zu steigen.
Zurück am Auto war ich erst mal kaputt, und ging auch am Abend nicht mehr Containern.

Sabado, 16. Feber

Ich mache heute nen Ausflug nach Spanien, das heißt ich radle über die Grenze, und dann am Grenzstreifen entlang Richtung Osten. Eine richtig gesicherte Grenze ist das, mit Stacheldraht und allem. Habe keine Bilder, denn kein Akku für Handy. Kaum zu glauben, daß sich sowas EU- Innengrenze nennt.
Aber vielleicht trifft hier einfach nur ein unglücklicher Zufall zu, der dadurch den Eindruck erweckt, diese Grenze wäre so stark befestigt. Vielleicht ist es einfach so, daß unglücklicherweise die Grenze identisch ist, mit dem Beginn eines britischen Militärgeländes, und Militärgelände werden nun mal mit Stacheldraht gesichert. Na auf alle Fälle gibt es keine grüne Grenze nach Gibraltar, nur eine blaue.
Ich radle dann am Strand im Osten von La Linea entlang, und schaue ob es was zu containern gibt. Etwas zu containern gibt es dann immerhin wieder in Campamento. Habe ich mir doch gedacht, dieser LiDL gehört zu den Filialen die ihren Müll im Verlaufe des Tages rausschaffen. Nicht erst am Abend, was bedeutet, immer wenn ich erst am Abend zu LiDL kam, war bereits geplündert, aber jetzt gab es paar frische Baguettebrote.
Bei Dia gibt es dann auch noch Avocado und Tomaten, ich denke das paßt, mein Abendbrot ist gesichert.
Zurück in Gibraltar mache ich erst mal wieder gar nix.

Domingo, 17. Feber

Ich habe heute noch mal Lust zu den leeren Häusern rund um das alte Spital zu gehen.
Also mache ich mich hinauf hoch zur Hospital Ramp. Einen anderen Weg wie sonst, vielleicht stoße ich dabei auf weitere leerstehende Häuser.
Tatsächlich stoße ich noch auf ein leeres Haus, dieses war sogar saniert, aber eben leer, dann ist das schon mal weniger intressant, wenn es keine Hinterlassenschaften von ehemaligen Bewohnern gibt.
Anschließend erkundete ich noch alte Festungsanlagen, und einige Eingänge in den Felsen von Gibraltar. Der ist nämlich ausgehöhlt und durchlöchert. Ich weiß nicht wie tief die Eingänge hinein gehen, denn mein Akku war leer, so hatte ich für derartige Inspektionen keine Leuchte, und mußte das bleiben lassen.
Oben bei der Hospital Ramp schaue ich noch mal in die verlassenen Wohnungen, ich bin jetzt Besitzer einer Landkarte der iberischen Halbinsel, und einer englischsprachigen Bibel.

Nachmittags breche ich auf, das heißt, ich fahre zur Tanke. Bei BP kostet das Benzin, 1,118GBP oder 1,329€ ich tanke erst mal, 67L passen in den Tank. SIehste war der nicht ganz leer, weitere 14L tanke ich dann in die Kanister hinein, sodaß ich für 90,89GBP 81L erhalte. In €uro hatte ich nen Preis von 108€ zu zahlen, das heißt ich habe mit Karte gezahlt, und da wird man nicht so verarscht, mit Karte müßte es Umrechnungskurs von 1,16€/GBP geben, ohne von 1,187€/GBP das heißt ich komme mit Karte weitere 3ct/Liter günstiger, mal schaun die Anzeige hat 108€ angezeigt, wenn mein Kreditinstitut mir keine allzu hohen Umtauschgebühren berechnet müßten es 105€ werden, das weiß ich aber erst wenn meine Rechnung kommt. Naja 105€ für 81l Sprit, auf alle Fälle in Deutschland wären es da wohl eher 130€ gewesen, ist schon nen Unterschied.
Ich reise dann wieder aus. Die Zöllner schaun gar nicht hin, und winken nicht mal durch, stehn nur dumm da. Unfähige Grenzbeamte, ich meine die spanischen, wie oft bin ich an denen vorbei? Wozu sind solche Grenzkontrollen da, wenn die nicht checken, daß ich ein paar Tage Haft absitzen muß, weil mich ein unfaires Gericht dazu verurteilt hat? Ich dachte dazu wären Grenzkontrollen da, damit Straftäter nicht flüchten können, in ein anderes Land, oder zumindest bei ihrer Rückkehr erfaßt werden.

Ich fahre dann auf die A7 Richtung Algeciras. An einer Cepsa Tanke lege ich eine größere Pause ein, nicht weil der Weg so weit ist, sondern wegen dem Internet natürlich. Weitere 9km lege ich dann noch zurück in den Süden von Algeciras, dort wo Aldi, McD und BK ist.
Lunes, 18. Feber

Ich schaue mir Algeciras an, naja es gibt nix groß zu entdecken, weite Teile der Stadt sind Hafengebiet, und nicht zugänglich.
Ich containere bei LiDL im Norden der Stadt, dann fahre ich mit dem Fahrrad auf der Stadtautobahn zurück zum AUTO IM Süden der Stadt. Komisches Gefühl auf der Autobahn Fahrrad zu fahrn, aber geht.

Martes, 19. Feber

Regen ist für heute angesagt. Ich gehe nochmal on, dafür parke ich ja beim McD, und dann breche ich auf, Richtung Tarifa. In Tarifa parke ich erst mal bei LiDL um die Tonnen zu checken.
Schließlich fahre ich dann in die Nähe des südlichsten Punkts des europäischen Festlandes.
Als sich vor Sonnenuntergang das Wetter bessert, schaue ich mir das Südkap etwas genauer an. Total geil, man geht auf einem Damm entlang, links ist das Mittelmeer, rechts der Atlantik.
Was dann nicht mehr so geil ist, ist daß der wirklich südlichste Punkt, auf einer alten Festung ist, nur für AUtorizados.
Es kommt dann auch ein Bus angefahrn, in Begleitung von der Policia Nacionale. Keine Ahnung was das für eine Festung ist, eigentlich ziemlich alt und intressant, und ich find es blöd daß ich da nicht rauf kann.
Auf alle Fälle sehe ich auch Afrika. Und als es dort beginnt zu dunkeln, kann ich sogar die Lichter von Straßenlaternen erkennen.
Tja, damit muß ich wieder mit einem Vorurteil aufräumen, ich dachte die haben in Afrika kein elektrisches Licht……….


Abends radle ich zu LiDL und containere. Die Container wurden bereits geplündert, ich kann aber noch Tomatensoße containern.

Miercoles, 20. Feber

Ich haue die Tomatensoße in die Pfanne, dann gibt es Tomatensoße ohne Nudeln. Is ja besser wie nix.
Am Mittag will ich dann probieren, ob ich auf den verbotenen Teil kann, dort wo gestern dier Polizeiautos draufgefahrn sind, sowie der Reisebus. Ich meine ich kann mir einfach nicht ohne weiteres verbieten lassen dahin zu gehen. Diese Insel am südlichsten Punkt Europas muß einfach von mir begutachtet werden. Ich gehe also wieder den Weg entlang zwischen Mittelmeer und Atlantik. Es fährt gerade ein Reisebus heraus, und eine Schulklasse läuft aus dem Tor hinaus. Deshalb ist das Tor offen, und ich passiere während die Schulklasse hinaus läuft.
Als die Schulklasse draußen ist schließt sich das Tor automatisch, na aber ich bin drinne. Ich erkunde erst mal den östlichen Teil der Insel. Dort sitzt ein Angler, auf den Felsen, sowie ein Paar auf dem Hang.
Das scheinen alles Menschen ohne Autorizados zu sein, so schlimm kann es nicht sein, wenn man doch erwischt wird. Ist ja auch eine Frechheit, daß das hier nur für Polizei ist und für angemeldete Schulklasse, denn die Insel am südlichsten Punkt Europas ist einfach urgeil.
Ich komme gen Süden in die Nähe eines Leucht- oder vielleicht Wachturm. Dann kraxle ich über Wellenumspülte Felsen zum südlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Auch wenn das wiederum eine Insel ist, der Weg führt kurz vorm Tor über eine Brücke, über den Atlantik, auf der Mittelmeerseite hingegen ist Strand, auf der Mittelmeerseite ist diese Insel mit dem Festland verbunden, aber naja es ist eine Insel, keine Halbinsel, weil man das Gefühl hat auf einer Insel zu sein, wahrscheinlich ist der Weg eh künstlich, auf alle Fälle ist hier hinten der südlichste Festlandspunkt Europas weil die Insel ist jetzt Festland.
Auf dem Rückweg gehe ich mitten durch die Insel hindurch. Auf einem Hof sehe ich Autos, und irgendso einer in Militäruniform hat Spaß mit seinem Quad auf dem Hof rumzugurken.

Als ich dann vor dem Tor stehe, ist es geschlossen. Schon kommt ein Polizeisprinter, und eine Polizistin wie ein Polizist steigen aus. Während die das Tor öffnen, welches sich zwar automatisch schließt, aber von Hand zu öffnen ist, erklären die mir natürlich das ich nicht hier sein darf, weil Autorizados. Aber es gibt keine Konsequenzen, keine Personenkontrolle, nix! Mein Gott laßt doch das Tor einfach offen, damit auch die gescheiten deutschen Spießbürger die Insel besichtigen können. Ich meine was soll daran so schlimm sein, ja schön Autorizados, aber Tor kann jeder auf machen, Stacheldraht gibt es nicht, und geschossen wird auch nicht. Entweder macht ihr richtiges, begründetes Autorizados, oder laßt es bleiben, mit den Leuten den Spaß zu verwehren.

Nachmittags radle ich mal zu LiDL und containere dort 2 Mangos. In der Altstadt von Tarifa finde ich dann auch wLAN, und gehe kurz on.

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